Monath, der

Monath, der

Der Mōnath, des -es, plur. die -e, die Zeit von einem Neumonde zum andern, welche eigentlich 29 Tage 12 Stunden und 44 Minuten enthält, welcher Zeitraum der natürliche oder astronomische Monath genannt wird, zum Unterschiede von dem bürgerlichen oder politischen, wo bald 30 bald 31 Tage auf einen Monath gerechnet werden, da denn ein Jahr zwölf Monathe enthält. In manchen Fällen des gemeinen Lebens pflegt man auch eine Zeit von 4 Wochen oder 28 Tagen einen Monath zu nennen, da denn 13 solcher Monathe auf ein Jahr gehen. Der Mondenmonathen oder leere Monath, in der Chronologie, die Zeit, in welcher der Mond den ganzen Thierkreis durchläuft, und welche aus 29 Tagen bestehet, zum Unterschiede von dem Sonnenmonathe oder derjenige Zeit, in welcher die Sonne den zwölften Theil des Thierkreises zurück leget; von welcher letztern Art unsere gewöhnlichen Monathe sind, ob sie sich gleich nicht mit dem Eintritte der Sonne in die himmlischen Zeichen anfangen. Drey, vier Monathe. In Monaths Frist, in Zeit von einem Monathe. Innerhalb Eines Monathes.

Anm. Bey dem Raban Maurus im 8ten Jahrhunderte Manoth, bey dem Ottfried und Tatian Manod, bey dem Ulphilas Menath, im Angels. Monath, im Engl. Month, im Dänischen Maaned, im Holländ. Maend, im Nieders. Maand, Maant, im Schwed. Månad, im Isländ. Manadur. Die verkürzte Niederdeutsche Form war auch lange in dem Hoch- und Oberdeutschen Mond üblich, welches in der Deutschen Bibel noch so oft für Monath vorkommt, außer der dichterischen Schreibart aber in dieser Bedeutung veraltet ist; S. Mond. Im Oberdeutschen ist Monath ungewissen Geschlechtes, das Monath. Es stammet von Mond, Luna, im Oberdeutschen nur Man, Mon, her, woraus vermittelst der Ableitungssylbe ath, oth, (Zierath, Heimath, das alte Heilath, Heil, Heirath,) wofür in andern Wörtern de oder auch nur ein bloßes d stehet, (Zierde, Heimde, das alte Heilde, Magd, bey den Franken Magad und Gothen Magath, und hundert andere mehr,) Manoth, Monath, und zusammen gezogen Mand, Mond entstanden. Hieraus erhellet zugleich, daß das th, für welches einige ein bloßes r einführen wollen, mehr Grund für sich habe, als dieses, des langen Gebrauches von undenklichen Zeiten her zu geschweigen. Das Latein. Mensis unterscheidet sich von unserm Monath nur in der Ableitungssylbe, so wie das Griech. μƞν gar keine Ableitungssylbe hat; S. Mond.


http://www.zeno.org/Adelung-1793. 1793–1801.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Christ-Monath, der — Der Christ Monath, des es, plur. die e, der letzte Monath im Jahre, in welchen das Christ oder Weihnachtsfest fällt; mit einem Römischen Nahmen der December. S. dieses Wort …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Römer-Monath, der — Der Römer Monath, des es, plur. die e, in dem Deutschen Staatsrechte, diejenige Steuer, welche die Reichsstände zu einem Reichskriege oder auch zu andern Bedürfnissen, nach dem Fuße dieser Kriegssteuer bewilligen. Sie hat den Nahmen von den… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Monath — ist der Familienname folgender Personen: Georg Peter Monath (1715–1788), deutscher Buchhändler und Verleger Peter Conrad Monath (1683–1747), deutscher Buchhändler und Verleger Diese Seite ist eine Begriffsklärung zur Untersc …   Deutsch Wikipedia

  • Georg Peter Monath — (* 17. Februar 1715 in Nürnberg; † 1788) war Buchhändler und Verleger in Nürnberg. Georg Peter Monath, der Sohn des Nürnberger Buchhändlers Peter Conrad Monath, besuchte als Kind die Spitalerschule. Als Heranwachsender bekam er Hausunterricht bei …   Deutsch Wikipedia

  • Mond, der — Der Mōnd, des es, plur. die e, (Oberd. des en, plur. die en,) Diminut. das Mȫndchen, derjenige Weltkörper, welcher nächst der Sonne am größten zu seyn scheinet, des Nachts, obgleich mit veränderlichem Lichte, leuchtet, und der Trabant oder Neben… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • August, der — Der Augúst, des es, plur. inusit. oder der Augustmonath, des es. plur. die e, der achte Monath im Jahre, der diesen Nahmen bey den Römern dem Kaiser Augusto zu Ehren bekommen hat. Carl der Große gab ihm den Nahmen Aranmanoth oder Erntemonath, der …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Hornung, der — Der Hornung, des es, plur. die e, der zweyte Monath im Jahre, welcher mit einem Römischen Nahmen der Februar heißt. Schon bey dem Raban Maurus, der um die Mitte des achten Jahrhundertes lebte, lautet dieses Wort Hornung, und nach dem Eginhard… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Schaltmonath, der — Der Schaltmonath, des es, plur. die e, eben daselbst, ein Monath, welcher über die gewöhnliche Zahl der Monathe eingeschaltet wird. So wird in einem Mondenjahre der dreyzehnte Monath, welcher über die gewöhnliche Zahl eingerücket wird, damit der… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Heumonath, der — Der Heumonath, des es, plur. die e, der siebente Monath im Jahre, mit einem Römischen Nahmen der Julius, weil die Ernte des eigentlichen Heues gemeiniglich in denselben zu fallen pflegt; daher er auch im mittlern Lat. Mensis fenalis genannt wird …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Mondenmonath, der — Der Mondenmonath, des es, plur. die e, eben daselbst, ein Monath, welcher allein durch den Lauf des Mondes bestimmt wird, die Zeit von einem Neumonde bis zum andern, welche 29 Tage, 12 Stunden, 44 Minuten, 3 Sec. und 11 Tert. beträgt; zum… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”