Düften

Düften

Düften, verb. reg. act. in Gestalt eines Duftes von sich geben, ausdünsten. 1) Nässe ausdünsten. So sagt man im gemeinen Leben, die Wände düften, wenn sie schwitzen, oder mit einer nassen Feuchtigkeit überzogen werden. 2) Besonders einen angenehmen Geruch von sich geben, in der höhern Schreibart. Die Blumen sind erblasset, matt, und düften nicht mehr.


Um deren vollen Busen

Die frischen Rosen düften,

Uz.


Ihm düften frühe Violen,

Ihm grünt der Erde beschatteter Schooß,

Uz.


Seine (des Mayes) Kindheit hauchte Freude,

Freude düftet sein Alter dereinst,

Raml.


Anm. Im Oberdeutschen hat man von diesem Zeitworte das Iterativ. oder Diminut. düfteln, nässeln, mit Nässe überzogen werden. Das Dänische dufte bedeutet so wohl düften, als stäuben. Im Oberdeutschen lautet so wohl das Neutrum als Activum duften, welches auch einige Hochdeutsche nachahmen.


Dort duften Blum und Gras, hier grünen Berg und Fläche,

Haged.


Dagegen heißen bey den Niedersachsen, wenn sie Hochdeutsch schreiben, beyde Verba gewöhnlich düften. Im Hochdeutschen pflegt man diese verschiedenen Mundarten auch in mehrern Verbis sehr geschickt zur Unterscheidung des Activi und Neutrius anzuwenden, wie in dampfen und dämpfen, dunsten und dünsten u.s.f.


http://www.zeno.org/Adelung-1793. 1793–1801.

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  • duften — duften …   Deutsch Wörterbuch

  • Duften — Duften, verb. reg. neutr. mit dem Hülfsworte haben. 1) In Gestalt eines Duftes aufsteigen, oder sich verbreiten, besonders in der höhern Schreibart. Es duftet ein angenehmer Geruch aus den Blumen. S. das folgende. 2) Gelinde ausdünsten. Im Bette… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • duften — V. (Mittelstufe) einen bestimmten Duft verbreiten Synonym: riechen Beispiele: Die Erdbeeren duften wunderbar. Es duftete nach frischem Kaffee …   Extremes Deutsch

  • Duften — (Schiffsw.), so v.w. Duchten …   Pierer's Universal-Lexikon

  • duften — (angenehm) riechen * * * duf|ten [ dʊftn̩], duftete, geduftet <itr.; hat: [einen bestimmten oder für etwas charakteristischen] angenehmen Geruch ausströmen: die Rosen duften stark, zart; es duftet nach Veilchen. Syn.: ↑ riechen. * * * dụf|ten… …   Universal-Lexikon

  • duften — angenehm/gut riechen, Duft verbreiten; (geh.): Wohlgeruch ausströmen. * * * duften:1.〈einensehrangenehmenGeruchverbreiten〉[gut]riechen·angenehmriechen–2.⇨stinken(1) duftengutriechen,angenehmenGeruch/Wohlgeruchausströmen,Duftaussenden,Duftwogenverb… …   Das Wörterbuch der Synonyme

  • duften — Duft: Das auf das dt. Sprachgebiet beschränkte Wort mhd. tuft, ahd. duft »Dunst, Nebel, Tau, Reif« ist vielleicht aus *dumpft, *dunft entstanden und würde dann als Verbalsubstantiv zu mhd. dimpfen »dampfen« gehören (vgl. ↑ Dampf). Es kann aber… …   Das Herkunftswörterbuch

  • Duften — Willst du wohl duften, so gehe zum Parfumeur. – Talmud. Segen guten Umgangs. [Zusätze und Ergänzungen] 2. Einer duftet, der andere stinkt. Lat.: Dum vitant stulti vitia in contraria innant. – Postilles Ruffllos olet Gorgenios hirciem. (Faselius,… …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

  • duften — dụf·ten; duftete, hat geduftet; [Vi] 1 etwas duftet etwas hat einen angenehmen Geruch <Rosen, Nelken usw> 2 jemand / etwas duftet nach etwas jemand / etwas hat einen besonderen, angenehmen Geruch: Die Seife duftet nach Lavendel; [Vimp] 3… …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

  • duften — dufte, döfte …   Kölsch Dialekt Lexikon

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