- Panster, das
Das Panster, des -s, plur. ut nom. sing. im Mühlenbaue, ein hohes unterschlächtiges Wasserrad, welches zwey Mahlgänge treibt; das Pansterrad, zum Unterschiede von dem Staberrade, welches nur halb so hoch ist, und auch nur Einen Mahlgang treibt. Daher die Panstermühle, eine mit einem Pansterrade versehene Wassermühle; das Pansterzeug, das Pansterrad mit seinem Zubehör. S. Stockpanster und Ziehpanster.
Anm. Obgleich die Stellung der Schaufeln bey dem Pansterrade und Staberrade heut zu Tage einerley ist, indem die Schaufeln bey beyden zwischen den Wangen oder Felgen eingesetzet sind, dagegen ein Straubrad selbige an der Stirn trägt, so scheinet doch ehedem ein Unterschied zwischen denselben Statt gefunden zu haben, woher denn auch die Benennung rühren mag; wenn nicht Panster eigentlich die allgemeine Benennung des Panster- und Staberrades im Gegensatze des Straubrades ist, da denn Panster auf die Vertiefung der Schaufeln und den hohlen Raum zwischen denselben gehen, und zu unserm Banse und Bansen gehören würde, S. diese Wörter. Vermuthlich hat man dieses Wort ehedem von Panzer abgeleitet, wie es denn auch wohl von einigen so geschrieben und gesprochen wird; wenigstens kommt Lorica im mittlern Lateine von einem Theile der Mühle vor. Pro faciendo et poaendo in dicto molendino – unam loricam, d.i. ein Pansterrad, in einer ungedruckten Urkunde bey dem Carpentier.
http://www.zeno.org/Adelung-1793. 1793–1801.