Billigkeit, die

Billigkeit, die

Die Billigkeit, plur. inus. 1) Die Eigenschaft einer Sache, da sie der im Innern empfundenen Verbindlichkeit gemäß ist, in allen Bedeutungen des Bey- und Nebenwortes. Die Billigkeit eines Ausspruches, eines Urtheiles, einer Forderung, eines Preises u.s.f. 2) Diese empfundene Verbindlichkeit selbst, gleichfalls in allen drey Bedeutungen. Es ist der Billigkeit gemäß. Etwas nach der Billigkeit beurtheilen. Nach Recht und Billigkeit. Eine Tochter nach der Billigkeit ausstatten, nach Maßgebung seines Vermögens. 3) Die Fertigkeit, dieser Verbindlichkeit gemäß zu handeln. Ein Mann von großer Billigkeit. Er besitzt viele natürliche Billigkeit.

Anm. Opitz gebraucht dieses Wort Ein Mahl in einer sehr ungewöhnlichen Bedeutung für Rechtschaffenheit, Unsträflichkeit:


Herr, weil ich kann gerecht bestehen,

So laß den Spruch auch so ergehen,

Und rette meine Billigkeit

Durch deinen endlichen Bescheid.


http://www.zeno.org/Adelung-1793. 1793–1801.

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  • Billigkeit — ist im Recht die Beurteilung eines Rechtsfalles nach dem natürlichen Empfinden dafür, was gerecht ist. Der lateinische Ausdruck dafür Bonum et aequum, bono et aequo (engl. good and equitable) Gutes und Gleiches (Angemessenes) stammt aus dem… …   Deutsch Wikipedia

  • Billigkeit — (Aequitas), 1) der innere Sinn, der nicht vom strengen Rechte, sondern von der Liebe geleitet wird u. deshalb nicht blos das Gesetz, sondern auch Zeit, Ort, Personen, Verhältnisse, Umstände berücksichtigt u. darnach seine Forderungen od.… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Billigkeit — (lat. Aequitas), die natürliche Gerechtigkeit, die alle Verhältnisse mit gerechtem Maß bemißt und für jeden das ihm Gebührende festsetzt. Jedes positive Recht soll sich bestreben, diese Aequitas zu verwirklichen. Freilich kann die Gesetzgebung… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Billigkeit — (aequitas), nennt man im Rechtswesen die mildernde Modifikation eines Rechts oder Gesetzes nach den besondern Umständen und Verhältnissen des einzelnen Falles. Sie ist begründet in der natürlichen Forderung einer vernünftigen Anwendung der… …   Herders Conversations-Lexikon

  • Die Wertlosigkeit der Jurisprudenz als Wissenschaft — Die Werthlosigkeit der Jurisprudenz als Wissenschaft ist der Titel eines Vortrages, den Julius von Kirchmann, Richter am Kammergericht, im Jahr 1847 in der Juristischen Gesellschaft zu Berlin hielt. Nach endlosen Streitereien wurde er 19 Jahre… …   Deutsch Wikipedia

  • Billigkeit — 1. Billigkeit erhält den Frieden. Lat.: Aequalitas haud parit bellum. (Philippi, I, 12.) 2. Billigkeit ist mehr, denn aller Gesetze Lehr . – Lehmann, II, 52, 50. 3. Billigkeit muss das Recht meistern. – Körte, 626; Simrock, 1095. [Zusätze und… …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

  • Billigkeit — Bịl|lig|keit 〈f. 20; unz.〉 1. billige Beschaffenheit 2. Dürftigkeit 3. Berechtigung * * * Billigkeit,   Recht: die Beurteilung eines Falles nach natürlichem Gerechtigkeitsempfinden, in Ergänzung des positiven (formalen, geschriebenen) Rechts mit …   Universal-Lexikon

  • Billigkeit — Bịl|lig|keit, die; …   Die deutsche Rechtschreibung

  • Schranke, die — Die Schranke, plur. die n, oder der Schranken, des s, plur. ut nom. sing. ein jetzt nur im Plural am häufigsten übliches Wort. 1) Eigentlich, die aus verschränkten oder über das Kreuz mit einander verbundenen Stäben bestehende Einschließung oder… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Schuld, die — Die Schuld, plur. die en, ein sehr altes Wort, welches in einer doppelten Hauptbedeutung vorkommt. I. Mit dem herrschenden Begriffe eines begangenen Fehlers, Vergehens oder Verbrechens. 1. Ein Verbrechen. 1) Eigentlich. Auf daß sie sich nicht mit …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

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