Placken (3)

Placken (3)

3. Placken, verb. reg. act. welches das Intensivum von dem folgenden plagen ist. 1) So fern dasselbe als ein Geschlechtsverwandter von dem Lat. fligere ehedem schlagen bedeutete, ist placken noch in einigen Fällen des gemeinen Lebens für fest schlagen, derb schlagen, üblich ist. So ist das Placken in dem Wasserbaue eine Art, Dämme und Deiche zu errichten, da die über einander geführte Erde mit Wasser begossen, fest gestampset, und endlich an der Böschung mit dem Plackscheite fest geschlagen wird. Einen solchen Damm oder Deich pflegt man auch ein Plackwerk zu nennen. In den Gärten werden die Gänge auf diese Art zuweilen gleichfalls geplacket. 2) Figürlich, einen hohen Grad der Unlust und Beschwerde verursachen, sehr plagen. Jemanden placken und plagen. Jemanden mit einer Bitte placken. Sich mit etwas placken. Ich habe mich schon lange mit dieser Sache geplacket. Jemanden um etwas placken, auf eine sehr beschwerliche und anhaltende Art um etwas bitten. Die Unterthanen placken, ihnen durch Erpressungen beschwerlich fallen. Ich habe noch einige Groschen von ihm heraus geplackt, durch beschwerliche Mühe von ihm erpresset. Daher das Placken.


http://www.zeno.org/Adelung-1793. 1793–1801.

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  • placken — placken,sich:⇨abmühen,sich placken,sich→anstrengen,sich …   Das Wörterbuch der Synonyme

  • Placken — Placken, 1) derb schlagen, bes. feuchte Erde derb schlagen, wozu man sich des Plackscheits bedient; 2) Jemand viel unnöthige Beschwerde verursachen; 3) Wolle zuerst auf groben Kämmen (Plackenschrobeln) bearbeiten; 4) anheften, befestigen; 5)… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • placken — Vswrefl sich abplagen erw. reg. (15. Jh.) Hybridbildung. Intensivbildung zu plagen (Plage). Plage. deutsch l …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • Placken — Sm Flecken per. Wortschatz ndd. (16. Jh.), mhd. placke, mhd. auch pflacke, mndd. plack(e), mndl. plac(ke), plecke Stammwort. Herkunft unklar. Vermutlich hierher auch obd. bletz Flicken , bei dem vor dem z ein k geschwunden sein kann. Nach Sommer… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • placken — placken, Plackerei ↑ Plage …   Das Herkunftswörterbuch

  • Placken (2) — 2. * Placken, verb. reg. act. et neutr. welches nur in einigen gemeinen Mundarten, besonders Niederdeutschlandes, üblich ist. 1. Als ein Activum. 1) Anheften, ankleben, befestigen. Ein Mandat ein Bild an die Wand placken, d.i. kleben. 2) Flecken… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Placken (1) — 1. Placken, verb. reg. neutr. welches das Hülfswort haben erfordert, und vornehmlich bey dem Exerciren der Soldaten üblich ist, einzelne unordentliche Schüsse thun, da denn ein solcher Schuß auch ein Placker genannt wird, so wie man für placken… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • placken — plạ|cken 〈V. refl.; hat; umg.〉 sich placken sich schwer mühen, schwer arbeiten, sich bis zur Erschöpfung plagen [Intensivbildung zu plagen] * * * plạ|cken, sich <sw. V.; hat [Intensivbildung von ↑ plagen]: (ugs.) sich sehr abmühen: er musste …   Universal-Lexikon

  • placken — plạ·cken, sich; plackte sich, hat sich geplackt; [Vr] sich (mit etwas) placken gespr; schwere Arbeit tun und sich sehr anstrengen ≈ sich plagen || zu Plackerei ↑ ei …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

  • Placken — Was muss man sich placken im Leben, sagte der Klosterbruder, als er zum Frühstück läuten sollte. Dän.: Præsten har ondt som skal kæmme sig, hver dog sagde han, som kæmte sig kun engang om maaeneden. (Prov. dan., 459.) …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

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