Adjectiv, das

Adjectiv, das

Das Adjectiv, des -es, plur. die -e, aus dem Lat. Adjectivum, in den Sprachlehren, ein Redetheil, welcher eine beygelegte Beschaffenheit, d.i. eine Eigenschaft bezeichnet, und daher nur vor Substantiven stehen kann, weil nur diese einer Eigenschaft fähig sind. Früh ist eine Beschaffenheit, und kann in so fern nur vermittelst eines Verbi dem Substantive beygelegt werden: der Winter kommt früh. Soll sie dem Substantive unmittelbar werden, so muß die Beschaffenheit vermittelst der Concretion zur Eigenschaft erhöhet werden, und alsdann heißt ein solches Wort ein Adjectiv: der frühe Winter. Im Deutschen nennt man die Adjective gemeiniglich Beywörter, welcher Ausdruck aber viel zu weit ist, indem auch die Adverbia, Artikel, Zahlwörter und viele Pronomina wahre Beywörter sind. Am richtigsten nennt man sie, wenn man einen Deutschen Ausdruck verlangt, Eigenschaftswörter, weil dieß den wahren Begriff derselben ausdruckt.


http://www.zeno.org/Adelung-1793. 1793–1801.

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  • Eigen — Eigen, adj. et adv. welches überhaupt den Besitz einer Sache, mit Ausschließung eines jeden andern Besitzers andeutet. 1. Eigentlich. 1) Von Theilen unsers Körpers, ingleichen, von allem, was von einem Wesen herkommt, und von demselben gewirket… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Ander — Ander. Der, die, das andere, ein Wort, welches überhaupt genommen, alsdann gebraucht wird, wenn nur von zwey Dingen die Rede ist, da es denn dem Worte ein entgegen gesetzt wird. Es bezeichnet aber Ein Ding von zweyen, entweder schlechthin, oder… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

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