Geschick, das

Geschick, das

Das Geschick, des -es, plur. die -e, von dem Zeitworte schicken, ordnen, fügen. 1. Der Zustand einer Sache, da sie zu einer gewissen Veränderung geschickt, d.i. fähig und tüchtig ist; ohne Plural. 1) Überhaupt, in welchem Verstande im Bergbaue, die zur Erzeugung der Erze tüchtige Beschaffenheit der Erd- und Steinarten ihr Geschick genannt wird. 2) Besonders, das Verhältniß der Theile einer Sache, so wie es der jedesmahligen Absicht gemäß ist, im gemeinen Leben und der vertrauten Sprechart. Es hat weder Art noch Geschick. Belise putzt sich den ganzen Tag, und doch hat ihr Anzug nicht das geringste Geschick. Eine Sache in das Geschick bringen. Die Rede hat weder Geschick noch Gelenk. 2. Die natürliche Fähigkeit lebendiger Geschöpfe, nach welcher sie zu gewissen Veränderungen geschickt, d.i. fähig und tüchtig sind; ohne Plural. In engerer Bedeutung, das Vermögen, eine Sache mit Leichtigkeit zu vollbringen. Ein Mensch, der vieles Geschick hat. Er hat viel Geschick zur Musik, zur Dichtkunst u.s.f. Bav hat zu keiner Sache Geschick.


Ein andrer hat zwar viel Geschicke,

Doch weil die Miene nichts verspricht, u.s.f.

Gell.


S. Geschicklichkeit. 3. Die Anordnung der menschlichen Begebenheiten in der Welt, so fern sie von einem höhern Wesen herrühren, und nicht in unserm freyen Willen gegründet sind, das Schicksal, die Schickung; auch ohne Plural. Es ist ein Geschick Gottes. Mein Geschick will es so. Er kam, ich weiß nicht durch was für ein Geschick, gerade zu rechter Zeit. Ein Mensch hat ein außerordentliches Geschick, wenn ihm außerordentliche Begebenheiten zustoßen, besonders wenn er selbst nicht der nächste Grund derselben ist. 4. Eine geschickte, d.i. zu einer gewissen Absicht fähige und tüchtige Sache selbst; in welchem Verstande es doch nur im Bergbaue üblich ist, wo alle zur Erzeugung der Erze tüchtige Erd- und Steinarten, Gänge, edle Klüfte u.s.f. Geschicke genannt werden.

Im Niedersächs. nur Schick. Im Schwed. ist Skik so wohl Ordnung, Anordnung, als auch guter Anstand im äußern Betragen, angenehme Sitten. S. Schicken und Schicklich.


http://www.zeno.org/Adelung-1793. 1793–1801.

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  • Geschick — ¹Geschick Bestimmung, Fügung, höhere Gewalt, Schicksal, Vorsehung; (geh.): Los, Schickung; (bildungsspr.): Fatum; (islam. Rel.): Kismet. ²Geschick Anlage, Befähigung, Begabung, Beschlagenheit, Eignung, Fähigkeit, Fertigkeit, Geschicktheit,… …   Das Wörterbuch der Synonyme

  • Geschick — Geschick: Mhd. geschicke »Begebenheit; Ordnung, Aufstellung; Anordnung, Verfügung; Testament; Gestalt; Benehmen« ist eine Bildung zu dem unter ↑ schicken behandelten Verb, das früher auch »geschehen lassen, bewirken, fügen, ordnen, verfügen,… …   Das Herkunftswörterbuch

  • Geschick — Sn std. (13. Jh.), mhd. geschicke Begebenheit, Ordnung, Gestalt Stammwort. Zu schicken, das wohl ein Intensivum zu (ge)schehen (geschehen) ist. Geschick als Eigenschaft ist wohl von Ordnung, Benehmen ausgegangen; Geschick Schicksal wohl als das… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • Geschick — das Geschick, e (Mittelstufe) geh.: eine höhere Macht, die das Leben des Menschen bestimmt, Schicksal Synonym: Los (geh.) Beispiel: Er hat sich über sein Geschick beschwert …   Extremes Deutsch

  • Geschick — [Aufbauwortschatz (Rating 1500 3200)] Auch: • Können • Fähigkeit • Fertigkeit • Schicksal Bsp.: • Das Reparieren von Uhren erfordert großes Geschick. • …   Deutsch Wörterbuch

  • Das weite Land — ist eine Tragikomödie in fünf Akten von Arthur Schnitzler, die am 14. Oktober 1911[1] am Volkstheater in Wien uraufgeführt wurde.[2][3] Der Text erschien im selben Jahr bei S. Fischer in Berlin.[4] Der Wiener Fabrikant Friedrich Hofreiter bricht… …   Deutsch Wikipedia

  • Das filmende Klassenzimmer — ist ein medienpädagogisches Projekt der Bavaria Film GmbH. Schulklassen und Jugendgruppen können innerhalb eines oder mehrerer Tage mit Unterstützung von Workshopleitern eigene Filme realisieren. Die Teilnehmer des Filmworkshops erfahren dabei,… …   Deutsch Wikipedia

  • Geschick — Geschicklichkeit; Gewandtheit * * * 1Ge|schick [gə ʃɪk], das; [e]s, e: 1. <ohne Plural> eine Art schicksalhafte Macht: ein gütiges Geschick hat uns davor bewahrt; ihn traf ein schweres Geschick. Syn.: ↑ Bestimmung, ↑ Los, ↑ Schicksal …   Universal-Lexikon

  • Das Kapital. Band I — Folgend eine Darstellung des 1. Bands von Karl Marx Das Kapital. Inhaltsverzeichnis 1 Band 1: Der Produktionsprozess des Kapitals 1.1 Vorwort zur ersten Auflage 1.2 Erster Abschnitt: Ware und Geld …   Deutsch Wikipedia

  • Geschick — 1. Dem Geschick folgt Glück. Das Glück folgt dem Geschickten, sagen die Russen. (Altmann VI, 421.) 2. Dem göttlichen Geschick kann niemand entlaufen. 3. Geschick hat Glück. – Sprichwörtergarten, 214. Frz.: Faulte d adresse la bourse blesse. –… …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

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