Taugen

Taugen

Taugen, verb. regul. neutr. welches das Hülfswort haben erfordert. 1. Brauchbar zu etwas seyn, die erforderlichen Eigenschaften zu Erreichung einer Absicht haben; in welcher Bedeutung es jetzt am gangbarsten ist. Der Zeug taugt dazu nicht. Die Feder taugt nichts mehr, ist nicht mehr zu gebrauchen. Der Beweis taugt nicht. Das taugt nicht, diese Art zu verfahren stimmt mit der Absicht nicht überein. Er taugt zu keinem Thürsteher. Die Holländer taugen zu Wasser, aber nicht zu Lande. Was ins Heer zu ziehen taugt, 4 Mos. 1, 3. Ich tauge nicht zu predigen, Jer 1, 6. Ob es gleich hier bejahender Weise nicht ganz ungewöhnlich ist, so wird es doch am häufigsten mit der Verneinung gebraucht, welches aber bloß dem Gebrauche zuzuschreiben ist. 2. Nützlich seyn, nützen. Was tohta uns thez, Willer. In welcher Bedeutung es noch im gemeinen Leben und bey wässerigen Poeten vorkommt.


Das kann Achillens Augen

Auch bey der Hochzeit selbst zur Lust und Freude taugen,

Gottsch. Iphig.


Ingleichen gut, dem Gesetze gemäß und übereinstimmig seyn, in welcher Bedeutung es gleichfalls nur noch im gemeinen Leben, aber auch nur mit der Verneinung vorkommt. Thun, das nicht taugt, Röm. 1, 28. Es taugt nicht, daß wir sie in Gotteskasten legen, Matth. 27, 6. Ehedem bedeutete es auch sich schicken, geziemen. So iz dohta, Ottfried.

Anm. Bey dem Ottfried dohan, dochan, bey dem Willeram toukan, im Nieders. dögen, im Schwed. doga, duga, im Angels. dugan, im Dän. due. Tugend und tüchtig stammen unstreitig von diesem Worte her, welches ursprünglich zu gedeihen, Nieders. dijen, dick u.s.f. gehöret, und nöthige körperliche Stärke bedeutet zu haben scheinet. Im Nieders. ist döger, sehr. Es ging ehedem irregulär und lautete im Infinitiv und im Plural des Präsens tügen, welche Form noch in der Deutschen Bibel vorkommt. Die Thoren tügen nichts, Ps. 14, 1. Mein Gebet müsse vor dir tügen, Ps. 141, 2. Nun han wir nyemandt dee do tug (taugte) zu demselben, Theuerd. Da tochte ich ze freuden weder wibe noch manne, Kaiser Heinrich.


http://www.zeno.org/Adelung-1793. 1793–1801.

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  • taugen — taugen: Das nhd. Verb geht auf mhd. tougen, tugen zurück, das im 12./13. Jh. aus alten Präteritopräsensformen der 1. und 3. Person (z. B. ahd. touk, got. daug ‹Indikativ Präsens›) entstanden ist, vgl. entsprechend niederl. deugen, aengl. dugen,… …   Das Herkunftswörterbuch

  • taugen — (älter Vprpr) Vsw std. (9. Jh.), mhd. tugen, tügen, ahd. tugan, as. dōg (3. Sg.) Stammwort. Aus g. * daug Prät. Präs. taugt , auch in gt. daug, ae. dēah, afr. duga Prät. Präs. Lautlich entsprechen folgende Wörter, die meist verglichen werden,… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • taugen — V. (Mittelstufe) sich für eine bestimmte Aufgabe eignen Beispiele: Er taugt nicht zum Lehrer. Dieses Virenprogramm taugt nichts …   Extremes Deutsch

  • taugen — tau·gen; taugte, hat getaugt; [Vi] 1 taugen (für / zu etwas) geeignet, nützlich sein: Er taugt nicht zu dieser / für diese Arbeit; Dieses Buch taugt nicht für Kinder || NB: meist verneint gebraucht 2 etwas taugt jemandem besonders südd (A) gespr; …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

  • taugen — taugenv 1.estaugtmir=esgefälltmir,tutmirgut,istmirbekömmlich.Taugen=tüchtigsein;brauchbarsein.Oberdundhess,seitdem18.Jh. 2.sichtaugen=sichsehrfreuen.Österr1960ff,jug. 3.gutister,abertaugentuternichts=eristvonzweifelhaftemCharakter.Berlinseitdemspä… …   Wörterbuch der deutschen Umgangssprache

  • Taugen — 1. De nêt döggt, berîkert sück dörn n Bankrott. – Kern, 1540. 2. Der eine taugt zum Rath, der andere zur That. Lat.: Unus consiliis, alter praestantior armis. 3. Der taug jetzo gar nichts, der redlich im Hertzen vnd frey im Mund. – Lehmann, 77,… …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

  • taugen — [daung] taugen, sich eignen etwas taugt jmdm. etwas gefällt jmdm., etwas sagt jmdm. zu Zenzi, du daatst ma taugn = Kreszentia, ich finde dich sehr sympathisch …   Bayrische Wörterbuch von Rupert Frank

  • taugen — (sich) eignen für; passen (zu) * * * tau|gen [ tau̮gn̩] <itr.; hat: für einen bestimmten Zweck geeignet, brauchbar sein; einen bestimmten Wert, Nutzen haben (meist verneint oder fragend gebraucht): er taugt nicht zu schwerer Arbeit; das Messer …   Universal-Lexikon

  • taugen — brauchbar/dienlich sein, sich eignen, geeignet sein, in Betracht/infrage kommen, nütze/nützlich sein, seinen Dienst/seine Dienste tun, seinen Zweck erfüllen, sich verwenden lassen, wert sein; (ugs.): das Zeug haben. * * * I… …   Das Wörterbuch der Synonyme

  • taugen — dauge …   Kölsch Dialekt Lexikon

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