Kamm (2), der

Kamm (2), der

2. Der Kamm, des -es, plur. die Kämme, ein nur noch in einigen einzelnen Fällen übliches Wort, so wohl einen Stein, als auch ein Gestein, eine ganze Steinmasse zu bezeichnen. Ein sehr festes Gestein, welches unter dem mildern bricht, wird bey den Bergleuten noch jetzt ein Kamm genannt. Es schießt ein Kamm vor, wenn der Bergmann auf ein festes Gestein trifft. Die Kämme verdrücken den Gang, wenn mehrere solche Steinlager den Gang nicht durchsetzen lassen. Ein Steinkamm, eine Steinwand. In andern Fällen wird es in Gans und Gems verderbt. So wird das Gestein, welches sich unter der Dammerde anfängt, von den Bergleuten die Gans, der Gems genannt. Den Gang in die Gänsse bringen, Mathes. ihn in dieses Gestein treiben. Auch der Zwitter oder Zinnstein wird, wenn er aus dem Pochwerke in das Gerinne gelaufen ist, Geimstein genannt, vermuthlich aus eben dieser Quelle. Im Schwed. ist Gimsten ein Edelstein, zunächst aus dem Latein. und Griech. Gemma, welches aber gleichfalls zu der Familie dieses Wortes Kamm gehöret. Im Wendischen und Slavon. bedeutet Kamen einen jeden Stein. S. Kemnate, Kammschale.


http://www.zeno.org/Adelung-1793. 1793–1801.

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  • Kamm (4), der — 4. Der Kamm, des es, plur. die Kämme, Diminut. das Kämmchen, Oberd. Kämmlein, ein langer und zuweilen spitziger hervor ragender Theil eines Dinges, und ein mit solchen hervor ragenden Theilen versehenes Ding; gleichfalls nur noch in einigen… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Kamm (3), der — 3. Der Kamm, des es, plur. die Kämme, ein sehr altes Wort, welches den obersten Theil eines Dinges bezeichnet, besonders wenn derselbe zugleich eine beträchtliche Länge hat. Es ist nur in einigen einzelnen Fällen üblich. 1. Eine natürliche… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Kamm (1), der — 1. Der Kamm, des es, plur. die Kämme, ein nur noch in dem zusammen gesetzten Roßkamm übliches Wort, ein Roßtäuscher; von dem mittlern Lat. cambiare, cambire, tauschen, Cambium, der Tausch. S. Roßkamm …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Bei jemandem liegt der Kamm bei der Butter —   Wenn bei jemandem der Kamm bei der Butter liegt, dann herrscht im Haushalt des Betreffenden große Unordnung: Bei unseren Nachbarn liegt der Kamm bei der Butter. Die Redensart wird umgangssprachlich scherzhaft gebraucht …   Universal-Lexikon

  • Kamm-Stierkopfhai — (Heterodontus galeatus) Systematik Klasse: Knorpelfische (Chondrichthyes) Unterklasse …   Deutsch Wikipedia

  • Kamm (Begriffsklärung) — Kamm steht für: Werkzeug zur Haarpflege oder zum Ordnen und Reinigen von faserigem Material, siehe Kamm; (meist) knöcherne anatomische Struktur, die als Kamm oder Leiste imponiert, siehe Crista; Hahnenkamm, fleischiges Gebilde auf dem Kopf von… …   Deutsch Wikipedia

  • Kamm — 1. An Kamm und Sporen erkennt man den Hahn. Holl.: Aan kam en sporen kent men den haan. (Harrebomée, I, 377a.) 2. An Kamm und Sporen sieht man, ob der Hahn alt oder jung ist. Holl.: Kam en sporen van den haan doen zijn ouderdom verstaan.… …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

  • Kamm — Fruchttraube; Haube; Bergrücken; Grat; Höhenrücken; Gebirgsgrat; Bergzug; Naht * * * Kamm [kam], der; [e]s, Kämme [ kɛmə]: 1. Gegenstand zum Glätten, gleichmäßigen Legen des Haares: ein grobzinkiger, unzerbrechlich …   Universal-Lexikon

  • Kamm — aus Horn, normannisch Kunststoffkamm Der Kamm ist das älteste und am längsten in Benutzung stehende …   Deutsch Wikipedia

  • Kamm-Laichkraut — (Potamogeton pectinatus) Systematik Klasse: Bedecktsamer (Magnoliopsida) Mono …   Deutsch Wikipedia

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