Donnern

Donnern

Donnern, verb. reg. neutr. welches das Hülfswort haben erfordert, und so wohl unpersönlich, als auch persönlich gebraucht wird. 1. Unpersönlich ist dieses Wort im gemeinen Leben am üblichsten, da es denn eigentlich von demjenigen langsamen dumpfigen Getöse gebraucht wird, welches man nach der Entzündung eines Blitzes in der Luft höret. Es donnert. Es hat gedonnert. Es wird bald donnern. Und der Herr ließ donnern und hageln, 2 Mos. 9, 23. 2. Persönlich ist es der höhern Schreibart vorzüglich eigen, und wird alsdann, 1) so wohl eigentlich gebraucht, den Donner hervor bringen. Die Wolken donnerten, Ps. 77, 18. Zwar kommen donnernde Wolken im segenvollen Sommer, Geßn. Der Herr donnert vom Himmel, 2 Sam. 22, 14. Gott donnerte, da floh der Feind, Gleim. Als auch, 2) figürlich. (a) Einen fürchterlichen, dem Donner ähnlichen Schall von sich geben. Fallende Häuser donnern hier über unsern Häuptern, Dusch. Das wüste Geschrey des erschrockenen Pöbels läuft durch die Gassen und donnert gen Himmel, ebend. Eine donnernde Stimme.


Weil noch der Freyheit Ruf nicht in ihr Ohr

Gedonnert hat,

Weiße.


Vom donnernden Lärm erbebte das Zimmer,

Zach.


Die Kanonen donnern. (b) Mit Eifer und Nachdruck reden, Wider jemanden donnern, Less. d.i. fürchterlich eifern.


Hier hat Demosthenes gedonnert und geblitzt,

Opitz.


Der arme Liebling stand wie angedonnert da,

Wiel.


Anm. Im Nieders. lautet dieses Zeitwort dunnern, bey dem Notker toneron, in Schlesien donnern, im Dän. dundre, im Engl. thunder, im Holländ. dondern, im Franz. tonner, im Latein. tonare, im Angels. dunnan. Es ist unstreitig ein Intensivum oder Iterativum von tönen, und ahmet besonders den erschütternden Schall des Donners nach. Die Franken und Schwaben haben dafür ein anderes Zeitwort, welches thurnen, thornen, doren, lautet, und gleichfalls eine Nachahmung des Schalles ist, aber auch vermuthlich zu der Benennung des Gottes Thor in dem heidnischen Alterthume Gelegenheit gegeben hat. Grummeln, grommen, grommeln, ist ein Nieders. Verbum, welches gleichfalls donnern bedeutet, und mit dem Wendischen grame überein kommt. S. Donner. Das Hauptwort der Donnerer wird zuweilen von den Dichtern für den Jupiter gebraucht.


http://www.zeno.org/Adelung-1793. 1793–1801.

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  • Donnern — Gemeinde Loxstedt Koordinaten …   Deutsch Wikipedia

  • donnern — V. (Mittelstufe) als Donner zu hören sein Beispiel: Es donnerte eine gute halbe Stunde. donnern V. (Aufbaustufe) ugs.: etw. mit Wucht irgendwohin werfen Synonyme: schleudern, ballern (ugs.), hauen (ugs.), knallen (ugs.), pfeffern (ugs.), zimmern… …   Extremes Deutsch

  • donnern — [Aufbauwortschatz (Rating 1500 3200)] Auch: • Donner Bsp.: • Dem Blitz folgte ein lauter Donner(schlag) …   Deutsch Wörterbuch

  • donnern — brausen (Wellen); dröhnen; rauschen (umgangssprachlich); schnell fahren; fegen (umgangssprachlich); rasen; brettern (umgangssprachlich); brausen; …   Universal-Lexikon

  • donnern — dọn·nern; donnerte, hat / ist gedonnert; [Vimp] (hat) 1 es donnert es ertönt das Geräusch des Donners: Es blitzt und donnert; [Vi] 2 (hat) etwas donnert etwas macht ein lautes Geräusch, das dem Donner ähnlich ist <Kanonen, Maschinen,… …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

  • donnern — Donner: Das altgerm. Wort mhd. doner, ahd. donar, niederl. donder, engl. thunder, aisl. Þōrr war zugleich der Name des Donnergottes (↑ Donnerstag). Es gehört mit mhd. dunen, aengl. đunian »donnern« und verwandten Wörtern in anderen idg. Sprachen …   Das Herkunftswörterbuch

  • donnern — 1. dröhnen, grollen, krachen, lärmen, poltern, tosen; (ugs.): rumoren, rumpeln; (landsch.): rumsen. 2. a) schießen, schlagen, schleudern, treten; (ugs.): ballern, hauen, knallen, pfeffern; (Fußballjargon): bumsen, buttern, hämmern, zimmern. b)… …   Das Wörterbuch der Synonyme

  • Donnern — 1. Donner dir selbst, so schlegt dich der Hagel nicht. – Petri, II, 154. 2. Donnert s im Mai viel, haben die Bauern gewonnen Spiel. (Luzern.) 3. Donnert s im März, so schneit s im Mai. (Luzern.) 4. Donnert s ins leere (blattlose) Holz, so schneit …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

  • donnern — donnernintr 1.lautreden.19.Jh. 2.lautschimpfen.DerBetreffendeverwendetFluchwortemitdemBestandteil»Donner «.1600ff. 3.heftigpochen.19.Jh. 4.Darmwindelautentweichenlassen.1900ff. 5.heftigauftreffenlassen(derBallspielerdonnertinsTor).Sportl1930ff. 6 …   Wörterbuch der deutschen Umgangssprache

  • donnern — donnere …   Kölsch Dialekt Lexikon

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