Geilen (2)

Geilen (2)

2. * Geilen, verb reg. neutr. mit dem Hülfsworte haben, auf eine unverschämte Art, mit gällender Stimme um etwas betteln; ein im Hochdeutschen veraltetes Wort. So wird er doch um seines unverschämten Geilens willen aufstehen, und ihm geben, wie viel er bedarf, Luc. 11, 8.


Berg und tal hat der meige geret im ze prise

Ir geilent uch iungen,

Graf Conr. von Kilchberg.


Um Brot, um ein Amt geilen, im Oberdeutschen, wo auch Geiler von einem Bettler, und ergeilen, durch unverschämtes Betteln erhalten, üblich sind. In Hamburg ist geilen und im Bremischen galstern, gleichfalls unverschämt betteln. Es gehöret zu dem Nieders. gillen, ein durchdringendes pfeifendes Geschrey machen, von welchem unser gällen das Neutrum ist. Schon im Hebr. war חלה anhaltend bitten. S. Gällen.


http://www.zeno.org/Adelung-1793. 1793–1801.

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  • Geilen — Geilen, 1) so v.w. Hoden, bes. bei dem Hirsch; 2) der Eierstock bei dem weiblichen Geschlechte, vgl. Geburtsgeilen; daher 3) als Verbum so v.w. Castriren; 4) vom Wild, so v.w. Feuchten …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Geilen — (Geschröt), s. Gailen …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Geilen — Geilen, Geschröt, in der Jägersprache die Hoden des Wildes, mit Ausnahme des Hoch , Reh und Schwarzwildes …   Kleines Konversations-Lexikon

  • geilen — geilen:⇨lüstern(2) …   Das Wörterbuch der Synonyme

  • Geilen (3) — 3. * Geilen, verb. reg. von dem Bey und Nebenworte geil, welches im Hochdeutschen veraltet ist, ehedem aber in doppelter Gestalt üblich war. 1. Als ein Neutrum, mit dem Hülfsworte haben. 1) Sich freuen, fröhlich seyn, in guter Bedeutung, in… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • geilen — gei|len 〈V. intr.; hat〉 geil sein, begierig sein (auf), gieren (nach); →a. aufgeilen [<ahd. geilen „übermütig, ausgelassen sein“; → geil] * * * gei|len <sw. V.; hat [mhd. geilen]: 1. (selten, abwertend) …   Universal-Lexikon

  • Geilen (1) — 1. * Geilen, verb. reg. act. der Geilen berauben, castriren, verschneiden; ein im Hochdeutschen veraltetes Wort, wofür auch entgeilen, und nach einer gelindern Aussprache heilen, üblich war. Bey den Römern hieß ein verschnittener Priester der… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • geilen — geil: Mhd., ahd. geil »kraftvoll; üppig; lustig, fröhlich«, niederl. geil »wollüstig«, aengl. gāl »stolz; übermütig; lustig; lüstern«, aisl. (weitergebildet) geiligr »stattlich, schön« sind im germ. Sprachbereich z. B. verwandt mit älter niederl …   Das Herkunftswörterbuch

  • geilen — geilenintr 1.übertriebenDiensttun.⇨geil2.BSD1960ff. 2.mitjmgeilen=mitjmtändeln,koitieren;jngeschlechtlicherregen.1500ff …   Wörterbuch der deutschen Umgangssprache

  • geilen — gei|len …   Die deutsche Rechtschreibung

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