Bekennen

Bekennen

Bekênnen, verb. irreg. act. S. Kennen. 1) Bekannt machen, in welcher Bedeutung dieses Wort nur im biblischen und theologischen Verstande üblich ist. Gottes Nahmen bekennen. Christum bekennen. 2) Gestehen, besonders von Vergehungen und Verbrechen. Seine Sünden bekennen. Er hat den Diebstahl bereits bekannt. Der Verbrecher will noch nicht bekennen. Auf jemanden bekennen, ihn als den Urheber oder Mitschuldigen eines Verbrechens angeben. In weiterer Bedeutung auch im gleichgültigen oder guten Verstande. Auch ihre Feinde bekennen ihre Unschuld. Sich zu einer That bekennen, gestehen, daß man sie begangen habe. Er will sich nicht zu dem Kinde bekennen, nicht gestehen, daß er dessen Vater sey. 3) Sich zu einer Sache bekennen, seine Verbindung mit derselben nicht läugnen, ingleichen überhaupt, derselben zugethan seyn. Er bekennet sich zur evangelischen Religion, ist derselben zugethan. Sich zu einer Kunst bekennen, dieselbe üben. 4) Farbe bekennen, im Kartenspiele, Blätter von eben derselben Farbe zuwerfen.

Anm. Willeram gebraucht bekennen schon in der heutigen Bedeutung. Bey den ältern Schriftstellern kommt verjehen in derselben vor. Außer dem bedeutete bekennen ehedem auch, 1) Erkennen, denn so gebrauchen der Übersetzer Isidors und Notker dieses Zeitwort. 2) Wissen, welche Bedeutung in dem alten Gedichte auf den heil. Anno vorkommt. 3) Bestätigen. Unde bechante uns unsere Rähte, in dem Augsburgischen Stadtrechte von 1276. 4) Kennen. Mich bekennen noch di lute, bey einem der Schwäbischen Dichter. Diese Bedeutung ist noch in bekannt übrig.


http://www.zeno.org/Adelung-1793. 1793–1801.

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  • bekennen — Vsw std. (8. Jh.), mhd. bekennen, ahd. bikennen Stammwort. Bedeutet ursprünglich (er)kennen (bekannt), hat aber in der Rechtssprache die Funktion von bekannt machen übernommen (es ist also semantisch vom Partizip abhängig). Der Ausdruck wird früh …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • bekennen — bekennen: Die Präfixbildung mhd. bekennen, ahd. bikennan bedeutete ursprünglich »‹er›kennen« (vgl. ↑ kennen), wovon noch das Adjektiv ↑ bekannt zeugt. Der heute allein gültige Sinn »gestehen, als Überzeugung aussprechen«, eigentlich »zur Kenntnis …   Das Herkunftswörterbuch

  • bekennen — V. (Mittelstufe) seine Schuld eingestehen Synonyme: gestehen, zugeben Beispiel: Er bekannte seine Sünden. Kollokation: einen Fehler bekennen …   Extremes Deutsch

  • Bekennen — (Kartensp.), Farbe b., ein Blatt von der ausgespielten Farbe zugeben …   Pierer's Universal-Lexikon

  • bekennen — eingestehen; einräumen; offenbaren; gestehen; zugeben; singen (umgangssprachlich); beichten * * * be|ken|nen [bə kɛnən], bekannte, bekannt: 1. <tr.; hat offen aussprechen, zugeben: seine Schuld bekennen; …   Universal-Lexikon

  • bekennen — be·kẹn·nen; bekannte, hat bekannt; [Vt/i] 1 (etwas) bekennen meist voller Reue offen sagen oder gestehen, dass man etwas meist Schlechtes getan hat ≈ beichten <seine Sünden, seine Schuld bekennen>; [Vt] 2 seinen Glauben bekennen offen… …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

  • Bekennen — 1. Bekant ist halb gebuesset. – Agricola, I, 123; Guttenstein, I, 33; Egenolff, 79a; Eiselein, 65; Henisch, 269; Simrock, 904; Eisenhart, 593; Pistor., II, 71; Hertius, I, 104; Hillebrand, 235; Körte, 486. Auch wol: ehrlich, frei, ganz, wohl… …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

  • bekennen — beichten, ein Bekenntnis ablegen, eingestehen, einräumen, gestehen, zugeben; (geh.): offenbaren; (österr., sonst geh.): einbekennen. sich bekennen a) einstehen, eintreten, Flagge zeigen, Ja sagen, stehen; (geh.): sich offenbaren. b) sich… …   Das Wörterbuch der Synonyme

  • bekennen — be|kẹn|nen ; sich bekennen; Bekennende Kirche (Name einer Bewegung in den deutschen evangelischen Kirchen); {{link}}K 150{{/link}} …   Die deutsche Rechtschreibung

  • Bekennen will ich seinen Namen — Cantate BWV 200 Titre français Je veux confesser son nom Liturgie Purification de Marie Création 1740 ou 1742 Texte original …   Wikipédia en Français

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