Fehde (1), die

Fehde (1), die

1. Die Fêhde, plur. die -n, thätige Feindseligkeiten, besonders unter Privatpersonen, am häufigsten zu den Zeiten des Faustrechtes, und in weiterer Bedeutung, Haß, Streit. Alle Fehde hat nun ein Ende, in dem Liede: Allein Gott in der Höh sey Ehr. Ein im Hochdeutschen veraltetes Wort, welches nur noch zuweilen in der komischen Schreibart gebraucht wird. Die ganze Fehde ward geschlichtet, Haged.

Anm. Dieses Wort lautet im Niedersächsischen, wo es gleichfalls veraltet ist, Veide, im Dän. Fejde, im Holl. Veede, Veide, Veete, im Angels. Faehth, im Engl. Feud, im Isländ. Faed, im Schwed. Fegd, in einigen Oberdeutschen Mundarten gleichfalls Fecht, im mittlern Lat. und unter andern schon in den Longobardischen Gesetzen Faida, Feida. Es ist das Abstractum von dem alten Zeitworte fi, fian, hassen, ohne daß man erst nöthig hätte, mit Ihre das Wort Haß, Nieders. und Nord. Hat, oder mit Schiltern Eid daran zu setzen. S. Feind, Fechten. Fehden, Krieg führen, fehdlich, feindlich, Fehder, der angreifende Theil, sind gleichfalls veraltet. S. auch Befehden.


http://www.zeno.org/Adelung-1793. 1793–1801.

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  • Fehde — Der Ausdruck Fehde bezeichnet ein Rechtsinstitut, das vom Mittelalter bis zur Frühen Neuzeit die Regulierung von Rechtsbrüchen direkt zwischen Geschädigtem und Schädiger unter Ausschaltung einer übergeordneten Instanz regelte. Fehdefähig waren… …   Deutsch Wikipedia

  • Fehde — Streit; Krach; Schlagabtausch; Schererei (umgangssprachlich); Wortwechsel; Gekabbel; Wickel (österr.) (umgangssprachlich); Hickhack (umgangssprachlich); …   Universal-Lexikon

  • Fehde — Fehde: Das heute nur noch in Wendungen wie »mit jemandem in Fehde liegen« oder »jemandem Fehde ansagen« für persönliche Streitigkeiten gebrauchte Wort ist durch die Ritterdichtung des 18./19. Jh.s wieder bekannt geworden. Mhd. vēhede, ahd.… …   Das Herkunftswörterbuch

  • Fehde — (mittelhochd. vêhede, vêde, »Feindschaft, Streit«), im Mittelalter der Privatkrieg im Gegensatz zum Volkskrieg. Bei den alten Germanen war es Grundsatz, daß Recht und Friede zunächst von dem Einzelnen, von der Familie und deren Angehörigen und… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Fehde — die Fehde, n (Aufbaustufe) kämpferische Auseinandersetzung mit einer anderen Person, Familie o. Ä. Beispiele: Sie liegen in Fehde miteinander. Er sagte seinem Gegner Fehde an …   Extremes Deutsch

  • Die Geharnischten — waren ein Städtebund der 3 sächsischen Städte Torgau, Oschatz und Grimma zur gemeinsamen Bekämpfung des Bandenunwesens. Am 11. April 1344 fand der Bund erstmals urkundliche Erwähnung. Auf Befehl des Kurfürsten Johann Friedrich zogen am 21. März… …   Deutsch Wikipedia

  • Fehde — (Faida), 1) Feindschaft, Uneinigkeit; 2) Krieg zwischen Privatleuten, bes. 3) die Kämpfe des deutschen Adels im Mittelalter. F en wurden durch einen eignen, 3 Tage zuvor gesandten Fehdebrief (Absagebrief) angekündigt. Jeder unbedingte Freie hatte …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Fehde — Fehde, ursprünglich Feindschaft, Uneinigkeit. So wurden die Kämpfe des deutschen Adels im Mittelalter zur Zeit des Faustrechtes (s. d.) genannt. Sie waren gewissen Gesetzen und Förmlichkeiten unterworfen. Man forderte den Gegner durch einen… …   Damen Conversations Lexikon

  • Fehde — Sf erw. obs. (10. Jh., feidosus, exfaida 8. Jh.), mhd. vē(he)de, ahd. (gi)fēhida, mndd. vede , mndl. ve(e)de Stammwort. Aus wg. * faih iþō f. Feindseligkeit , auch in ae. fǣhđ(u), afr. fāithe, fēithe, Abstraktbildung zu dem Adjektiv wg. * faiha… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

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