Zwicken

Zwicken

Zwicken, verb. regul. act. 1. Mit zwey zusammen gedrückten stumpfen Spitzen drücken, fast wie kneipen. Eigentlich sollte es nur von kleinern Spitzen und einer damit gedrückten kleinern Fläche, wie zwacken von größern gebraucht werden; allein dieser Unterschied wird selten beobachtet, indem zwicken in den meisten Fällen für zwacken üblich ist. Jemanden in den Arm zwicken, mit den Fingern kneipen. Einen Verbrecher mit glühenden Zangen zwicken. Einen Nagel abzwicken, ihn mit der Zunge abkneipen; ihn auszwicken, mit der Zange ausziehen. 2. Figürlich, einen Schmerz verursachen, welcher dem obigen Zwicken nahe kommt. So sagt man, es zwickt mich im Leibe, wenn man einen solchen Schmerz in den Gedärmen empfindet, wofür auch kneipen üblich ist. 3. In manchen Fällen ist es so viel als kurz und geschwinde drücken. So zwickt der Kupferdrucker kleine Platten, wenn er sie ein Paar Mahl schnell durch die Walze gehen läßt. 4. In einigen Fällen scheint der Begriff der Spitze der herrschende zu seyn. So ist das Leder aufzwicken bey manchen Handwerkern, es mit Zwecken auf etwas befestigen, für aufzwecken. So auch das Zwicken.

Anm. Im Nieders. twicken und zwicken, im Angels. twiccan, im Engel. to twitch. Es ist der Form nach ein Intensivum, von einem veralteten zweigen, zwigen, und es kann seyn, daß auch hier, so wie in Zweig, auf die Zahl zwey gesehen worden, indem das Zwicken eigentlich mit zwey Spitzen, oder scharfen Flächen geschiehet.


http://www.zeno.org/Adelung-1793. 1793–1801.

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  • zwicken — zwicken: Das Verb mhd., ahd. zwicken ist wohl eine Intensivbildung zu ahd. zwīgōn »ausreißen, rupfen, pflücken«, einer Ableitung von ahd. zwīg »Zweig«. In mhd. Zeit lehnte sich »zwicken« an mhd. zwec »Nagel« (↑ Zweck) an und wurde im Sinne von… …   Das Herkunftswörterbuch

  • Zwicken — Zwicken, 1) mit zwei gegen einander bewegten stumpfen Spitzen drücken od. kneipen; daher Zwickzange, s.u. Zange 1) B); 2) kurz u. geschwind drücken; 3) Zwicken mit glühenden Zangen, sonst eine in besonderen Fällen, z.B. bei gelungenen Attentaten… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • zwicken — V. (Aufbaustufe) jmdm. einen leichten Schmerz verursachen, indem man ein Stück Haut mit den Fingern zusammendrückt Synonyme: kneifen, zwacken (ugs.) Beispiel: Sie hat mich in den Arm gezwickt. zwicken V. (Oberstufe) jmdm. Schmerzen bereiten,… …   Extremes Deutsch

  • Zwicken — Zwicken, Kartenspiel, s. Tippen …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • zwicken — Vsw einklemmen , älter auch mit Nägeln befestigen std. (9. Jh.) Stammwort. Zumindest in der zweiten Bedeutung zu Zweck; die andere Bedeutung ist weiter verbreitet und gehört möglicherweise zu einer anderen Grundlage, vgl. ahd. gizwicken, ae.… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • zwicken — petzen (umgangssprachlich); kneifen * * * zwi|cken [ ts̮vɪkn̩]: 1. <tr.; hat mit zwei Fingern o. Ä. drücken, kneifen: jmdn. [ins Bein] zwicken; <auch itr.> er zwickt ihr in den Arm. 2. <tr.; hat unangenehm beengen: der Kragen zwickt… …   Universal-Lexikon

  • zwicken — zwị·cken; zwickte, hat gezwickt; [Vt/i] 1 (jemanden / sich (irgendwohin)) zwicken ein Stück der Haut zwischen zwei Finger nehmen, kurz daran ziehen und so drücken, dass es leicht wehtut ≈ ↑kneifen1 (1): Er zwickte sie in den Arm; Zwick mich,… …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

  • Zwicken — Michelangelo Merisi da Caravaggio: Die Falschspieler (Gemälde um 1594) Georges de la Tour …   Deutsch Wikipedia

  • zwicken — bedrücken, einengen, einkneifen, einquetschen, einschnüren, einzwängen, kneifen, lacieren; (ugs.): wehtun, zwacken; (westmd.): petzen; (landsch.): kneipen, pfetzen, stremmen. * * * zwicken:kneifen;kneipen(landsch)♦umg:zwacken zwicken… …   Das Wörterbuch der Synonyme

  • Zwicken (Kartenspiel) — Zwicken ist ein Kartenspiel, das hauptsächlich in Bayern gespielt wird. Als Glücksspiel unterliegt es gewissen Einschränkungen und ist daher kaum noch verbreitet. Inhaltsverzeichnis 1 Einordnung 2 Spielregeln 2.1 Spielvarianten …   Deutsch Wikipedia

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