Gesinnen

Gesinnen

Gesinnen, verb. irreg. Imperf. ich gesonn, Mittelw. gesonnen, welches in doppelter Gestalt üblich ist. 1) Als ein Neutrum, entschlossen, Willens seyn, wo aber nur das Mittelwort der vergangenen Zeit mit dem Zeitworte seyn üblich ist. Sind sie noch gesonnen, heute zu verreisen? Ich bin nicht gesonnen, mich darauf einzulassen. 2) Als ein Activum, welches aber nur im Oberdeutschen und einigen Hochdeutschen Kanzelleyen mit dem Vorworte an üblich ist. Etwas an einen gesinnen, es von ihm verlangen; wo es das Mittel zwischen bitten und befehlen ist. Wir gesinnen hiermit an euch u.s.f. Alles was an euch gesonnen werden kann, was von euch verlanget werden kann. Die gesonnene Gewähr, in den Gerichten, die von dem Kläger geforderte Gewähr, bey der Klage zu bleiben, und den Beklagten dieser Sache wegen gegen andere zu vertreten. In eben dieser Mundart saget man auch, einen zu etwas gesinnen, ihn dazu bewegen, disponiren. S. Sinn und Ansinnen.


http://www.zeno.org/Adelung-1793. 1793–1801.

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  • Gesinnung — Attitüde; Veranlagung; Neigung; Charakteranlage; Couleur; Grundeinstellung; Stellung; Haltung; innere Haltung; Standpunkt; (innere) Einstellung …   Universal-Lexikon

  • gesonnen — ge|son|nen [gə zɔnən]: in der Wendung gesonnen sein, etwas zu tun: die Absicht haben, etwas zu tun: ich bin nicht gesonnen, meinen Plan aufzugeben. Syn.: beabsichtigen, etwas zu tun; bereit sein, etwas zu tun; daran denken, etwas zu tun; den… …   Universal-Lexikon

  • Ansinnen — Ansinnen, verb. irreg. act. S. Sinnen, an einen gesinnen, anmuthen; ein Wort, welches nur im Infinitivo und den zusammen gesetzten Zeiten üblich ist, und mit anmuthen einerley Bedeutung und Gebrauch hat. Einem etwas ansinnen, es von ihm verlangen …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Sinnen — Sinnen, verb. irregul. neutr. welches das Hülfswort haben erfordert; Imperf. ich sann; Mittelw. gesonnen, Imper. sinne. Nachdenken, durch wiederhohltes oder geschärftes Denken zu erforschen suchen. Ich sinne und sinne, und kann mich doch nicht… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Haus Stockum (Werne) — Haus Stockum ist die gemeinsame Bezeichnung für zwei ehemalige Burganlagen im heute zu Werne gehörenden Stadtteil Stockum, die in unmittelbarer Nachbarschaft zueinander lagen, jedoch auf unterschiedlichen Seiten der Lippe. Auf der Nordseite lag… …   Deutsch Wikipedia

  • Gesinnet — Gesinnet, adj. et adv. welches eigentlich auch das Mittelwort des vorigen ungewöhnlichen Neutrius gesinnen, in regulärer Form ist, und nur mit dem Zeitworte seyn gebraucht wird, die Anwesenheit einer gewissen Gesinnung zu bezeichnen.… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Gewierig — Gewierig, er, ste, adj. et adv. welches nur im Oberdeutschen und einigen Hochdeutschen Kanzelleyen üblich ist, gewährend, eines Bitte, eines Verlangen gemäß. Wir gesinnen an euch, ihr wollet euch gegen ihn willfährig, förderlichst und gewierig… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Karl Christoph Nestler — (* 13. Juni 1740 in Weinböhla; † 19. Februar 1804) war ein deutscher evangelischer Theologe. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Rezeption durch Döring 3 Familie …   Deutsch Wikipedia

  • Max von Mallinckrodt — Max Arthur von Mallinckrodt (Pseudonym: Max Wetter, * 13. Dezember 1873 in Köln; † 16. September 1944 in Kreuzweingarten) war ein deutscher Gutsbesitzer und Schriftsteller. Leben Max von Mallinckrodt war der Sohn des Gutsbesitzers Felix… …   Deutsch Wikipedia

  • Gesinnung — »‹sittliche› Einstellung, Grundhaltung«: Das erst seit dem 18. Jh. bezeugte Wort gehört zu dem heute nicht mehr gebräuchlichen Verb gesinnen »an etwas denken, begehren, verlangen« (vgl. ↑ sinnen). Seit dem 19. Jh. wird »Gesinnung« oft auch im… …   Das Herkunftswörterbuch

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