Rummel, der

Rummel, der

Der Rummel, des -s, plur. inus. ein nur im gemeinen Leben in einigen Fällen übliches Wort. 1) Altes Eisenzeug und andere verlegene Sachen durch einander, welche, wenn man sie bewegt, ein Gerummel oder Gepolter machen, werden in manchen Gegenden, besonders Niedersachsens, collective ein Rummel genannt. Im Hochdeutschen ist dafür Gerümpel üblicher. Holländ. Rommelery, Rommeling. Im mittlern Lat. ist Rumbula ein Trödelweib, im Österreichischen Gremplerinn. 2) Eine Menge mehrerer Dinge ohne Wahl, wo Schlechtes und Gutes unter einander ist, Holländ. Rommelzo, im Nieders. auch Ramp, Rämter, Franz. Ramas. Den ganzen Rummel kaufen, den ganzen Haufen schlechter und guter Dinge. Im Rummel kaufen, gutes und schlechtes unter einander, in Bausch und Bogen. Figürlich, ein Handel, eine Sache im verächtlichen Verstande. Er wird dir den ganzen Rummel erzählen. 3) Eine Zahl, eine Menge überhaupt; in welchem Verstande es noch im Picket-Spiele üblich ist, wo es die Zahl der Augen, welche man in Einer Farbe hat, bedeutet. S. Rummeln.


http://www.zeno.org/Adelung-1793. 1793–1801.

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  • Rümmel, der — Der Rümmel, des s, plur. ut nom. sing. 1) Ein kurzes, dickes, unförmliches Stück Holz heißt im gemeinen Leben ein Rümmel, im Oberd. ein Rämel, mit dem vorgesetzten d im Nieders. Drümmel. S. Trumm und Rumpf. Im Forstwesen in der Rümmel ein… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Rummel — Der Name Rummel: ist eine Kurzbezeichnung für den Rummelplatz und beziehungsweise oder die Veranstaltung; siehe Jahrmarkt, Kirchweih, Volksfest, Vergnügungspark, Fahrgeschäft. die regionale Bezeichnung für im Fläming vorkommende Trockentäler;… …   Deutsch Wikipedia

  • Rummel — Rummel: Der ugs. Ausdruck für »Lärm, Betrieb; Durcheinander; Jahrmarkt« gehört zu dem heute nur noch landsch. gebräuchlichen Verb rummeln »dumpf schallen, poltern« (mhd. rummeln »lärmen, poltern«, vgl. niederl. rommelen »poltern, rollen, knurren« …   Das Herkunftswörterbuch

  • Rummel — Den Rummel kennen (oder verstehen): eine Sache gründlich kennen; wissen, wie ein Geschäft zu betreiben ist, wie die Leute zu behandeln sind; meist in etwas verächtlichem Sinn: allerlei Kniffe wissen; seinen Vorteil im Auge haben; literarisch… …   Das Wörterbuch der Idiome

  • Rummel — 1. Im Rummel steckt der Segen. *2. Dar is de ganze Rummel. – Dähnert, 390b. Unter Rummel wird ein Gemeng von allerlei Sachen verstanden, ohne Auswahl. Im Kartenspiel: Die meisten Karten von einer Farbe, die man in der Hand hat. *3. Der Rummel… …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

  • Rummel — 1. Aufheben, Betriebsamkeit, Hype, Trubel, Wirbel; (bildungsspr.): Chichi; (ugs.): Rabatz, Rambazamba, Spektakel; (österr. ugs.): Bahöl; (ugs. abwertend): Getue, Mache, Tamtam, Theater; (salopp): Geschiss, Radau, Zirkus; (landsch.): Buhei, Gedöns …   Das Wörterbuch der Synonyme

  • Rummel — der Rummel (Mittelstufe) ugs.: lärmender Betrieb Synonyme: Trubel, Wirbel, Tamtam (ugs.) Beispiele: Bei der Arbeit herrschte heute ein großer Rummel. Sie haben einen Rummel um den neuen Supermarkt gemacht …   Extremes Deutsch

  • Rummel [1] — Rummel, Fluß in der algierischen Provinz Constantine …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Rummel [2] — Rummel, 1) mehre Dinge zusammen ohne Auswahl; daher Rummelkauf, so v.w. Bausch u. Bogen; 2) eine Sache, eine Begebenheit im verächtlichen Verstande; 3) eine Anzahl Karten von gleicher Farbe im Piket (s.d.); 4) die Zahl 100 beim Verkauf der… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Rummel [3] — Rummel, ein ursprünglich aus Nürnberg stammendes Bürgergeschlecht, welches sich in die Pfalz u. nach Baiern verbreitete, 1705 den Freiherrnstand erhielt u. zu seinem dermaligen Chef hat: Freiherrn Gustav, geb. 1803, ist baierscher Oberst u.… …   Pierer's Universal-Lexikon

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