Ducken

Ducken

Ducken, verb. reg. act. welches ehedem niederdrücken, niederbeugen bedeutete, jetzt aber nur noch in den gemeinen Mundarten als ein Reciprocum in einer doppelten Bedeutung üblich ist. 1) Sich ducken, niederducken, den Kopf und Vorderleib niederwärts, zur Erde beugen. Geduckt gehen, mit gebogenem Rücken, krumm einher gehen, in den niedrigen Mundarten ducknackig gehen. In Preußen ist ducknackig gehen, mitniedergebeugtem Gesichte traurig einher gehen.


Der Heldt hort den knall sich tuckhet

Und seinen Kopf an sich zuckhet,

Theuerd. Kap. 78.


Es was im not das er sich duckh

Sonnst so het sein Leben ein endt,

Theuerd. Kap. 55.


2) Figürlich, doch auch nur im gemeinen Leben, sich ducken, sich in die Umstände, in die Zeiten schicken. Man muß sich ducken und schmiegen, wenn man durch die Welt kommen will.

Anm. Dieses Zeitwort lautet im Oberdeutschen tucken, im Nieders. duken, im Holländ. duiken, im Engl. to duck, im Schwed. duka, im Angels. thyegan. Es ist das Intensivum von tauchen, bey dem Notker duchen, wie bücken von biegen, drücken von dragen, zucken von ziehen u.s.f. S. Tauchen, Stauchen und Tücke. Ze loch tucken, bedeutet bey einem der Schwäbischen Dichter sich in einen geheimen Ort verbergen, und dukkern im Nieders. mit gebeugtem Haupte davon schleichen, bey dem Pictorius dichen.


http://www.zeno.org/Adelung-1793. 1793–1801.

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  • ducken — ducken: Mhd. tucken, tücken »eine schnelle Bewegung ‹nach unten› machen« ist eine Intensivbildung zu ↑ tauchen. Es hat sich im 18. Jh. in der oberd. niederd. Mischform »ducken« durchgesetzt und wird besonders vom schnellen Niederbeugen bei Gefahr …   Das Herkunftswörterbuch

  • ducken — Vsw std. (14. Jh.), mhd. tucken, tücken sich schnell nach unten neigen Stammwort. Intensivbildung zu tauchen mit niederdeutschem Lautstand. deutsch gw …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • ducken — beschämen, blamieren, bloßstellen, demütigen, einschüchtern, entwürdigen, erniedrigen, in ein schlechtes Licht rücken/setzen, knebeln, mit Schmutz bewerfen, unterdrücken, verächtlich machen, zusetzen; (ugs.): heruntermachen, schlechtmachen, unter …   Das Wörterbuch der Synonyme

  • Ducken — 1. Duck dich, Gauch, der Narr ist voll. 2. Duck dich, sagte die Gans zum Gänslein, als sie zum Thorweg kamen. Dumme Einbildung, die überall glaubt, sie werde anstossen, weil sie sich für grösser und wichtiger hält, als sie ist. 3. Duck dich,… …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

  • Ducken — Beugen; Neigen; Bücken * * * du|cken [ dʊkn̩] <+ sich>: [vor irgendeiner Gefahr] den Kopf einziehen und dabei den Rücken etwas gekrümmt halten: sich vor einem Schlag ducken. Syn.: sich ↑ beugen, sich ↑ krümmen, sich ↑ neigen. * * * dụ|cken… …   Universal-Lexikon

  • ducken — hinknien; kauern; knien; hocken * * * du|cken [ dʊkn̩] <+ sich>: [vor irgendeiner Gefahr] den Kopf einziehen und dabei den Rücken etwas gekrümmt halten: sich vor einem Schlag ducken. Syn.: sich ↑ beugen, sich ↑ krümmen, sich ↑ neigen …   Universal-Lexikon

  • ducken — dụ·cken, sich; duckte sich, hat sich geduckt; gespr; [Vr] 1 sich ducken den Kopf senken und den Oberkörper oder die Knie so beugen, dass man einer Gefahr (oder einem Stoß) ausweichen kann: Er muss sich ducken, damit er durch die Tür kommt 2 sich …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

  • ducken — dụ|cken ; sich ducken …   Die deutsche Rechtschreibung

  • ducken — [duggà] (sich) ducken, verstecken …   Bayrische Wörterbuch von Rupert Frank

  • ducken, sich — sich ducken V. (Mittelstufe) sich mit eingezogenem Kopf nach unten beugen Beispiele: Er duckte sich hinter ein Auto. Der Soldat hat sich vor den feindlichen Geschossen geduckt. sich ducken V. (Oberstufe) ugs.: sich jmdm. gegenüber unterwürfig… …   Extremes Deutsch

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