Köder (2), der

Köder (2), der

2. Der Köder, des -s, plur. doch nur von mehrern Arten, ut nom. sing.. bey den Jägern und Fischern, eine jede Lockspeise, welche Thieren, die man fangen will, in die Fallen, Hamen, Reusen, an die Angeln u.s.f. gethan wird. Den Köder an die Angel stecken.

Anm. Es stammet nicht von dem vorigen kutten, schneiden, her, sondern gehöret zu dem Geschlechte des Wortes kauen, und bedeutet Speise überhaupt, und in engerm Verstande Lockspeise. Im Goth. ist daher Kiöt, und im Schwed. Kött, Fleisch, und im Nieders. Küt das Eingeweide. Aus der Vergleichung der Nahmen des Köders in andern Mundarten und Sprachen, erhellet diese Abstammung noch deutlicher. In einigen Gegenden heißt der Köder das Aaß, unmittelbar von essen, und anködern anaßen; im Nieders Pödder, welches dunkle Wort aus dem Bretagnischen Boit oder Bouetre, Normandischen Abait, und Engl. Bait, seine Aufklärung erhält, welche alle Köder bedeuten, und von beißen, Nieders. biten, abstammen. In der Provence heißt der Köder so wie im Lat. Esca. Übrigens lautet dieses Wort im gemeinen Leben einiger Gegenden, Queder, Quedder, und in andern, besonders im Oberdeutschen, ist es ungewissen Geschlechtes, das Köder.


http://www.zeno.org/Adelung-1793. 1793–1801.

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  • Köder (1), der — 1. Der Köder, des s, plur. ut nom. sing.. bey den Schustern, ein Stück Rindsleder, welches die Gestalt des untern Absatzes hat und auf denselben gesetzt wird; der Fleck. Ohne Zweifel von dem noch im Nieders. üblichen kadden, katten, zerschneiden …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Köder — Sm std. (10. Jh.), mhd. querder, ahd. querdar Stammwort. Setzt vd. * kwer þra m. Köder voraus, das mit Instrumentalsuffix von ig. * gwerə verschlingen gebildet ist, also Mittel zum Verschlingen (mit dissimilatorischem Schwund des ersten r und mit …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • Köder für Schmetterlinge — Dieser Artikel wurde aufgrund von formalen und/oder inhaltlichen Mängeln in der Qualitätssicherung Biologie zur Verbesserung eingetragen. Dies geschieht, um die Qualität der Biologie Artikel auf ein akzeptables Niveau zu bringen. Bitte hilf mit,… …   Deutsch Wikipedia

  • Köder — der Köder, (Aufbaustufe) Mittel zum Anlocken von Tieren, um sie zu fangen Synonyme: Lockmittel, Lockspeise (geh.) Beispiele: Der Fisch schnappte nach dem Köder. Die Jäger haben im Wald Köder für das Wild ausgelegt …   Extremes Deutsch

  • Köder — Köder: Das nur dt. Wort für »Lockspeise« (mhd. kö‹r›der, querder, ahd. querdar) gehört wahrscheinlich im Sinne von »Fraß, Speise« zu der vielgestaltigen idg. Wurzel *gu̯er‹ə› »fressen, verschlingen«, vgl. aus anderen idg. Sprachen z. B. aind.… …   Das Herkunftswörterbuch

  • Koder, der — Der Koder, des s, plur. ut nom. sing. der fleischige Theil unter dem Kinne, S. Kader …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Koder — Koder, nennt man beim Schafvieh den faltenschlagenden Theil der Haut, welcher sich vom Halse bis herab zu den Vorderfüßen erstreckt. Der K. kommt nur bei dem veredelten Schafvieh vor; bei dem gemeinen Schafe findet man ihn entweder gar nicht od.… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Koder — Sm (auch Köderl n. österr., Koden m. ndd.) Unterkinn, Wamme per. Wortschatz reg. (14. Jh.), mndd. kod(d)er, kader Stammwort. Im Prinzip vergleichbar sind l. guttur n. Kehle , heth. kuttar n. r/n Stamm Partie unter dem Hals und über der Brust beim …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • Köder — Köder, ein Gegenstand, den man benutzt, um ein Raubtier, einen Fisch beim Angeln anzulocken, meist ein Stück Fleisch, ein ganzes Tier (vgl. Falle), bei der Angelfischerei (s. d.) auch künstliche Gebilde …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Der Brandner Kaspar — ist eine literarische Figur aus einer Kurzgeschichte Franz von Kobells in altbairischer Mundart, die 1871 in den Fliegenden Blättern veröffentlicht wurde. Die Titelfigur Brandner Kaspar betrügt den Tod und ergaunert sich zusätzliche Lebensjahre,… …   Deutsch Wikipedia

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