Rutschen

Rutschen

Rutschen, verb. reg. neutr. welches das Hülfswort seyn bekommt, aber nur in der niedrigen Sprechart üblich ist. 1) Für gleiten, in allen Fällen wo dieses Statt findet. Das Holz von einem Berge hinunter rutschen lassen. Daher man denn auch eine solche Anstalt, wo man das auf einem Berge gefällte Holz hinunter gleiten läßt, so wohl eine Riese, als auch eine Rutsche, eine Holzrutsche, Holzglitsche zu nennen pflegt. So auch in den Zusammensetzungen. Mit dem Fuße ausrutschen, ausgleiten. Abrutschen, abgleiten. Figürlich sagt man im gemeinen Leben, eine Sache wolle nicht rutschen, wenn sie nicht den erwünschten Fortgang hat. 2) In engerer Bedeutung, auf dem Hintern fortgleiten, sich sitzend oder auf dem Hintern fortbewegen. Die Hunde rutschen auf dem Hintern, welches man auch reiten nennet. Bey den Jägern rutschet der Hase zu Holze, wenn er langsam und gleichsam auf den Hinterläuften gleitend zu Holze gehet. So auch das Rutschen.

Anm. Nieders. rutsken. Es ist vermöge der Endsylbe -schen das Intensivum von reiten, so fern es sich fortbewegen überhaupt bedeutet, und ahmet den Klang dieser Bewegung genau nach.


http://www.zeno.org/Adelung-1793. 1793–1801.

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  • Rutschen [1] — Rutschen fördern wie die Fallrohre senkrecht oder in schräger Richtung von oben nach unten, ohne daß es – wie bei den Förderrinnen (s.d.) oder Förderrohren (s.d.) – eines mechanischen Antriebs oder einer besonderen Kraftäußerung bedarf… …   Lexikon der gesamten Technik

  • Rutschen [2] — Rutschen (einschl. Fallrohre), Bd. 7, S. 522; s.a. Bodenspeicher, S. 87, Silos, Förderrinnen, S. 292, und [1]. Literatur: [1] Buhle, Massentransport (Stuttgart 1908), S. 237 ff.; ferner: Zeitschr. d. Ver. deutsch. Ing. 1912, S. 1940 (Speicher mit …   Lexikon der gesamten Technik

  • rutschen — Vsw std. (15. Jh.), fnhd. rütschen Stammwort. Neben älterem rützen, rutzen. Weitere Herkunft unklar. ✎ Röhrich 2 (1992), 1266. deutsch d …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • rutschen — V. (Mittelstufe) sich gleitend nach unten bewegen Beispiele: Die Mütze ist ihm ins Gesicht gerutscht. Das Glas ist ihr aus der Hand gerutscht. rutschen V. (Aufbaustufe) auf einer glatten Fläche das Gleichgewicht verlieren Synonym: ausrutschen… …   Extremes Deutsch

  • Rutschen — Rutschen, 1) das Fortbewegen fester Körper auf einer Fläche ohne Aufhebung u. Veränderung der Hauptstützpunkte, entweder zu Folge der Schwerkraft auf einer geeigneten Fläche, od. als Fortsetzung einer durch einen äußern Impuls erlangten Bewegung… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Rütschen — (Bergb.), ein Graben, das Tagwasser abzuleiten …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Rutschen — Rutschen, transportable (aus Holz) oder feste (in die Kaimauer eingelassene) Gleitbahnen zum Umschlag der Schiffsgüter vom Waggon oder vom Lande in das Schiff …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Rutschen — Rutschen, Gleitbahnen, s. Riesen …   Kleines Konversations-Lexikon

  • rutschen — rutschen: Das seit dem 15. Jh. bezeugte Verb ist – wie z. B. auch »flutschen« ugs. für »schnell vonstatten gehen« – wahrscheinlich lautnachahmenden Ursprungs. – Dazu stellen sich die vorwiegend in der Umgangssprache gebräuchlichen Bildungen… …   Das Herkunftswörterbuch

  • rutschen — schliddern (umgangssprachlich); abgleiten; flutschen (umgangssprachlich); den Halt verlieren; gleiten; verrutschen * * * rut|schen [ rʊtʃ̮n̩], rutschte, gerutscht <itr.; ist: a) [auf glatter Fläche] nicht fest stehen, sitzen oder haften; …   Universal-Lexikon

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