Spuken

Spuken

Spuken, verb. regul. neutr. mit dem Hülfsworte haben, welches am häufigsten unpersönlich gebraucht wird, aber nur in der letzten Bedeutung des vorigen Hauptwortes üblich zu seyn scheinet. Es spukt, es lässet sich ein Gespenst sehen, es gehet um. Figürlich sagt man, es spuckt in seinem Kopfe, er hat Erscheinungen, es ist mit seinem Verstande nicht allzu richtig. Im Niederdeutschen hat man noch andere Ausdrücke, welche die ursprüngliche Bedeutung des Geräusches oder der heftigen Bewegung zu bestätigen scheinen; z.B. der Wein spuket ihm in dem Giebel, der Wein ist ihm zu Kopfe gestiegen; mit dem Feuer spuken, unvorsichtig damit umgehen; mit dem Gelde spuken, Geld verschwenden; das siehet aus, als wenn es spukte, das siehet seltsam aus.

Anm. In einigen Mundarten spüken, spuchen, Nieders. spöken, Schwed. spöka. S. das vorige. Im Nieders. ist Spökerije auch oft altes Gerümpel; eine neue Bestätigung der Bedeutung des Geräusches.


http://www.zeno.org/Adelung-1793. 1793–1801.

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  • spuken — [Network (Rating 5600 9600)] Auch: • herumgeistern …   Deutsch Wörterbuch

  • spuken — V. (Aufbaustufe) als Geist zu hören oder sehen sein Synonyme: umgehen, herumspuken (ugs.) Beispiele: Der Geist der Fürstin spukte im Schloss. In unserem Keller spukt es …   Extremes Deutsch

  • spuken — spu|ken [ ʃpu:kn̩]: a) <itr.; hat (als Gespenst o. Ä.) sein Unwesen treiben: der Geist der Schlossherrin soll hier spuken; <auch unpers.> bei uns spukt es im Keller. Syn.: 1↑ umgehen. b) <itr.; ist sich spukend (a) irgendwohin bewegen …   Universal-Lexikon

  • spuken — Spuk »Gespenst‹ererscheinung›, gespenstiges Treiben«: Das ursprünglich nur niederd. und niederl. bezeugte Wort (mnd. spōk, spūk, niederl. spook) wurde erst im 17. Jh. ins Hochd. übernommen. Seine Herkunft ist nicht geklärt. Das zugehörige Verb… …   Das Herkunftswörterbuch

  • spuken — a) als Gespenst erscheinen/umherirren, gespenstern, nicht [ganz] geheuer sein, nicht mit rechten Dingen zugehen, sein Unwesen treiben, umgehen, umhergeistern; (ugs.): herumgeistern, herumspuken. b) geistern, schwirren; (ugs.): herumschwirren,… …   Das Wörterbuch der Synonyme

  • spuken — spu̲·ken; spukte, hat gespukt; [Vimp] 1 irgendwo spukt es an einem Ort erscheinen Geister, Gespenster; [Vi] 2 jemand spukt irgendwo der Geist eines Verstorbenen geht nachts irgendwo umher 3 <eine Idee, ein Gedanke o.Ä.> spukt in jemandes… …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

  • spuken — spukenv beiihmspuktes(imKopf)=eristnichtrechtbeiVerstand.1700ff …   Wörterbuch der deutschen Umgangssprache

  • spuken — spuke, spoke …   Kölsch Dialekt Lexikon

  • spuken — spu|ken (gespensterhaftes Unwesen treiben) …   Die deutsche Rechtschreibung

  • Spuken — 1. Wo s spukt, da liebt oder diebt sich s. – Simrock, 9792; Sailer, 74. *2. Dem spukt s in der Fechtschul . (Ulm.) *3. Es spukt ihm im Giebel. (S. ⇨ Oberstübchen 3.) – Masson, 377 …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

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