Bètteln

Bètteln

Bètteln, verb. reg. act. et neutr. welches das Frequentativum von Bitten ist, und als ein Neutrum das Hülfswort haben erfordert. 1) Oft und sehr bitten. Um ein Amt betteln. Es hilft kein Bitten noch Betteln. 2) In engerer Bedeutung, um eine Gabe zur Nothdurft bitten, Almosen bitten. Sich auf das Betteln legen. Betteln gehen, herum gehen und betteln. Sein Brot betteln. Vor den Thüren betteln. Er kann sich kaum des Bettelns erwehren. Auf den Brand betteln, wegen eines erlittenen Brandes betteln gehen. Bey ihm geht meine Kunst betteln, Less. bey ihm ist sie vergebens, bey ihm richte ich nichts aus. 3) Im Schach- und Damen-Spiele, Stein um Stein ohne weitern Vortheil nehmen.

Anm. Bey dem Ottfried lautet dieses Wort betolon, und bey dem Notker betelen. So fern es bloß anhaltend bitten bedeutet, gebraucht man dafür im Baiern auch fergeln, im Pommern gungeln, in Hamburg und Bremen truggeln, an andern Nieders. Orten gyren, geilen, jalpern, treufeln, u.s.f. Betteln in der zweyten Bedeutung heißt in Niedersachsen bedeln, prachern, in Baiern gnenken, garden (von Garde, Franz. Guarde, ein Soldat, S. Frischens Wörterb.) fechten u.s.f.


http://www.zeno.org/Adelung-1793. 1793–1801.

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  • betteln — Vsw std. (9. Jh.), mhd. betelen, ahd. betalōn Stammwort. Wörter dieser Bedeutung sind in der Regel von Wörtern für Bettler abgeleitet, das deutsche Wort muß also eine Rückbildung sein zu Bettler, mhd. betelære, ahd. betalāri (oder auf die gleiche …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • betteln — V. (Aufbaustufe) jmdn. um Almosen bitten Synonyme: schnorren, erbetteln, anbetteln Beispiel: Er ging von Haus zu Haus und bettelte um Essen. betteln V. (Oberstufe) jmdn. eindringlich um etw. bitten Synonyme: anflehen, erbetteln, erflehen (geh.),… …   Extremes Deutsch

  • Betteln — bezeichnet in der Verhaltensbiologie ein Verhalten, durch das ein Sozialpartner (häufig ein Elternteil) zur Übergabe eines Objektes bewegt werden soll, siehe Bettelverhalten das Verhalten von Menschen, die ihren Lebensunterhalt ganz oder… …   Deutsch Wikipedia

  • Betteln — Betteln, 1) s.u. Bettelwesen; 2) (Spiel.), im Schach u. Damenspiele, Stein um Stein ohne besonderen Vortheil nehmen …   Pierer's Universal-Lexikon

  • betteln — betteln: Das dt. und niederl. Verb (mhd. betelen, ahd. betalōn, niederl. bedelen) ist eine Iterativbildung zu dem unter ↑ bitten behandelten Verb und bedeutet demnach eigentlich »wiederholt bitten«. Abl.: Bettler (mhd. betelæ̅re, ahd. betalāri) …   Das Herkunftswörterbuch

  • betteln — [Aufbauwortschatz (Rating 1500 3200)] Bsp.: • Sie bettelte um Geld …   Deutsch Wörterbuch

  • Betteln — 1. Auch zum Betteln gehört Glück. – Tendlau, 790. Nach Lessing kann man ohne Glück nicht einmal ein guter Spitzbube sein. 2. Bedeln schänd wol, man t armt doch nich. – Eichwald, 103. 3. Besser betteln als borgen. 4. Besser betteln und bitten, als …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

  • betteln — schnorren (umgangssprachlich); um Geld anpumpen (umgangssprachlich); anbetteln; erbetteln; (um etwas) ansuchen; ersuchen; bitten (um); erfragen; fordern; …   Universal-Lexikon

  • betteln — bẹt·teln; bettelte, hat gebettelt; [Vi] 1 (um etwas) betteln jemanden dauernd und intensiv um etwas bitten: Das Kind bettelte so lange, bis die Mutter ihm ein Eis kaufte 2 (um etwas) betteln jemanden um Geld (oder andere Dinge) bitten, weil man… …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

  • betteln — 1. anbetteln, erbetteln; (ugs.): anschnorren, schnorren; (ugs. veraltend): fechten; (landsch. salopp): erschnorren; (bes. nordd.): prachern. 2. anflehen, beschwören, bitten, erbetteln; (geh.): erflehen, flehen; (geh. veraltend): heischen; (bes …   Das Wörterbuch der Synonyme

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