Unrath, der

Unrath, der

Der Unrath, des -es, plur. car. der Gegensatz von 1 und 2 Rath, doch nur noch in einigen, zum Theil veralteten Bedeutungen. 1. Unnütze Dinge, welche aus- oder weggeworfen werden, wie Kehricht, ingleichen Koth, Unflath u.s.f. Der Unrath des Meeres, Unreinigkeiten, welche das Meer auswirft. Wo aller Unrath aus der Stadt zusammen fließt. Der Unrath aus der Nase, aus den Ohren u.s.f. Von dem Kothe und andern Unreinigkeiten ist es am gangbarsten, wenn man aus Höflichkeit härtere Ausdrücke vermeiden will. Es stammet ohne Zweifel von 2 Rath, ein Werkzeug, und im weitesten Verstande, ein brauchbares Ding her, so daß Unrath, eigentlich etwas Unbrauchbares, Unnützes bedeutet. 2. Verwirrung, Unordnung, Verdruß, Uneinigkeit u.s.f. eine nur noch hin und wieder im gemeinen Leben übliche Bedeutung. Der Herr wird unter dich senden Unfall, Unrath und Unglück in allem, das du vor die Hand nimmst, 5 Mos. 28, 20; wo es doch im engsten Verstande dem gerathen entgegen gesetzt zu seyn, und für Mißrathung zu stehen scheinet. Onanias sahe, daß viel Unraths aus solcher Uneinigkeit entstehen würde, 2 Macc. 4, 4. Vermuthlich auch von 2 Rath, so fern es gehörige Art und Weise bedeutet hat. Bey dem Ottfried ist Anarati, Verderben, Unheil. 3. Unrichtiges Verfahren, Unrichtigkeit; ohne Zweifel von eben derselben Bedeutung. Man gebraucht es nur noch im gemeinen Leben ohne Artikel in der R.A. Unrath merken, eine Unrichtigkeit entdecken, und im weitesten Verstande, ein bevorstehendes Übel wittern. Er mag sich an Lenen rächen wollen, denn er glaubt Unrath zu merken, Weiße. 4. Eine verschwenderische Handlung, von 1 Rath, in der R.A. etwas zu Rathe halten, sparsam damit umgehen, so daß Unrath eigentlich Mangel der Haushältigkeit und weisen Sparsamkeit in einzelnen Fällen bedeutet. Wozu dienet dieser Unrath? Matth. 26, 8. Und was soll doch dieser Unrath? Marc. 14, 4. Das ist Unrath, unnützer Aufwand, unnützer Überfluß. S. 1 und 2 Rath.


http://www.zeno.org/Adelung-1793. 1793–1801.

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  • Teufel — (s. ⇨ Teixel). 1. A mol muess ma m Teuffel uff de Wedel treta. – Birlinger, 1036. 2. All, wat de Düwel nich lesen kann (will), dat sleit he vörbi (oder: sleit he äwer). – Frommann, II, 389, 123; Eichwald, 346; Goldschmidt, 57; Kern, 1430. 3. Als… …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

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