Scheißen

Scheißen

Scheißen, verb. irreg. act. Imperf. ich schíß; Mittelw. geschissen; Imperat. scheiße; den Unrath aus den Därmen in flüssiger Gestalt und mit einem gewissen Schalle von sich geben, welchen dieses Wort nachahmet, und in weiterer Bedeutung, den Überrest von verdauten Speisen durch gewöhnlichen Stuhlgang von sich geben. Es ist nur noch den niedrigsten und ungesittetsten Sprecharten eigen; anständigere haben es wegen der schmutzigen Onomatopöie längst veralten lassen. Eben dieß gilt auch von allen Ableitungen und Zusammensetzungen, z.B. scheißangst und scheißbange, im hohen Grade angst und bange, Scheißer, Scheißerey, Scheißhaus, Scheißmatz, Scheißdreck, Schiß u.s.f. welche daher auch hier keine weitere Stelle verdienen.

Anm. Im Schwabensp. schizzen, im Nieders. schiten, im Schwed. skita, im Engl. to shite, im Franz. chier, welches letztere nach Art der Niedersachsen mit Ausstoßung des t gebildet zu seyn scheinet. Da der Laut, welcher in diesem Worte zum Grunde liegt, mehrern Handlungen eigen ist, so muß man auch schießen, schütten und das Nieders. scheuten, spritzen, als Verwandte ansehen, welche anständigere Handlungen bezeichnen, und daher auch ohne allen Anstoß gebraucht werden.


http://www.zeno.org/Adelung-1793. 1793–1801.

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  • scheißen — Vst. std. vulg. (11. Jh.), mhd. schīzen, ahd. piscizzano ( PPrät.), mndd. schiten, mndl. sc(h)iten Stammwort. Aus g. * skeit a Vst. scheißen , auch in anord. skíta, ae. bescītan (Prät. Pl.), me. schiten, nwfr. skite. Eine nur im europäischen… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • scheißen — scheißen: Das altgerm. starke Verb mhd. schīz̧en, ahd. scīz̧an, niederl. schijten, engl. to shit, schwed. skita gilt in allen genannten Sprachen als derb, bedeutet aber eigentlich nichts anderes als »ausscheiden«. Es gehört zu der unter ↑ Schiene …   Das Herkunftswörterbuch

  • scheißen — Auf etwas scheißen: etwas gründlich verachten, darauf verzichten können, sich nicht mehr um eine Angelegenheit kümmern; sie als erledigt ansehen. Häufig erscheint diese Redensart als realisierte Metapher im Eulenspiegel Volksbuch. Die öffentliche …   Das Wörterbuch der Idiome

  • scheißen — wursten (derb); Kot ausscheiden; stuhlen; abkoten (fachsprachlich); abstuhlen (fachsprachlich); den Darm entleeren; Häufchen machen (umgangssprachlich); kacken ( …   Universal-Lexikon

  • scheißen — schei·ßen; schiss, hat geschissen; vulg; [Vi] 1 den Darm entleeren <vor Angst in die Hosen scheißen> 2 auf jemanden / etwas scheißen jemanden / etwas nicht für wichtig halten || ID meist Dem werde ich (et)was scheißen! ich denke nicht daran …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

  • scheißen — 1. sich entleeren, seine Notdurft verrichten, Stuhlgang haben; (salopp): sich ausmachen; (fam.): eine Wurst machen, groß machen; (derb): abkacken, abprotzen, ein Ei legen, kacken; (ugs. verhüll.): [einen Haufen] machen, sein [großes] Geschäft… …   Das Wörterbuch der Synonyme

  • scheißen — scheißenv 1.trintr=koten.SeitdemspätenMittelalter. 2.trintr=einenDarmwindabgehenlassen.Seitdem15.Jh. 3.intr=dummschwätzen;sichungebeteninandererLeuteAngelegenheiteneinmischen;ohneSachverstandüberallesundjedesreden.DasGesagteistnichtmehrwertalsKot …   Wörterbuch der deutschen Umgangssprache

  • scheißen — sich nichts scheißen [niggschaissn] sich nichts aus einer Sache oder Person machen, sich nicht um etwas/jemanden scheren (...scheiß da nix, des werd scho wieder!) …   Bayrische Wörterbuch von Rupert Frank

  • Scheißen wie ein Waldesel —   »Waldesel« ist ein älteres Wort für »wilder Esel«, das in dieser sprachlich derben Wendung bildlich für einen ungehobelten Menschen steht, der laut und heftig Blähungen abgehen lässt: Fenster auf der Kerl neben mir scheißt wie ein Waldesel! …   Universal-Lexikon

  • Scheißen — Scheißenn 1.dasgroßeScheißen=Durchfall.1900ff. 2.zumScheißenzublöde(dümmlich,dummo.ä.)sein=überausdummsein;zunichtstauglichsein.1900ff. 3.zumScheißenschön=scheußlich.1950ff …   Wörterbuch der deutschen Umgangssprache

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