Naschen

Naschen

Náschen, verb. reg. neutr. welches das Hülfswort haben erfordert. 1) Zum Vergnügen, aus Lüsternheit von etwas essen, zur Lust in kleinen Bissen essen, im Gegensatze des Essens zur Nahrung oder aus Hunger. Von etwas naschen. Ich esse nicht, ich nasche nur. 1) In engerm Verstande, aus Lüsternheit von einer verbothenen Speise essen. So sagt man von den Katzen, von dem Gesinde u.s.f. daß sie naschen, das Naschen nicht lassen können u.s.f. Figürlich bedeutet es auch, das andere Geschlecht aus Lüsternheit liebkosen.

Daher das Naschen. In den verwandten Sprachen kommt dieses Wort nicht vor. Es ahmet, wie schon Frisch vermuthet, den schmatzenden Laut nach, der bey manchen Leuten mit dem Essen schmackhafter Sachen verbunden ist, und ist mit nießen in genießen, nesen in genesen, und nähren verwandt, so fern sie insgesammt essen bedeutet haben. Ja wenn man das n als einen zufälligen Laut ansiehet, so gehöret auch essen zu dieser Verwandtschaft, S. Naschmarkt. Coler im Hausbuche gebraucht natschen ausdrücklich für schmatzen. In einigen Gegenden Englands ist daher nesh lecker, in andern nice. Im Finnländ. ist naskun schmatzen, im Lappländ. nyskom heimlich verschlingen, und mit vorgesetztem Zischlaute im Schwed. snaska schlingen, Dän. snatske. Die Niedersachsen gebrauchen für naschen slickern, sliren, Schwed. slicka, snötern, snopen, snuckern, da denn auch Snökerije, Snoperije, Slickerije, Näscherey, Slickerkost, Slickertüg und Snuckerbeten, Naschwerk, Snoper, Snopertaske, Slickertaske, Slickertan, ein Näscher, und snopern, snopsk, vernascht, ist.


http://www.zeno.org/Adelung-1793. 1793–1801.

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  • naschen — Vsw std. (11. Jh.), mhd. naschen, ahd. nascōn Stammwort. Daneben ndd. gnaschen, nschw. snaska. Das Wort bedeutet eigentlich knabbern und gehört zu nagen. Präfigierung: vernaschen; Adjektiv: naschhaft. deutsch s. nagen …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • naschen — »Süßigkeiten genießerisch verzehren«: Das dt. und nord. Verb (mhd. naschen, ahd. naskōn, dän. naske, schwed. mdal. naska) ist lautnachahmenden Ursprungs und bedeutete ursprünglich etwa »knabbern, schmatzen«. Gleichfalls lautnachahmend sind die… …   Das Herkunftswörterbuch

  • naschen — V. (Aufbaustufe) etw. Leckeres (meist Süßigkeiten) nicht aus Hunger, sondern zum Genuss verzehren Synonym: schlecken Beispiel: Mein Kind nascht zu viel Süßes …   Extremes Deutsch

  • Naschen — 1. Das Naschen nimpt Geld vnd Gut hin. – Petri, II, 68; Henisch, 1469, 64. 2. Man soll naschen nach seiner Taschen. Seine Ausgaben nach der Einnahme richten, sich nach der Decke strecken, die Schritte nicht länger machen als die Beine reichen.… …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

  • naschen — knabbern; etwas Süßes essen; schnabulieren (umgangssprachlich) * * * na|schen [ naʃn̩]: 1. <tr.; hat (etwas besonders gut Schmeckendes, z. B. Süßigkeiten o. Ä.) [Stück für Stück] genießerisch verzehren: Schokolade naschen; <auch itr.>… …   Universal-Lexikon

  • naschen — nạ·schen; naschte, hat genascht; [Vt/i] 1 (etwas) naschen von etwas, das man sehr gern mag (besonders Süßigkeiten), ein bisschen essen <Schokolade, Kekse, Bonbons naschen>: Ich nasche unheimlich gern; [Vi] 2 (von etwas) naschen (meist… …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

  • naschen — 1. schlecken, Süßigkeiten essen; (ugs.): leckern; (nordd.): schlickern; (landsch.): schnökern; (landsch., bes. westmd.): schnäken. 2. kosten, probieren, versuchen. * * * naschen:schlecken·leckern(landsch) naschen 1.schlecken;landsch.:leckern… …   Das Wörterbuch der Synonyme

  • naschen... — zuviel naschen разг.. есть слишком много сладкого → zu viel naschen …   Deutsche Rechtschreibung Änderungen

  • naschen... — zuviel naschen разг.. есть слишком много сладкого → zu viel naschen …   Wörterbuch Veränderungen in der deutschen Rechtschreibung

  • Näschen — 1. Erst Näschen haben, dann Prieschen nehmen. – Simrock, 7423. *2. Dat Näske piert die ok nich vom Schemper. (Ostpreuss.) Der Bauer zum Lebemann …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

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