Senkel (2), der

Senkel (2), der

2. Der Sênkel, des -s, plur. ut nom. sing. ein Wort, in welchem der Begriff der Verbindung der herrschende ist, welches aber in mehrern Fällen gebraucht wird. 1. Ein Riemen, gewisse Kleidungsstücke damit zu verbinden, heißt sowohl in Ober- als Nieder-Deutschland ein Senkel. Daher ist der Schnürsenkel, im Oberd. der Schnürriemen, auch wenn er nur eine Schnur und kein eigentlicher Riemen ist. Pohln. Zenkiel. Obgleich der Begriff der Verbindung dieser Bedeutung vollkommen angemessen ist, so kann doch auch die Ausdehnung in die Länge mit in Betrachtung kommen, da es denn von Sehne nur in der Endsylbe verschieden seyn würde. 2. Im Bergbaue sind die Senkel kleine eiserne Klammern, die Gerinne oder Latten damit zusammen zu fügen. Von dieser Art sind auch die Senkel am Treibehute, das Gerippe des Treibehutes damit an die Bleche zu befestigen.

Anm. Im Angels. ist Sinc, eine Verbindung, Versammlung mehrerer Dinge, Sondre aber die Herde, S. Senne. Mit einer andern Ableitungssylbe ist auch das alte Sune, Familie, damit verwandt, S. Sohn und Gesinde. In allen diesen Wörtern ist, so wie in unserm Senkel, die Verbindung der Stammbegriff.


http://www.zeno.org/Adelung-1793. 1793–1801.

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  • Senkel (1), der — 1. Der Sênkel, des s, plur. ut nom. sing. von dem Zeitworte senken, ein Ding, welches gesenkt wird; ein nur in einigen Fällen und einigen Gegenden übliches Wort. Ein Senkbley wird noch in einigen Gegenden ein Senkel, und das Bleyloth die… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Senkel — Schuhriemen; Schuhbänder; Schnürsenkel; Schuhband; Schnürbänder * * * Sẹn|kel 〈m. 5〉 Schnur od. Band zum Zuschnüren der Schuhe (SchnürSenkel) [mhd. „Nestel; Anker, Zugnetz“ <ahd. senchil „Anker, Zugnetz …   Universal-Lexikon

  • Senkel — Das Wort Senkel bezeichnet: kurz den Schnürsenkel kurz das Senklot eine Setzwaage Senkel ist der Familienname folgender Personen: Christin Senkel (* 1987), deutsche Bobsportlerin Günter Senkel (* 1958), deutscher Autor …   Deutsch Wikipedia

  • Senkel — Sm Schnürband erw. obs. (11. Jh.), mhd. senkel, ahd. senkil n Stammwort. Eine Instrumentalbildung zu senken, also Mittel zum Senken . So werden in alter Zeit Anker und Zugnetz benannt, dann auch das Lot zur Kontrolle einer senkrechten Linie.… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • Senkel — Senkel, Bleilot (s.d.), Lot (s.d.), das bekannte einfache Abloteinstrument (s.d.), ein an einem Faden aufgehängtes Gewicht. Die Gewichte oder Birnen der Senkel, welche gewöhnlich bei geodätischen Arbeiten verwendet werden, sind Zylinder mit… …   Lexikon der gesamten Technik

  • Senkel — »Schnürriemen«: Das zu ↑ senken gebildete Substantiv bezeichnete in alter Zeit den Anker und das steinbeschwerte Fischnetz (mhd. senkel, ahd. senchil), seit dem 16. Jh. auch das Senkblei der Bauleute und Schiffer. Besonders hieß im Mhd. das… …   Das Herkunftswörterbuch

  • Senkel — Senkel,der:1.⇨Schnürsenkel–2.aufdenS.gehen:⇨belästigen(1) …   Das Wörterbuch der Synonyme

  • Senkel — Sẹn|kel, der; s, (kurz für Schnürsenkel; schweizerisch auch für Senkblei); etwas, jemanden in den Senkel stellen (schweizerisch für etwas zurechtrücken, jemanden zurechtweisen) …   Die deutsche Rechtschreibung

  • Jemanden in den Senkel stellen —   In dieser Wendung steht »Senkel« in der heute veralteten Bedeutung »Senkblei, Lot«. Die Wendung stammt also aus dem Bauhandwerk und bedeutet »eigentlich eine Person oder Sache ins [rechte] Lot bringen«. Wir gebrauchen die Wendung… …   Universal-Lexikon

  • Senkler, der — Der Sênkler, des s, plur. ut nom. sing. von 2 Senkel. 1. Ein Handwerker, welcher allerley Senkel, d.i. Schnüre und Riemen, verfertiget und selbige an der Spitze mit dünnem Bleche beschläget. Da, wo es keine eigene Senklerinnungen gibt, scheinen… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

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