Aufführen

Aufführen

Aufführen, verb. reg. act. 1. In die Höhe führen, und zwar, 1) eigentlich, vermittelst eines Fuhrwerkes. Die Kanonen aufführen, auf den Wall. 2) In weiterer Bedeutung, durch andere körperliche Mittel. Erde um einen Baum aufführen. Besonders von den Gebäuden über der Erde. Ein Haus, ein Gebäude, einen Pallast, eine Mauer, einen Wall, einen Damm aufführen.

2. Auf einen Körper führen oder leiten, in weiterer Bedeutung. So nennet man in den Gold- und Silber-Fabriken, den Lahn aufführen, wenn man ihn mit der Hand oder dem so genannten Jäckelmännchen von der Plattmühle auf die Lahnröllchen leitet.

3. Heran oder herbey führen, weil der Ort, wohin etwas geführet wird, entweder wirklich höher ist, oder doch als hoch gelegen angesehen wird, im Gegensatze des Abführens. Die Wache aufführen. Eine Musik aufführen, eigentlich den Musikanten den Weg zeigen, wohin sie gehen sollen. In noch weiterer Bedeutung. Zeugen aufführen, anführen. Einen im Triumpfe aufführen, so wohl eigentlich, als auch figürlich, sich seiner Überlegenheit über jemanden öffentlich rühmen. Wenn die Welt deiner Thorheit spottet, so wird sie ihren Sclaven im Triumphe aufführen. Einen Fremden bey jemanden aufführen, den Fremden zu ihm führen und ihn in dessen Bekanntschaft bringen. Figürlich, vorstellen, sehen lassen, besonders auf der Schaubühne. Ein neues Stück aufführen. Jemanden aufführen, ihn auf der Schauebühne als handelnd vorstellen. In dem Trauerspiele führet man große Helden auf. Etwas mit in einer Rechnung aufführen, nahmentlich verzeichnen.

4. Sich aufführen, eigentlich von der Art zu leben, so weit sie von außen in die Augen fällt. Sich seinem Stande gemäß aufführen. Er führt sich prächtig auf. Ingleichen von dem äußerlichen Betragen in einzelnen Fällen. Wir wollen sehen, wie er sich nach diesem Briefe aufführen wird, Gell. Wie auch von dem sittlichen Betragen. Sich dankbar, undankbar gegen jemanden aufführen. Sich gut, schlecht, übel aufführen. In welchen beyden letzten Fällen doch betragen nicht nur edler sondern auch angemessener ist. In dieser ganzen Bedeutung war ehedem auch nur das einfache fuoren, führen, üblich; S. das folgende Wort. Sich aufführen, kann in diesem Verstande der figürliche Sinn der ersten und dritten Bedeutung zusammen genommen seyn, so daß damit zunächst auf den äußern Anstand des Körpers gesehen wird.


http://www.zeno.org/Adelung-1793. 1793–1801.

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  • Aufführen — Aufführen, 1) Gold u. Silberfaden a.,[929] den Lahn von der Plattmühle auf Röllchen leiten; 2) (Kriegsw.), einen Posten a., einen Soldaten zum Schildwachestehen durch einen Gefreiten hinführen; 3) A. des Geschützes, s. Aufstellen des Geschützes;… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • aufführen — Vsw std. (13. Jh.), mhd. ufvüeren hinaufführen , dann auch aufrichten Stammwort. Die heutige Bedeutung wohl aus auf ein Podium führen . deutsch s. führen …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • aufführen — aufführen, Aufführung ↑ führen …   Das Herkunftswörterbuch

  • aufführen — [Aufbauwortschatz (Rating 1500 3200)] Auch: • vorführen Bsp.: • Sie führten ein Stück von Shakespeare auf …   Deutsch Wörterbuch

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  • aufführen — auf·füh·ren (hat) [Vt] 1 etwas aufführen ein künstlerisches Werk (auf einer Bühne) einem Publikum zeigen <ein Schauspiel, ein Ballett, eine Oper aufführen> 2 etwas aufführen etwas in einer Liste oder Aufzählung zusammenfassen, nennen:… …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

  • aufführen — zum Besten geben; geben; spielen; vortragen (Theaterstück); ausstrahlen; senden; zeigen; organisieren; veranstalten; abhalten; ausrichten …   Universal-Lexikon

  • aufführen — 1. auf den Spielplan setzen, auf die Bühne bringen, geben, herausbringen, in Szene setzen, spielen, vorführen, zeigen; (geh.): darbieten; (ugs.): bringen, über die Bretter gehen lassen; (Papierdt.): zur Aufführung bringen. 2. anführen, angeben,… …   Das Wörterbuch der Synonyme

  • Aufführen — 1. Führe dich gut auf, Jakob, dass sie dich recht lange behalten, sagte die Mutter, da besuchte sie ihren Sohn im Zuchthause. 2. Sich wohl aufzuführen, ist niemals zu spät. – Schonheim, S, 16. Lat.: Sera nunquam est ad bonos mores via. [Zusätze… …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

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