Schwelen

Schwelen

* Schwêlen, verb. reg. welches in doppelter Gestalt gebraucht wird, in beyden aber nur im Niederdeutschen, und höchstens in den gemeinen Sprecharten Ober-Sachsens und Ober-Deutschlandes üblich ist. I. Als ein Neutrum, mit dem Hülfsworte haben, ohne Flamme langsam brennen, da es denn das ausdruckt, was man im Hochdeutschen glimmen, noch mehr aber, was man daselbst schmauchen nennet, welches doch den Nebenbegriff eines mehrern Schmauches oder dicken Rauches bey sich führet, als schwelen. Nasses Holz brennet nicht, es schwelet nur. II. Als ein Activum, durch ein solches langsames Feuer ohne Flamme hervor bringen. Kohlen schwelen, Theer schwelen, wofür man im Hochdeutschen das Wort brennen gebraucht. So auch das Schwelen.

Anm. Im Nieders. swelen, und in einigen Gegenden smelen. Es stammet von einem alten Worte ab, welches auch brennen überhaupt bedeutete, und wohin auch das Angels. swaelan, swelan, anzünden, das Engl. to swale, brennen, unser schwühl, und ohne Endlaut das Schwed. sveda, wegbrennen, gehören. Die Niederdeutschen haben noch zwey andere gleichlautende, in der Bedeutung aber verschiedene Wörter, nähmlich schwelen oder swelen, welk machen, welches besonders von dem Grase, Obste u.s.f. üblich ist, und wofür wir schwelken sagen, S. dasselbe, und schwelen, beym Trunke sich lustig machen, welches zu unserm schwelgen gehöret.


http://www.zeno.org/Adelung-1793. 1793–1801.

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  • schwelen — »ohne Flamme langsam brennen«: Das Verb wurde im 18. Jh. aus dem Niederd. ins Hochd. übernommen. Es geht zurück auf mnd. swelen »schwelen; dörren; Heu machen«, mit dem z. B. aengl. swelan »‹ver›brennen, sich entzünden« verwandt ist, und beruht… …   Das Herkunftswörterbuch

  • Schwelen — Schwelen, Motten (schweizerisch), Verkokeln oder Glimmen ist die Bezeichnung für eine unvollständige Verbrennung bei ungenügender Sauerstoffzufuhr und daher niedriger Verbrennungstemperatur. Typische Fälle von Schwelbränden sind Formen des… …   Deutsch Wikipedia

  • schwelen — Vsw std. (18. Jh.) Stammwort. Ins Hochdeutsche übernommen aus ndd. swelen, mndd. swelen. Vergleichbar sind ae. swelan (Vst. ?) schwären , ahd. erswelan (Vst. ?) warm werden , ahd. swilizon brennen , ae. swǣlon versengen, verbrennen , anord. svæla …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • Schwelen — Schwelen, 1) ohne Flammen langsam verbrennen; 2) durch ein langsames Feuer etwas hervorbringen, namentlich Theer (s.d.), vgl. Pechsieden; 3) (Abbrennen, engl. Paring and burning), ein Verfahren zur Urbarmachung von Haideländereien. Die mit… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Schwelen — Schwelen, eine trockene Destillation, bei der das Material einer unvollständigen Verbrennung unterliegt und dadurch die erforderliche hohe Temperatur hervorbringt. Man schwelt namentlich harzreiches Holz zur Teer und Rußgewinnung, doch heißt auch …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Schwelen — Schwelen, s. Schweelerei …   Lexikon der gesamten Technik

  • Schwelen — Schwelen, durch langsames Feuer ein Kunstproduct darstellen z.B. Theer, Kohle etc. (davon Schwalm, Schwalmbach, Schwalch) …   Herders Conversations-Lexikon

  • schwelen — V. (Aufbaustufe) sehr langsam, ohne Flamme, aber mit sehr viel Rauch brennen Beispiel: Feuchtes Holz schwelt lange …   Extremes Deutsch

  • schwelen — schmoren; glimmen; rußen; qualmen; gluckern; blubbern; glucksen; brodeln * * * schwe|len [ ʃve:lən] <itr.; hat: langsam und ohne offene Flamme brennen: das Feuer schwelt unter der Asche. Syn …   Universal-Lexikon

  • schwelen — 1. brennen, flackern, glimmen, glühen, lodern; (geh. veraltet): flammen; (südd., schweiz.): motten. 2. brodeln, gären, kochen, kriseln, rumoren, sich zusammenbrauen, sich zuspitzen; (ugs.): brenzlig sein. * * *… …   Das Wörterbuch der Synonyme

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