Esche, die

Esche, die

* Die Ếsche, plur. die -n, ein Wort, welches in den gemeinen Mundarten so wohl Oberdeutschlandes als Niedersachsens häufig vorkommt, aber selten richtig verstanden wird. Es bedeutet, 1) die sämmtlichen zu einem Dorfe gehörigen Getreidefelder, wie das Hochdeutsche Flur, die zu einem bewohnten Orte gehörigen Äcker. In diesem Verstande ist es in Oberdeutschland besonders in Schwaben sehr häufig. 2) Mehrere an einander liegende, verschiedenen Besitzern gehörige Äcker, welche nicht anders als durch Furchen oder Raine von einander abgesondert sind. In dieser Bedeutung, welche es mit dem Worte Flur gleichfalls gemein hat, ist es in Westphalen üblich, und wird alsdann den Kampen entgegen gesetzet, welches befriedigte, mit Zäunen oder Feldmauern von andern Äckern abgesonderte Grundstücke bedeutet. 3) Ein Theil der bey einem Orte befindlichen, oder einem Eigenthümer gehörigen Felder, so fern derselbe zu einer und eben derselben Zeit bestellet wird. So pflegt man in Oberdeutschland, besonders in Schwaben, die Felder in drey Eschen einzutheilen, in die Sommersche, Wintersche und Brachesche. In Sachsen nennet man einen solchen Theil eine Art, in Niedersachsen einen Schlag. S. Art, und Zelge. 4) Das Recht der Weide oder der Hüthung in der Esche zur gehörigen Zeit, nehmlich wenn die Äcker brache liegen, im Oberdeutschen. Die Esche und Trift haben.

Anm. In den gemeinen Mundarten lautet dieses Wort auch Ösche. In einigen Gegenden ist es männlichen Geschlechtes, der Esch. Im mittlern Lateine bedeutet Aiacis, Agicis, Aicis, Aizes, Aizis, Aizum, theils einen jeden District, ein jedes Gebieth, theils auch einen Hof, eine Wohnung, mit den dazu gehörigen Grundstücken, Mansum. In Auvergne ist Aize ein Anger, ein an ein Haus stoßendes ungebauetes Stück Landes. In einer Urkunde von 1070 bey dem Martene Th. 1, Ampliss. Collect. S. 481, kommen tres escae terrae vor, ubi feminantur duo modii frumenti et amplius, wo der Herausgeber des Du Fresne für escas ohne Noth acras lesen will. Noch öfter kommen in den mittlern Zeiten Osca, Oska, Oca, Ocha, Hochia, Oscha, Oschia, Olca u.s.f. von einer Flur, einer Reihe zusammen stoßender Äcker vor, welche Bedeutung Ousche und Osche in Rivernois noch hat. S. des Du Fresne Glossar. v. Aiacis, Esca und Olca. S. auch Etter, welches gleichfalls hierher zu gehören scheinet.


http://www.zeno.org/Adelung-1793. 1793–1801.

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  • Esche — Esche: Die altgerm. Bezeichnung des Laubbaumes mhd. asch, esche, ahd. asc, niederl. es, engl. ash, schwed. ask beruht mit verwandten Wörtern in anderen idg. Sprachen auf idg. *osk , *ō̆sen , *ōsi »Esche«, vgl. z. B. armen. hac̣i »Esche«, griech …   Das Herkunftswörterbuch

  • Die Walküre — Werkdaten Titel: Die Walküre Form: durchkomponiert Originalsprache: deutsch Musik: Richard Wagner Libretto …   Deutsch Wikipedia

  • Esche Schümann Commichau — Rechtsform Partnerschaftsgesellschaft Gründung 1822 Sitz …   Deutsch Wikipedia

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  • Esche — (Fraxinus L., hierzu Tafel »Esche I u. II«). Gattung der Oleazeen, Bäume mit gegenüberstehenden, unpaarig gefiederten, sehr selten einfachen Blättern mit häufig gesägten Fiedern, seitlich oder endständig an vorjährigem Holz erscheinenden,… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Esche — Sf std. (9. Jh.), mhd. esch(e), auch asch m., ahd. asc m., asca, as. asc m. Stammwort Aus g. * aska m. Esche , auch in anord. askr m., ae. æsc m. Das hierdurch vorausgesetzte ig. * osk auch in gr. oxýa Buche, Speer , alb. ah Buche , arm. hac̣i… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • Esche — Esche, gemeine hohe (Fraxinus excelsior), Baum, ausgezeichnet durch einen schlanken Wuchs, die graue Rinde und die großen schwarzen spitzigen Knospen. Feuchter, aber nicht sumpfiger, dabei basalt oder kalkhaltiger Boden ist sein Element, in… …   Herders Conversations-Lexikon

  • Esche [1] — Esche (Fraxinus Tournf.), Pflanzengattung aus der Familie der Oleaceae Fraxineae (s.u. Fraxineae u. Fraxinus); Arten: a) Gemeine E. (Fraxinus excelsior), schnellwüchsiger Baum von 80–100 Fuß Höhe u. 2 Fuß Dicke in 80 Jahren; wird 200 Jahre alt,… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Esche, Johann — Esche, Johann, Begründer der Strumpfwirkerei in Sachsen, besaß 1745 eine Strumpfwirkerei in Limbach bei Chemnitz. Seine Enkel Moritz Samuel und Reinhold trennten sich 1836. Die Firma Reinhold E. blüht noch heute in Limbach, befindet sich aber in… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

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