Hitzig

Hitzig

Hitzig, -er, -ste, adj. et adv. welches so wohl in thätigem, als leidentlichem Verstande gebraucht wird. 1. Im thätigen, Hitze verursachend; wo es aber nur noch in einigen Fällen üblich ist. 1) Eigentlich. Hitzige Krankheiten, welche mit einer anhaltenden brennenden Hitze verbunden sind, die Empfindung der Hitze verursachen. Das hitzige Fieber, febris ardens, ein solches Fieber. Ingleichen von Nahrungsmitteln, Arzeneyen u.s.f. welche in dem Innern des Körpers die Empfindung eines hohen Grades der Wärme verursachen. Hitzige Getränke, Speisen, Arzeneyen. Der Pfeffer ist ein sehr hitziges Gewürz. 2) Figürlich. Ein hitziger Boden, ein hitziges Land, ein hitziges Erdreich, welches wegen zu vieler Fettigkeit die Gewächse zu stark treibet. Ein hitziges Klima, nicht so wohl ein heißes, als vielmehr ein solches, welches wegen der Sonnenhitze in den Naturkräften des Gewächs- und Thierreiches heftig wirket. 2. Im leidentlichen Verstande, Hitze habend. 1) Eigentlich. Die Schmiede nennen das Eisen, wenn es in der Hitze ist, d.i. weiß glühet, hitzig, S. Hitze 1. In den übrigen Fällen ist dafür heiß üblich. 2) Figürlich. (a) Hitzige Eisensteine, in dem Hüttenbaue, welche leichtflüssig sind, aber das Gestell angreifen, und dünnes oder grelles Eisen geben; im Gegensatze der kaltbläsigen. (b) Einen hohen Grad der innern Wärme habend. Die Mäuse und Katzen sind sehr hitzige Thiere, daher sie ohne Wasser nicht lange leben können. Von einem Menschen, welcher gern und viel trinkt, sagt man im gemeinen Leben, er habe eine hitzige Leber. Ingleichen, einen hohen Grad der Lebhaftigkeit habend, und darin gegründet; obgleich nicht ohne alle Einschränkung. Ein hitziges Geblüt. Es ging dabey sehr hitzig zu. Ein hitziges Gefecht. Besonders einen hohen Grad lebhafter Begierden und Leidenschaften habend und darin gegründet. Ein hitziges Pferd. Am häufigsten als ein Nebenwort. Die Jugend ist gemeiniglich sehr hitzig. Sehr hitzig über etwas her seyn. Eine Sache hitzig anfangen. Nicht so hitzig! Ein Mensch, welcher für die ruhige Überlegung zu hitzig ist. Von Hündinnen sagt man, daß sie hitzig sind, wenn sie den Naturtrieb zur Begattung empfinden. Von andern Thieren sind andere Ausdrücke üblich. (c) Im engern Verstande, fähig, leicht in Hitze, d.i. merklichen Grad des Zornes zu gerathen, und darin gegründet; im Nieders. hastig. Ein hitziger Kopf. Hitzig vor der Stirn seyn. Hitzig antworten, in der Hitze, mit Hitze.

Anm. Im Dän. hidsig, im Schwed. hetsig, welches aber auch heiß bedeutet.


http://www.zeno.org/Adelung-1793. 1793–1801.

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  • hitzig — Adj. (Aufbaustufe) sich leicht erregen lassend, jähzornig Synonyme: aggressiv, aufbrausend, hitzköpfig, hochfahrend, reizbar Beispiel: Er ist von Natur aus cholerisch, deswegen wird er sehr schnell hitzig …   Extremes Deutsch

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  • Hitzig [2] — Hitzig, 1) Julius Eduard, geb. 1780 in Berlin, studirte in Halle u. Erlangen die Rechte, wurde 1790 Auscultator u. 1804 Referendar bei der Regierung in Warschau, beschäftigte sich seit 1806 literarisch, begründete 1808 ein Verlagsgeschäft in… …   Pierer's Universal-Lexikon

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  • Hitzig — Hitzig, Ferd., prot. Theolog, geb. 23. Juni 1807 in Hauingen (Baden), 1833 Prof. in Zürich, 1861 in Heidelberg, gest. das. 22. Jan. 1875, hervorragend als Exeget und Kritiker des A. T. – Biogr. von Steiner (1882) …   Kleines Konversations-Lexikon

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  • Hitzig [1] — Hitzig, Jul. Eduard, Criminalist u. Schriftsteller, geb. 1780 zu Berlin, gest. 1849 daselbst, nachdem er in Warschau angestellt und College des Dichters E. T. A. Hoffmann, 1808–14 Buchhändler in Berlin gewesen, als welcher er das »Lesezimmer für… …   Herders Conversations-Lexikon

  • Hitzig [2] — Hitzig, Ferd., protest. Theolog, geb. 1807 zu Hauingen bei Lörrach im Badischen, seit 1833 Prof. der Theol. zu Zürich, schrieb vieles über die prophet. Bücher des A. T., dann auch über die »Erfindung des Alphabetes« (1840) sowie eine… …   Herders Conversations-Lexikon

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