Grobheit, die

Grobheit, die

Die Gróbheit, plur. die -en, das Hauptwort von dem Beyworte grob, welches in doppelter Gestalt üblich ist. 1. Als ein Abstractum, die grobe Beschaffenheit einer Person oder Sache zu bezeichnen; ohne Plural. 1) In der zweyten eigentlichen Bedeutung. Die Grobheit des Sandes, des Mehles, des Brotes; wofür doch einige um der Zweydeutigkeit dieses Wortes willen lieber das ungewöhnlichere Gröbe gebrauchen. 2) Figürlich. (a) Die Fähigkeit, nur grobe, sehr sinnliche Dinge zu empfinden. Die Grobheit der Empfindung, des Gefühles, der Seele. (b) Körperlicher beträchtlicher Umfang mit Ungeschicklichkeit verbunden. Die Grobheit der Glieder. (c) Die Grobheit der Stimme, ihre unangenehme Tiefe. (d) Die Eigenschaft einer fehlerhaften Sache, da sie als solche leicht in die Augen fällt, leicht erkannt wird. Die Grobheit einer Lüge, eines Fehlers. Noch mehr, (e) die Eigenschaft einer Person oder Sache, da sie dem Wohlstande im hohen Grade zuwider handelt oder läuft; ein eben so harter Ausdruck als grob. Die Grobheit eines Menschen, einer Antwort, eines Scherzes. Die Grobheit ablegen. 2. Als ein Concretum, grobe Ausdrücke, grobe Handlungen; doch nur in der letzten Bedeutung des vorigen Abstracti. Einem eine Grobheit sagen. Dergleichen Grobheiten sind mir unerträglich. S. Grob.


http://www.zeno.org/Adelung-1793. 1793–1801.

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  • Grobheit — Grobheit, Verletzung der Achtung, die man dem Gefühle u. dem Stande Anderer schuldig ist …   Pierer's Universal-Lexikon

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  • Grobheit — 1. Et gît nichen Grôfheit iwer des Flîscher séinj. (Siebenbürg. sächs.) – Schuster, 500. Es soll keine Grobheit über die der (siebenbürgischen) Fleischer gehen. 2. Grobheit tracht nach vnglück. – Petri, II, 357. 3. Grobheit und Stolz wachsen auf… …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

  • Grobheit — Sottise (veraltet) * * * Grob|heit [ gro:phai̮t], die; , en: a) <ohne Plural> unhöfliches, grobes Verhalten: er ist wegen seiner Grobheit bekannt. b) etwas (eine Äußerung), was äußerst unhöflich und grob ist: jmdm. Grobheiten an den Kopf… …   Universal-Lexikon

  • Grobheit — Grob werden: in Schimpfereien verfallen, auch: ›Handgreiflich werden‹. Allgemein steht das Wort ›grob‹ für das Unfeine, Unmanierliche, Rüpelhafte und Rohe und ist in dieser Bedeutung vor allem im 16. Jahrhundert bezeugt, unter anderem bei Luther …   Das Wörterbuch der Idiome

  • Grobheit — Gro̲b·heit die; , en; 1 meist Pl; unhöfliche, beleidigende Worte <jemandem Grobheiten an den Kopf werfen> 2 nur Sg; eine grobe (rücksichtslose und unhöfliche) Handlung …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

  • Härte, die — Die Härte, plur. inus. das Abstractum des Bey und Nebenwortes hart, die Eigenschaft eines Dinges, da es hart ist, in den meisten Bedeutungen. 1. Das Vermögen, einem Stoße oder einer leidentlichen Veränderung zu widerstehen, so wohl absolute, wo… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Gröbe, die — * Die Gröbe, plur. car. im gemeinen Leben, die grobe Beschaffenheit eines Körpers oder seiner Bestandtheile, in der eigentlichen Bedeutung des Wortes grob. Die Gröbe des Glases. S. Grobheit …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Barbarēy, die — Die Barbarēy, plur. inusit. 1) Ein großer Landstrich in dem nördlichen Afrika, welcher das ehemahlige Mauritanien unter sich begreift. Vor Alters wurde dieser Nahme demjenigen Theile von Afrika gegeben, welcher den Römern nicht unterworfen war. S …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • irische Literatur: Die Irische Renaissance —   Die Irische Renaissance am Ende des 19. Jahrhunderts findet in englischer, nicht in gälischer Sprache statt. Sie verdient dennoch diese Bezeichnung, da sie die Rückbesinnung auf irische Traditionen und die Wiederbelebung uralter irischer Mythen …   Universal-Lexikon

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