Aufmutzen

Aufmutzen

Aufmutzen, verb. reg. act. 1) * Eigentlich, aufputzen, aufschmücken, welche Bedeutung aber im Hochdeutschen nicht mehr üblich ist. 2) Figürlich, mit Worten vergrößern, besonders das Versehen eines andern aus üblen Absichten bemerken und als wichtig vorstellen. Einem etwas aufmutzen. Wenn ein Armer nicht recht gethan hat, so kann mans aufmutzen, Sir. 13, 27. Daher die Aufmutzung.

Anm. Aufmutzen, ist von Mutze, Mütze, worunter man ehedem einen jeden Hauptschmuck verstand, und bedeutete nicht nur, den Kopfputz in Ordnung bringen, sondern auch alte Sachen von neuen ausschmücken. Von der ersten Bedeutung heißt eine Aufmutzerinn in einigen Oberdeutschen Gegenden noch jetzt eine Haubensteckerinn, von der letzten aber kommt Aufmutzer für einen Trödelmann vor. In dem zu Basel 1523 gedruckten neuen Testamente wird schmücken als ein unbekanntes Wort durch zieren und aufmutzen erkläret, und Aufmutzung der Rede ist bey dem Opitz so viel, als Ausputzung derselben, Bestimmung der Deutlichkeit. Übrigens ist aufmutzen in der Bedeutung des Aufputzes noch jetzt, so wohl in Oberdeutschland, als in Niedersachsen üblich.


http://www.zeno.org/Adelung-1793. 1793–1801.

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  • aufmutzen — aufmutzen:⇨vorhalten …   Das Wörterbuch der Synonyme

  • aufmutzen — Einem etwas aufmutzen: ihm etwas tadelnd hervorheben. In Luthers Bibelübersetzung heißt es Sir 13, 27: »Wenn aber ein Armer nicht recht getan hat, so kann man s aufmutzen«. In Lessings ›Freigeist‹ heißt es (II, 1): »Aus einer flüchtigen Anmerkung …   Das Wörterbuch der Idiome

  • Aufmutzen — *1. A mutzt em a Ding balde uf. – Robinson, 768. *2. Einem etwas aufmutzen. – Grimm, I, 692. *3. Ihr müst eem a Ding nich ufmutzen. – Gomolcke, 624 …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

  • aufmutzen — auf|mut|zen <sw. V.; hat [spätmhd. ūfmutzen = herausputzen; zu: mutzen = schmücken, H. u.]: 1. (landsch.) vorwerfen: jmdm. seine Fehler a. 2. (seltener) aufmotzen: Oft wird das Wort ... gebraucht, um eine Reportage modern aufzumutzen… …   Universal-Lexikon

  • aufmutzen — aufmutzentr etwaufmutzen=jmetwtadelndvorhalten.Fußtaufmhd»ufmutzen=putzen,schmücken«.HängtzusammenmitdervolkstümlichenGleichstellungvonTadelnundVerbessern.15.Jh …   Wörterbuch der deutschen Umgangssprache

  • aufmutzen — auf|mut|zen (landschaftlich für zum Vorwurf machen) …   Die deutsche Rechtschreibung

  • Mutzen (1) — 1. Mutzen, verb. reg. act. welches nur noch in einigen gemeinen Mundarten Nieder und Oberdeutschlandes üblich ist, wo es sich zieren, putzen bedeutet. Sich zum Tanze mutzen, d.i. putzen, Kaisersb. Täglich sie sich ziert, preyst (brüstet) und… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • aufmotzen — aufpolieren (umgangssprachlich); pimpen (umgangssprachlich); verbessern; aufmöbeln (umgangssprachlich); frisieren (umgangssprachlich); aufpeppen; tunen; aufblasen ( …   Universal-Lexikon

  • ankreiden — anlasten, übel nehmen/vermerken, verübeln, vorwerfen, zum Vorwurf machen, zur Last legen; (geh.): verargen, verdenken; (ugs.): krummnehmen; (salopp): aufs Butterbrot schmieren/streichen; (landsch.): aufmutzen. * * *… …   Das Wörterbuch der Synonyme

  • vorhalten — 1. Vorhaltungen/Vorwürfe machen, vorwerfen; (geh.): verweisen; (ugs.): unter die Nase reiben; (salopp): aufs Butterbrot schmieren/streichen. 2. a) ausreichen, genügen, genug sein, reichen; (ugs.): hinkommen, hinreichen, langen; (bayr., österr.):… …   Das Wörterbuch der Synonyme

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