Geck (1), der

Geck (1), der

1. Der Gêck, des -es, plur. die -e, im gemeinen Leben, besonders Niedersachsens, die Nath der Hirnschale bey dem Ohre an den Kalbs- und Schöpsköpfen. Den Geck stechen, diese Nath mit dem Messer öffnen. Einem den Geck stechen, figürlich, ihn zum Besten haben, seiner Einfalt spotten.

Anm. Peucer versichert, daß auch die Fischoren oder Kiefen bey den Sachsen der Geckel genannt würden. Gemeiniglich leitet man dieses Wort von dem folgenden ab, weil ein Unvorsichtiger sich bey dem Stechen des Geckes leicht in die Finger steche. Allein es ist vermuthlich ein altes Stammwort, welches überhaupt eine Spalte oder Öffnung bedeutet hat, und zu dem Oberdeutschen Gauf, die hohle Hand, gehöret, indem die Blase- und Hauchlaute mehrmahls in einander übergehen; S. Gäspe. In Oberschwaben werden in den Steinbrüchen die Zwischenräume zwischen den Schieferplatten Gechtinen genannt.


http://www.zeno.org/Adelung-1793. 1793–1801.

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  • Geck (2), der — 2. Der Gêck, des en, plur. die en, bey einigen auch des es, plur. die e, ein alberner, thörichter Mensch ein Narr. Lassen sie den alten Gecken gehen. Jedes neue Kopfzeug und jedes neue Gesicht bringt einen Geck in Bewegung, Zimmerm. Anm. Im… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Geck (3), der — 3. Der Gêck, des en, plur. die en, eine Art Ostindischer und Afrikanischer nackter Eidechsen mit hohen Füßen, weiten langen Gehörgängen, und fünf Zehen, von welchen es wiederum verschiedene Arten gibt; Geckus L. Er wird auch Gecko genannt,… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Geck — steht für Modenarr, altertümlicher Ausdruck für übertriebenes Modebewusstsein Geck ist der Nachname von: Adolf Geck (1854−1942), erster Sozialdemokrat im Präsidium der Zweiten Badischen Kammer und Mitglied des Reichstages Martin Geck (* 1936),… …   Deutsch Wikipedia

  • Geck (Subst.) — 1. Alte Geck – alte Blöck. Ueber die Wörter Geck, Gauch u.s.w. vgl. Grimm, Wb.; Wurzbach II, 124. 2. Besser ein alter geck, denn gar kein geck. – Henisch, 1402, 17. 3. De sick sülfs de Geck anscheert, kan upholden1, wenn he will. (Oldenburg.) –… …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

  • Geck — Geck: Das ursprünglich niedersächs. Wort, das seit der 1. Hälfte des 14. Jh.s als mnd. geck »Narr« bezeugt ist, drang Ende des 14. Jh.s ins Niederfränk. und wurde dort zur Bezeichnung der Hofnarren der Bischöfe. Später wurde es dann auf die… …   Das Herkunftswörterbuch

  • Geck — Geck, 1) ein Narr, der seine vermeinten Ansprüche auf Vorzüge vor Anderen zur Schau trägt, sich aber dadurch lächerlich macht; daher Geckenhaftigkeit; 2) (Pumpenspake), der Hebel der Schiffspumpe; 3) (Gecken, Her.), sind die sich häufig als… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Geck — Geck, ursprünglich Narr und in diesem Sinne noch jetzt am Rhein für Faschingsnarr, dann im übertragenen Sinne Modenarr, Stutzer. Seitdem Paris auf dem Gebiete der Mode, insbes. der modischen Kleidung, tonangebend geworden, hat es eine Reihe von… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Geck — der Geck, en (Oberstufe) eitler Mann mit auffallend modischer Kleidung und auffälligem Benehmen Synonyme: Dandy (geh.), Affe (ugs.), Fatzke (ugs.), Lackaffe (ugs.) Beispiel: Ich lasse mich nicht von einem Gecken wie dir beledigen! …   Extremes Deutsch

  • Geck — Den Gecken scheren: jemanden zum Narren machen, ⇨ Narr. Die Redensart ist bereits auf P. Bruegels Sprichwörterbild von 1559 dargestellt, vgl. niederländisch ›den gek scheren‹ und ›met iemand gekscheren‹.{{ppd}}    Ein Geck sein, auch: sich wie… …   Das Wörterbuch der Idiome

  • Geck — Fant (veraltet); Beau; Adonis; Dandy; eitler Mann; Schönling; Stutzer; feiner Pinkel * * * Geck [gɛk], der; en, en (abwerten …   Universal-Lexikon

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