Rankkorn, das

Rankkorn, das

Das Rankkorn, des -es, plur. die -körner. 1) Ein Gewächs, in Gestalt einer weißen Erbse oder runden Blatter, welches die Schweine zuweilen in großer Hitze oben am Gaumen in der dritten Staffel bekommen, und wobey sie taumelnd und matt werden, und endlich gar sterben; ohne Plural. Einem Schweine das Rankkorn nehmen, ihm dieses Gewächs ausschneiden. Synanche, Parasynanche υαγχƞ. In einigen Gegenden der Rang, der Rank, der Rangen, der Klamm, die Klämme, das Gerstenkorn. Bey dem Rindviehe heißt diese Krankheit die Blatter oder Blarre. 2) In einigen Gegenden wird auch das Mutterkorn Rankkorn genannt.

Anm. In der ersten Bedeutung scheinet es von dem Nieders. rank, Oberd. rahnig, dünn, geschlang, mager abzustammen, weil die Auszehrung mit dieser ansteckenden Krankheit verbunden ist. Andere leiten es von dem Wendischen Ranza, eine Sau, und horm, krank seyn, ab. In der zweyten Bedeutung findet eben diese Ableitung Statt, weil dergleichen Körner länger als gewöhnlich zu seyn pflegen, obgleich auch die Bedeutung des Geringern oder Schlechtern in Betrachtung gezogen werden kann, S. Ring in Geringe und Krank.


http://www.zeno.org/Adelung-1793. 1793–1801.

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  • Rankkorn — Rankkorn, 1) so v.w. Mutterkorn; 2) Krankheit der Schweine, welche zunächst in einer Blatter auf der Zunge od. an dem Zahnfleisch od. Gaumen besteht, welche schnell braun od. schwarz wird, eine sehr scharfe, dünne Flüssigkeit enthält, platzt u.… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Rankkorn — Sn Halskrankheit, besonders der Schweine per. Wortschatz arch. (20. Jh., in zahlreichen Formen überliefert, auch als Rank und Rang) Stammwort. Das Grundwort wohl, weil sich am Hals der betroffenen Tiere kornförmige Flecken zeigen; das… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • Gerstenkorn, das — Das Gêrstenkorn, des es, plur. die körner. 1) Eigentlich, ein Samenkorn von der Gerste, welches im gemeinen Leben auch häufig zur Bezeichnung eines der kleinsten Längenmaße so wohl als Gewichte gebraucht wird. Im ersten Fall ist es der zehente… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Schwein [1] — Schwein (Sus L.), Gattung aus der Familie der Dickhäuter (Vielhufer); an allen Füßen zwei große, stark behufte Mittelfinger, mit welchen das S. ganz, u. zwei kürzere Seitensinger, mit welchen es kaum auftritt; die unteren Schneidezähne sind… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Milzbrand — 1) Brand der Milz nach vorheriger Entzündung; s.u. Milzkrankheiten. 2) (Anthrax), Krankheit der nutzbaren Hausthiere, bei Pferden nur selten, bei Rindvieh u. Schweinen (bei letztern Rankkorn, Hinterbrand) namentlich in heißen Sommertagen häufiger …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Milzbrand — (Anthrax [»Karbunkel«], Pustula maligna, Karbunkelkrankheit, Beulenseuche, Beulenfieber, sibirische Pest, volkstümlich auch Milzseuche, Blutseuche, Blutstaupe, Blutschlag, Rücken oder Lendenblut, Rankkorn, Darmfeuer, fliegen der …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Blatter, die — Die Blatter, plur. die n. 1) Eine kleine breite Blase auf der Haut. Es ist mir eine Blatter im Gesichte ausgefahren. Eine Hitzblatter. Kein Blätterchen fuhr auf, die Musche mußt es decken, Zachar. Ist die Blase größer und höher, so heißt sie… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Gerstenkorn [2] — Gerstenkorn (Krithe, Hordeolum), häufige Entzündung der Haarbalgdrüsen der Augenlider, beginnt mit Rötung und Schwellung einer Stelle des Augenlidrandes, wozu sich Jucken und Brennen gesellen; häufig treten auch noch Lichtscheu und Tränenfluß… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

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