Gemerk, das

Gemerk, das

Das Gemêrk, des -es, plur. die -e. 1) Ein Merkmahl, Kennzeichen, in verschiedenen Fällen des gemeinen Lebens. Ein Gemerk aus etwas nehmen, daraus erkennen, im Oberdeutschen. Aus gewissen Gemerken urtheilen. Bey den Jägern wird das vergossene Blut eines jeden angeschossenen Thieres das Gemerk genannt, weil der Jäger daraus den Weg erkennet, den es auf seiner Flucht genommen hat. Der Hirsch gibt Gemerk, wenn er schweißet. Im Bergbaue ist das Gemerk das Zeichen, welches der Bergmeister, der Markscheider, oder der Geschworne in das Gestein hauet, und auch die Stufe genannt wird. Das Gemerk schlagen, ein solches Zeichen in das Gestein hauen. An manchen Orten wird auch die Grenze oder Mark das Gemerk genannt, bey dem Notker Gemerch, und an andern führen diesen Nahmen die Merkzeichen, welche man unter die Mark- oder Grenzsteine zu legen pfleget. 2) Die Kraft zu merken oder zu behalten, das Gedächtniß; doch nur im gemeinen Leben. Ein schlechtes, ein gutes Gemerk haben.


Daß der Sinn es redlich meine, haben wir nur ein Gemerke,

Logau.


3) Bey den Meistersängern zu Nürnberg ist es ein mit Vorhängen verhängtes Pult, an welchem die Merker oder Vorsteher der Zunft sitzen. S. Merken.


http://www.zeno.org/Adelung-1793. 1793–1801.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Merk, das — Das Mêrk, des es, plur. die e, ein nur im gemeinen Leben für Zeichen, Marke, Merkmahl, Merkzeichen übliches Wort. Das Merk auf einem Ballen Waare. S. Marke, Gemerk und Merken …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Mark (3), die — 3. Die Mark, plur. die en, ein sehr altes und weit ausgebreitetes Wort, welches überhaupt so wohl ein Zeichen, als auch die damit bezeichnete Sache bedeutet. 1. Ein Zeichen. 1) In der allgemeinsten Bedeutung, ein jedes sichtbares oder… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Dierdorf — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Tabulatur — hieß bei den Meistersingern die auf einer Tafel (lateinisch tabula) aufgezeichnete Satzung, in der die Regeln für Wort und Weise eines Meisterliedes zusammengefaßt waren. Nach der Tabulatur bekam in wörtlichem und übertragenem Sinne die Bedeutung …   Das Wörterbuch der Idiome

  • Rathaus (Heilbronn) — Heilbronner Rathaus, Hauptbau Erweiterungsbauten …   Deutsch Wikipedia

  • Erftstadt — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Leitha — LeithaVorlage:Infobox Fluss/GKZ fehlt Lage Niederösterreich, Burgenland, Ungarn Flusssystem Donau Abfluss über Donau → …   Deutsch Wikipedia

  • Nieder-Wiesen — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Meistergesang — Meistergesang, die aus der höfischen Lyrik in Deutschland seit der Mitte des 13. Jahrh. hervorgegangene Liederdichtung kunstmäßig geschulter bürgerlicher Sänger. Zunächst suchen diese »Meistersinger« an den Höfen und in den Städten mit der… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Niederissigheim — Stadt Bruchköbel Koordinaten …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”