Sittlich

Sittlich

Sittlich, er, -ste, adj. et adv. in der ersten Hauptbedeutung des Hauptwortes Sitte. 1. Den Sitten, das ist, den Gebräuchen, Gewohnheiten eines Landes gemäß, üblich, gebräuchlich; Nieders. sedelik. Ländlich, sittlich; außer welchem sprichwörtlichen Satze es in dieser Bedeutung wenig gebraucht wird.


Die Einfalt macht, daß ländlich, sittlich heißt;

Ein weiser Mann ist Schöpfer seiner Sitten,

Haged.


2. * Den guten Sitten, d.i. dem anständigen äußern Verhalten in dem gesellschaftlichen Leben gemäß und darin gegründet; eine im Hochdeutschen veraltete Bedeutung. Der empfing sie sittlich, Theuerd. 3. Zu den gesellschaftlichen Verhältnissen gehörig, darin gegründet, moralisch. Das sittliche Gefühl, oder, die Empfindung dessen, was sittlich gut oder böse ist. 4 In noch weiterer Bedeutung, zu dem freyen Verhalten des Menschen gehörig, in dessen freyem Willen gegründet, moralisch; im Gegensatze des physisch. Die sittliche Zurechnung und Belohnung. Was durch ein Gesetz verbothen ist, ist sittlicher Weise unmöglich. Sittlich gut, sittlich böse.


http://www.zeno.org/Adelung-1793. 1793–1801.

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  • sittlich — Adj. (Aufbaustufe) die Sitte betreffend Synonyme: moralisch, ethisch Beispiele: Es ist unsere sittliche Pflicht, den Armen zu helfen. Das ist sittlich zu verurteilen …   Extremes Deutsch

  • sittlich — ↑ethisch, ↑moralisch …   Das große Fremdwörterbuch

  • sittlich — 1. ethisch, moralisch. 2. anständig, moralisch, tugendhaft, unbescholten, untadelig; (oft abwertend): puritanisch; (abwertend od. scherzh.): moralinsauer; (veraltend): sittenstreng, tugendreich; (veraltet): säuberlich, tugendlich, tugendsam. * *… …   Das Wörterbuch der Synonyme

  • sittlich — sịtt·lich Adj; 1 nur attr od adv; in Bezug auf die ↑Sitte (2), die Moral ≈ ↑moralisch (1) <die Erziehung, Reife, der Verfall; Bedenken; der sittliche Wert eines Romans, eines Films> 2 den Regeln der ↑Sitte (2), der Moral entsprechend,… …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

  • sittlich — Sitte: Das gemeingerm. Substantiv mhd. site, ahd. situ, got. sidus, aengl. sidu, aisl. siđr (schwed. sed) bezeichnete ursprünglich die Gewohnheit, den Brauch, die Art und Weise des Lebens. Wahrscheinlich gehört es mit der Grundbedeutung »Bindung« …   Das Herkunftswörterbuch

  • sittlich — moralisch; ethisch * * * sitt|lich [ zɪtlɪç] <Adj.>: die Sitte, Moral betreffend: sittliche Bedenken, Einwände; die sittliche Natur des Menschen. Syn.: ↑ ethisch, ↑ moralisch. * * * sịtt|lich 〈Adj.〉 auf Sittlichkeit beruhend, den… …   Universal-Lexikon

  • sittlich — »Dit hat keenen sittlichen Wert.«, das nützt nichts …   Berlinerische Deutsch Wörterbuch

  • sittlich — sịtt|lich …   Die deutsche Rechtschreibung

  • sich sittlich bessern — [Redensart] Auch: • sich bessern Bsp.: • Nachdem er ein ausschweifendes Leben geführt hatte, hat er sich jetzt gebessert …   Deutsch Wörterbuch

  • ländlich-sittlich — lạ̈nd|lich sịtt|lich <Adj.> (scherzh., oft spött.): im Lebensstil, in der Ausstattung o. Ä. recht einfach, bieder, nicht von städtischer Zivilisation geprägt: e Zustände; bei dem Fest ging es noch so richtig l. zu …   Universal-Lexikon

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