Galle (2), die

Galle (2), die

2. Die Galle, plur. die -n, eine im gemeinen Leben übliche Benennung verschiedener Arten von Mängeln, besonders fehlerhafter Flecken, oder Stellen. 1) Ein fehlerhafter Flecken in dem Hufe der Pferde, welcher bis auf das Leben gehet, und auch die Steingalle genannt wird, zum Unterschiede von der Flußgalle; S. das vorige. 2) Flecken von dem Harze in dem Tangelholze, welche Spalten und Risse in demselben machen, werden im Forstwesen Harzgallen genannt. 3) Fehlerhafte Stellen in der Seele einer gegossenen Kanone heißen gleichfalls Gallen. 4) Ein heller Schein am Himmel, wie der Fuß eines Regenbogens, der Sonne gegen über, welcher für ein Zeichen eines bevorstehenden Sturmes gehalten wird, führet im gemeinen Leben den Nahmen einer Windgalle; so wie 5) ein unvollkommner Regenbogen, oder ein Stück von einem Regenbogen, eine Regengalle oder Wassergalle genannt wird. 6) Die Fäulniß. So bald die Seele gesegnet hat, so sehen wir, daß das übrige gewesen sey, ein Schleim und Galle, ein Gestank und etwas das ich nicht nennen mag, Opitz. Im Nieders. heißt die Fäulniß in dem Käse die Galle. Im Westphäl. bedeutet galmen einen widrigen Geruch und Geschmack haben, wie z.B. der Knoblauch.

Anm. Im Isländ. bedeutet Galle ausdrücklich einen Mangel, einen Fehler, und galen ist im Schwed. so wie gall im Dänischen, fehlerhaft, mangelhaft. Auch das Schwed. gall, unfruchtbar, gelt, scheinet hierher zu gehören. Im Engl. ist to gall die Haut verwunden. S. Gelt.


http://www.zeno.org/Adelung-1793. 1793–1801.

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  • Galle (3), die — 3. Die Galle, plur. die n, eine im gemeinen Leben übliche Benennung verschiedener Arten von Feuchtigkeit, und deren Zusammenflusses. 1) Nasse Stellen auf den Äckern, besonders wenn sie von kleinen Quellen herkommen, werden in der Landwirthschaft… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Galle (1), die — 1. Die Galle, plur. die n, eine im gemeinen Leben übliche Benennung verschiedener rundlicher Erhöhungen. 1) Der Galläpfel, welche in mehrern Gegenden nur Gallen heißen; Siehe Gallapfel. 2) Eines fehlerhaften häutigen Auswuchses unter der Zunge… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Galle — Die Galle (gr. χολή cholé; lat. bilis) ist eine zähe Körperflüssigkeit, die in der Leber produziert wird, um in der Gallenblase gespeichert und zu den Mahlzeiten in den Zwölffingerdarm (Duodenum) ausgeschüttet zu werden. Ihre Färbung wechselt je… …   Deutsch Wikipedia

  • Galle — Die Galle läuft (geht) ihm über (oder steigt ihm auf): er gerät in Zorn, äußert heftig seinen Ärger, vgl. französisch ›Cela lui fait déborder la bile‹. Die Redensart ist ursprünglich ganz wörtlich gemeint: Die Galle, die gelbliche Absonderung der …   Das Wörterbuch der Idiome

  • Galle — 1. Die Galle ist im Honig zäher. – Eiselein, 204. 2. Ein Löffel Galle kann einen Topf voll Honig vergällen. – Winckler, XIV, 83. Mhd.: Ich hoere, ich spür gall in des honiges list. (Frauenlob.) (Zingerle, 71.) Frz.: Un peu de fiel gâte beaucoup… …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

  • Galle (Stadt) — Galle Bundesstaat: Südprovinz Fläche: 1652 km² Einwohner: 90.934 (2001) Bevölkerungsdichte: 55/km² Höhe …   Deutsch Wikipedia

  • Galle [1] — Galle, das Sekret der Leber, eine schwach alkalisch oder neutral reagierende, schleimige, gelblichgrüne bis braune oder schwarze, durchscheinende Flüssigkeit von eigentümlichem Geruch und sehr bitterem, zuletzt süßlichem Geschmack. An… …   Lexikon der gesamten Technik

  • Galle — Galle: Das altgerm. Wort mhd. galle, ahd. galla, niederl. gal, engl. gall, schwed. galla gehört zu der unter ↑ gelb dargestellten idg. Wurzel *g̑hel‹ə› »glänzend, ‹gelblich, grünlich, bläulich› schimmernd, blank«. Die Galle ist also nach ihrer… …   Das Herkunftswörterbuch

  • Galle Face Hotel — старейший отель восточнее Суэца, построенный в Коломбо (Шри Ланка) в 1864 году[1]. Расположенный по адресу Коломбо 03, Галле роуд, 2, Galle Face входит в состав корпорации отелей Цейлона[2] и является членом избранных международных отелей и… …   Википедия

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