Weihen

Weihen

Weihen, verb. regul. act. 1. Mit gewissen feyerlichen Gebräuchen zum gottesdienstlichen Gebrauche widmen, und dadurch eine Art von Heiligkeit und Kraft ertheilen; in welcher Bedeutung es besonders in der Römischen Kirche üblich ist, wo man Kirchen, Kirchhöfe, Kapellen, Altäre, Glocken, Wein, Brot, Wasser, Kerzen u.s.f. weihet. Eine Nonne weihen. Eben daselbst gebraucht man es noch in zwey Nebenbedeutungen, theils von der Consecration der Hostie, eine geweihete Hostie, theils auch von der feyerlichen Uebertragung der kirchlichen Würden. Jemanden zum Bischof, zum Priester, zum Diaconus u.s.f. weihen. 2. Figürlich in den edlern Schreibarten. (1) Gott und seinem Dienste bestimmen. Ich habe den Rest meiner Tage Gott geweihet. (2) Eine gewisse Ehrwürdigkeit, Heiligkeit ertheilen, ehrwürdig machen. Die Frömmigkeit weihet alle andere Tugenden. Das Glück weihet oft die größten Laster, und sie werden Tugenden, so bald der Erfolg sie krönet. (3) Zu einem vorzüglichen Gebrauche bestimmen, widmen. Sein Leben dem Dienste seines Vaterlandes weihen.


Ich würde, hätt ich Kronen,

Sie dem Vergnügen weihn, ganz deiner Treu zu lohnen,

Weiße.


So auch das Weihen, und die Weihung, für welches letztere doch im Hochdeutschen die Weihe üblicher ist.

Anm. Das Wort ist sehr alt, und lautet schon im Isidor und Kero wihan, Niederd. wijen, wigen, im Schwed. viga. Es ist von dem alten Adverbio wie, wei, Angels. wiha, wig, heilig, und wurde ehedem auch für segnen, ingleichen, loben, preisen, gebraucht, wovon im Ottfried und Tatian häufige Beyspiele vorkommen.


http://www.zeno.org/Adelung-1793. 1793–1801.

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  • weihen — weihen …   Deutsch Wörterbuch

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  • weihen — Vsw std. (8. Jh.), mhd. wī(h)en, ahd. wīhen, as. wīhian Stammwort. Aus g. * weih ija Vsw. (und anderen Stammbildungen) weihen, numinos machen , auch in gt. weihan und (wohl durch Einfluß anderer Formen) anord. vígja, afr. wī(g)a. Ableitung von g …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • weihen — weihen: Das Verb mhd., ahd. wīhen ist eine Bildung zu dem im 16. Jh. ausgestorbenen Adjektiv weich »heilig« (mhd. wīch, ahd. wīh, got. weihs; vgl. ↑ Weihnacht und ↑ Weihrauch sowie das Kapitel zur Sprachgeschichte Das Althochdeutsche) und… …   Das Herkunftswörterbuch

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  • Weihen — Weihen, unter religiösen Gebräuchen etwas zu religiösem Zweck übergeben …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Weihen [1] — Weihen (Ordines) der katholischen Kirche, s. Ordination …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Weihen [2] — Weihen (Milvinae), Unterfamilie der Falken (Falconidae), gestreckt gebaute Tiere mit kleinem oder mittelgroßem Kopf, kurzem Hals, schwachem, von Grund an gebogenem, langhakigem Schnabel, langen, spitzen Flügeln, meist langem, oft gegabeltem… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Weihen — Weihen, Unterfamilie der Falken, mittelgroße, hochbeinige Raubvögel mit langen, spitzen Flügeln und schleierartiger Gesichtsbefiederung, leben auf freiem Felde, jagen Insekten und kleine Wirbeltier und nisten auf der Erde; Zugvögel. Hierher: Korn …   Kleines Konversations-Lexikon

  • weihen — ↑benedizieren, ↑konsekrieren, ↑ordinieren …   Das große Fremdwörterbuch

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