Drillen

Drillen

Drillen, verb. reg. act. 1. Eigentlich, im Kreise herum drehen. An einigen Orten hat man für gewisse leichte Verbrechen anstatt des Prangers besondere Drillhäuschen, welche auf einem Zapfen beweglich sind, worein man den Verbrecher sperret, da er denn von den Gassenknaben gedrillet, d.i. beständig im Kreise herum getrieben, wird. 2. Figürlich. 1) Bohren, bey verschiedenen Arbeitern. Ein Loch drillen, oder eindrillen, vermittelst des Drillbohrers einbohren. 2) Plagen, beschwerlich fallen, besonders in der Niedersächsischen Mundart. Jemanden drillen, ihn durch ungestümes Bitten u.s.f. plagen.

Anm. Es ist das Frequentativum von drehen, für drehelen, zumahl da einige Mundarten wirklich drehlen, drielen sprechen; obgleich Frisch und andere es von treiben ableiten. Im Schwed. bedeutet drilla, im Dän. drille, im Angels. thirlian, im Holl. drillen, im Engl. drill, und im Ital. trivellare, drehen und bohren; Dyrl und Dyrel aber ist im Angels. ein Loch, und im Schwed. bedeutet trilla rollen, walzen. Das Nieders. drillen für plagen, kommt ein Mahl bey Hagedorn vor:


Doch ich bin Herr, mich muß man so nicht trillen,


wo es nach Oberdeutscher Art mit einem t geschrieben worden. Drillen, so fern es zur Strafe geschahe, heißt im mittlern Lateine corlare, im Ital. corlare, Französ. tourner. S. auch Dralle und Drilling.


http://www.zeno.org/Adelung-1793. 1793–1801.

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  • drillen — drillen: Das im Hochd. zuerst im 16. Jh. bezeugte Verb beruht auf einer Weiterbildung der unter ↑ drehen behandelten idg. Wurzel. Das anlautende d ist niederd. – Ablautbildungen dazu sind ↑ drall und ↑ drollig. An die Grundbedeutung… …   Das Herkunftswörterbuch

  • Drillen — Drillen, 1) im Allgemeinen herumdrehen; 2) die Strafe im Drehhäuschen, s.d.; 3) so v.w. Exerciren mit der Nebenbedeutung des Pedantischen u. Peniblen; 4) (Seew.), die schwere Arbeit am Steuerruder, um das Schiff im Curse zu erhalten; 5) eine Art …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Drillen [1] — Drillen, altdeutsches Wort für drehen, früher Strafe, bei welcher der Delinquent in ein sogen. Drillhäuschen, einen auf einem Unterbau stehenden, um einen Zapfen drehbaren Käfig, gesteckt und darin öffentlich ausgestellt wurde. Heute wird das… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Drillen [2] — Drillen, soviel wie bohren; in der Landwirtschaft Getreide in Reihen aussäen (Drillkultur), s. Saat; vgl. auch Angelfischerei …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Drillen — Drillen, das Einüben der Rekruten; in der Seesprache: ein Schiff über seichte Stellen bringen; in der Landwirtschaft in Reihen säen, entweder mit der Hand, nachdem mit dem Pfluge Furchen gezogen sind, oder durch Maschinen (Drillmaschinen [Abb.… …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Drillen [1] — Drillen, so viel als drehen; die Einübung der Rekruten in den Anfängen des Exercitiums …   Herders Conversations-Lexikon

  • Drillen [2] — Drillen, das In Reihen Säen der Früchte, verbunden mit dem Behacken und der sonstigen Bearbeitung derselben während ihrer Vegetation, welches letztere, weil es meistens durch Pferde geschieht, Pferdehacken u. darnach die ganze Bauart… …   Herders Conversations-Lexikon

  • drillen — Vsw drehen; streng ausbilden erw. fach. (16. Jh.) Stammwort. Erst frühneuhochdeutsch bezeugt, besonders niederdeutsch, auch mittelniederländisch. Hierzu schon mhd. gedrollen rund . Formal kann es sich um eine l Erweiterung der unter drehen… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • drillen — V. (Mittelstufe) streng ausbilden und dabei sehr auf Disziplin achten (beim Militär) Beispiele: Der Unteroffizier drillte seine Soldaten. Der Schütze war sehr gut gedrillt …   Extremes Deutsch

  • drillen — einexerzieren; gründlich ausbilden; abrichten * * * dril|len [ drɪlən] <tr.; hat: immer wieder ein bestimmtes Verhalten, bestimmte Bewegungen o. Ä. von jmdm. ausführen, üben lassen, damit er es in einer entsprechenden Situation genauso tut:… …   Universal-Lexikon

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