Schmarre, die

Schmarre, die

Die Schmarre, plur. die -n, Diminut. das Schmärrchen, ein Hieb, eine lange Wunde, und am häufigsten die Narbe einer langen Wunde, wo es zwar im Hochdeutschen nicht ganz fremd ist, aber doch in manchen Mundarten häufiger gebraucht wird, und das Niedrige eben nicht hat, was Frisch darin findet, der es seltsam genug, durch »eine Wunde erkläret, aus welcher eine Kuh saufen könnte.« Niedersächsisch Smarre, und im Diminut. Smarl. Daß es gemeiniglich von den Merkmahlen größerer Wunden gebraucht wird, als Narbe, scheinet von dem verdoppelten r herzukommen, welches das Zeichen einer Intension ist. Übrigens ist es vermittelst des vorgesetzten Zischlautes von dem Ulphilanischen maurgan, abschneiden, dem schon zu Carls des Großen Zeiten gangbaren marrire, verletzen, gebildet, wozu auch unser Mark und Märzen gehören, S. diese Wörter.


http://www.zeno.org/Adelung-1793. 1793–1801.

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  • Schmarre — Schmarre,die:1.⇨Narbe–2.⇨Schramme(1) …   Das Wörterbuch der Synonyme

  • Schmarre — (veraltend für:) »lange Hiebwunde; Narbe«: Frühnhd. schmarr ist aus gleichbed. mnd. smarre übernommen. Es ist wohl verwandt mit ↑ Schmer »Fett«, beachte die ugs. Wendung »jemandem eine schmieren« »jemandem einen Schlag versetzen, eine Ohrfeige… …   Das Herkunftswörterbuch

  • Schmarre(n) — Er hat eine Schmarre bekommen: er hat einen empfindlichen Nachteil, einen schmerzlichen Verlust hinnehmen müssen, der jedoch nicht zum völligen Untergang geführt hat. Die Redensart bezieht sich auf das Fechten der Studenten. Die ›Schmarre‹ war… …   Das Wörterbuch der Idiome

  • Schmarre — 1. Aus den Schmarren erkennt man die Wunde. – Eiselein, 552. *2. A wird a mohl anne Schmerre davontragen (wegkriegen). – Gomolcke, 261; Robinson, 606. *3. Er hat eine Schmarre bekommen. Eigentlich aus einem Raufhandel einen Hieb, ein Loch, eine… …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

  • Schmarre — Schmạr|re 〈f. 19〉 1. kleine Hiebwunde, Kratzer 2. Narbe, Schmiss [zu schmieren in der Bedeutung „jmdm. eine schmieren“] * * * Schmạr|re, die; , n [aus dem Niederd. < mniederd. smarre] (ugs.): [vernarbte] Wunde, Schmiss: eine lange S. auf der …   Universal-Lexikon

  • Schmarre — Schmạr|re, die; , n (landschaftlich für lange Hiebwunde, Narbe) …   Die deutsche Rechtschreibung

  • Schramme, die — Die Schramme, plur. die n, Diminut. das Schrämmchen, Oberd. Schrämmlein, eine leichte Verletzung der Oberfläche eines Dinges der Länge nach. Eine Schramme in einem Glase, in dem Holze, in der Rinde eines Baumes. Besonders in der Oberfläche der… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Schnat, die — * Die Schnat, oder Schnate, plur. die n, ein provinzielles, nur in einigen Gegenden übliches Wort. 1) In Schlesien bedeutet es ein Reis. Aus Schnaten werden Bäume, Günther. Dein Stammbaum schlage täglich aus, Bis einst die Nachwelt Schnaten… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Narbe (2), die — 2. Die Narbe, plur. die n, Diminut. das Närbchen, Oberd. Närblein, ein Wort, welches ehedem eine Vertiefung in die Länge bedeutet zu haben scheinet, jetzt aber nur noch am häufigsten von dem Überbleibsel einer zugeheilten Wunde gebraucht wird.… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Kläppchen — *1. Einem ein Kläppchen anhängen. Einen Denkzettel, eine Wunde, Schmarre, die ein Schandfleck bleibt. »Sie ergreift die ofengabel, und wenn ich nicht die Krücke erwischet, und damit versetzt (parirt) hette, sie hette mir ein alt kleppen anhengen… …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

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