- Fördern
Fördern, verb. reg. act. förder oder vörder, d.i. vorwärts, weiter, bringen. 1. Eigentlich, dem Orte nach. So fördern die Bergleute die Erze oder Steine in den Gruben, wenn sie solche von ihrem Orte fortschaffen. S. Ausfördern, ingleichen Förderschacht. Fördert euch, gehet fort.
Die wellen mich beide
Fiurdern hin ze grabe,
Heinr. von Morunge.
2. Figürlich. 1) Der Zeit nach, beschleunigen. Von dem Herren wird solches Mannes Gang gefördert, Ps. 37, 23. Dem Waisen fördern sie seine Sache nicht, Jer. 5, 28.
Mir ward die Pause selbst zu lang,
Drum förderte ich meinen Gang,
Michael.
Fördert euch, 2 Macc. 11, 37, säumet nicht. Die Mäurer fördern sich, arbeiten emsig. Eine Arbeit fördern, bey den Handwerkern, sie ohne Aufschub verfertigen; und nach einer noch weitern Figur, seine Kunden fördern, bey eben denselben, sie mit der Arbeit nicht aufhalten. Es fördert ihm die Arbeit, im gemeinen Leben, sie geht ihm gut von Statten. 2) Dem Nutzen, der Vollkommenheit nach, für befördern. Eine Sache fördern, ihren Fortgang, ihr Bestes besorgen. Sie schmücken sich unter einander selbst, daß sie ihre böse Sache fördern, Ps. 36, 3. Ein gottlos Wesen fördert den Menschen nicht, Sprichw. 12, 3. Einen Gesellen fördern, bey den Handwerkern, ihm Arbeit geben oder verschaffen. Das gemeine Beste fördern, im Oberd. für befördern. Ein Bergwerk fördern, es in guten Stand setzen.
Daher die Förderung, S. hernach besonders.
Anm. Auch dieses Zeitwort lautet bey dem Notker forderon, bey dem Ottfried gifordoron, in dem 1514 gedruckten Deutschen Livius furdern, im Angels. fyrthrian, im Schwed. forda, im Dän. fordre, und mit Auslassung des r, in einer Verordnung Kaiser Friedrichs von 1236, füdern, bey den Böhmischen Bergleuten fudrowati, und in den gemeinen Deutschen Mundarten födern. Es stammet von förder, dem Oberdeutschen Comparative von fort, her, und muß um deßwillen fördern und nicht fordern lauten. S. Förder.
http://www.zeno.org/Adelung-1793. 1793–1801.