Stirn, die

Stirn, die

Die Stirn, plur. die -en, Diminut. das Stirnchen, Oberd. Stirnlein, der vordere erhabene Theil des Kopfes über den Augen und zwischen den Schläfen. Eine hohe, flache Stirn haben. Die Stirn runzeln, zum Zeichen des Unmuthes, des Verdrusses. Hitzig vor der Stirn seyn, leicht zornig werden. Es stehet keinem an der Stirn geschrieben, was er im Herzen hat. Eine harte Stirn haben, unverschämt seyn, indem die Stirn schon vor Alter für den Sitz der Scham gehalten wurde. Israel hat eine harte Stirn, Ezech. 3, 7. Deine Stirn ist ehern, Es. 48, 4. Figürlich, zuweilen auch der vordere erhabene Theil eines Dinges, S. Stirnmauer, Stirnrad, Stirnband, Stirnblech.

Anm. Die ältern Oberdeutschen Schriftsteller, wie der alte Übersetzer Isidors, Ottfried u.s.f. gebrauchen dafür Andinu und Eindo, welche unser Ende zu seyn scheinen. Im Niedersächsischen lautet es Steern, im Schwed. Stjerna, welche beyde aber auch einen Stern bedeuten. Es scheinet, daß der Begriff der Höhe oder der Hervorragung der Stammbegriff ist, S. Stern.


http://www.zeno.org/Adelung-1793. 1793–1801.

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