Leibeigen

Leibeigen

Leibeigen, adj. et adv. mit seinem Leibe, d.i. mit seiner Person, einem andern als ein Eigenthum gehörig, im Gegensatze des frey; im Oberdeutschen eigen, im Osnabrück. eigenbehörig, in andern Gegenden leibesangehörig. Leibeigene Unterthanen haben. Ein leibeigener Knecht. Ein Leibeigener. Jemanden leibeigen machen. Da die Leibeigenschaft sehr vieler Grade fähig ist, so wird auch dieses Wort in manchen Einschränkungen gebraucht. Leibeigene, welche der willkührlichen Gewalt eines andern unterworfen sind, heißen Sclaven, ehedem Knechte. In manchen Gegenden haftet die Leibeigenschaft so wohl auf den Personen, als Gütern; in manchen nur auf den Personen, und in manchen nur auf den Gütern allein.


http://www.zeno.org/Adelung-1793. 1793–1801.

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  • leibeigen — Adj erw. obs. (14. Jh.) Stammwort. Spätmittelhochdeutsche Zusammenrückung aus der Wendung mit dem lībe eigen jemandem mit seinem Leben zugehörig . Abstraktum: Leibeigenschaft. ✎ LM 5 (1991), 1845 1848. deutsch s. Leib, s. eigen …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • leibeigen — abhängig, entrechtet, rechtlos, unterdrückt, unterjocht, unterworfen, versklavt; (geh. abwertend): [geknebelt und] geknechtet; (veraltend): untertan; (Geschichte): hörig, unfrei. * * * leibeigen:unfrei+hörig;auch⇨unfrei(1)… …   Das Wörterbuch der Synonyme

  • leibeigen — Leib: Das altgerm. Wort mhd. līp, ahd. līb, niederl. lijf, engl. life (»Leben«), schwed. liv gehört zu dem unter ↑ leben behandelten Verb. Die alte Bedeutung »Leben«, die im Engl. und im Nord. bewahrt ist, hielt sich im Dt. bis in mhd. Zeit. An… …   Das Herkunftswörterbuch

  • Leibeigen — Die Leibeigenschaft oder Eigenbehörigkeit bezeichnet eine im späten Mittelalter und der frühen Neuzeit weit verbreitete persönliche Abhängigkeit von Bauern von ihrem Grundherren; die Erbuntertänigkeit stellt eine besondere, regionale Form der… …   Deutsch Wikipedia

  • leibeigen — unmündig; unselbständig; hörig; gebunden; sklavisch; abhängig; untergeordnet; unfrei * * * leib|ei|gen 〈Adj.; früher〉 im Zustand der Leibeigenschaft befindlich, persönlich unfrei * * * leib|ei|gen …   Universal-Lexikon

  • leibeigen — leib|ei|gen (früher) …   Die deutsche Rechtschreibung

  • hörig — unmündig; unselbständig; gebunden; sklavisch; leibeigen; abhängig; untergeordnet; unfrei * * * hö|rig [ hø:rɪç] <Adj.>: an jmdn., etwas [triebhaft, sexuell] sehr stark gebunden und von ihm völlig abhängig, sich seinem Willen völlig… …   Universal-Lexikon

  • Grafschaft Hauenstein — Geografische Lage Land: Baden Württemberg Landkreis …   Deutsch Wikipedia

  • Leibeigenschaft — Die Leibeigenschaft oder Eigenbehörigkeit bezeichnet eine vom Mittelalter bis in die Neuzeit verbreitete persönliche Verfügungsbefugnis eines Leibherrn über einen Leibeigenen.[1] Leibeigene waren zu Frondiensten verpflichtet und durften zur… …   Deutsch Wikipedia

  • unfrei — 1. abhängig, entrechtet, gebunden, rechtlos, unselbstständig, unterdrückt, unterjocht, unterworfen, versklavt; (geh. abwertend): [geknebelt und] geknechtet; (veraltend): untertan; (früher): leibeigen; (Geschichte): hörig. 2. befangen, blockiert,… …   Das Wörterbuch der Synonyme

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