Hederich, der

Hederich, der

Der Hêderich, des -es, plur. inus. 1) Eine Pflanze, welche gelbe Blumen und eine gerade viereckige Schote trägt, und so wohl als ein Unkraut häufig unter der Gerste, als auch an den Wegen, und auf Wällen und Dämmen wächset; Erysimum officinale L. 2) Der Ackerkohl, oder Ackersenf, Sinapis arvensis L. ein schädliches Unkraut, von welchem die Felder oft ganz gelb aussehen, führet in Obersachsen gleichfalls den Namen des Hederiches. In Niedersachsen wird er Küdick, Kettich, Ködick, Köeck, Keek, Dän. Kidike genannt; an andern Orten aber Wegesenf, Schüttsenf, wilder Senf. 3) Der Ackerrettig, oder Feldkohl; Raphanus Raphanistrum L. 4) Der Erdepheu, Glecoma hederacea L. welcher bey den ältern Kräuterkennern Hedera terrestris heißt, wird in vielen Gegenden gleichfalls Hederich, in Hamburg Huderich, in Lübeck Hederik, an andern Orten aber Donnerrebe, Gundermann genannt. Endlich 5) ist auch die Grindwurzel, Rumex acutus oder Lapathum acutum L. in Niedersachsen unter dem Nahmen des rothen Hederichs bekannt.

Anm. In der vierten Bedeutung ist dieser Nahme vermuthlich aus dem Lat. Hedera entlehnet, wegen der Ähnlichkeit des Erdepheues mit der wahren Hedera oder dem Epheu der Alten. In den übrigen Fällen ist die Abstammung so deutlich nicht, ob gleich Heide, eine ebene unfruchtbare Gegend, den nächsten Anspruch darauf zu haben scheinet. S. auch Heiderich.


http://www.zeno.org/Adelung-1793. 1793–1801.

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  • Hederich — bezeichnet eine Pflanze, siehe Acker Rettich und ist der Name von folgenden Personen Benjamin Hederich (1675–1748), deutscher Lexikon und Lehrbuchautor Bernhard Hederich (1533–1605), deutscher Chronist Mecklenburgs, Pädagoge, lateinischer Dichter …   Deutsch Wikipedia

  • Hederich [1] — Hederich, Pflanze, 1) ist Erysimum, bes. Erysimum officinale; 2) Gelber H. (Sinapis arvensis), so v.w. Ackersenf; 3) Weißer H. (Raphanistrum), Gattung der Crucifereen; 4) Rother H. (Rumex acutus), so v.w. Spitzblätteriger Ampfer; 5) (Glechoma… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Hederich [2] — Hederich, Benjamin, geb. 1675 in der sächs. Stadt Geithain, gest. 1748 als Rector zu Großenhain, ein verdienter Lexikograph, dessen oft aufgelegtes »Lexicon manuale graecum« zuletzt Pinzger herausgab, Leipzig 1825–27, 3 B …   Herders Conversations-Lexikon

  • Hederich — He|de|rich 〈m. 1; Bot.〉 ein Kreuzblütler, gemeines Ackerunkraut mit perlschnurartig eingeschnürten, in Glieder zerfallenden Schoten als Früchten: Raphanus raphanistrum [<ahd. hederih <lat. hederaceus „efeuähnlich“; beeinflusst von Wegerich] …   Universal-Lexikon

  • Hederich — He|de|rich, der; s, e (ein Wildkraut) …   Die deutsche Rechtschreibung

  • Senf, der — Der Sênf, des es, plur. inusit. eine Schoten tragende Pflanze, von welcher Eine Art auf den Äckern wild wächset; Sinapi Linn. Der Saame des schwarzen Senfes, Sinapi nigra Linn. welcher auf den Dämmen des mitternächtigen Europa wild wächset, wird… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Gundermann, der — Der Gundermann, des es, plur. inus. eine in einigen Gegenden, besonders Oberdeutschlandes, übliche Benennung des Erdepheues, Glecoma hederacea L. der von andern Gunderan, Gunderlunze, Gunderrebe, Donnerrebe, in Preußen Udram, im Nieders. Hederich …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Ackersenf, der — Der Ackersènf, des es, plur. inusit. eine wilde Senfart, mit vieleckigen, knotigen, ebenen Schoten, welche in großer Menge unter der Gerste blühet; Sinapis arvensis, L. Ackerkohl, Hederich. S. auch Ackerrettig …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Kettich, der — * Der Kêttich, des es, plur. inus. in den gemeinen Sprecharten, besonders Niedersachsens, der Hederich, S. dieses Wort, aus welchem es verderbt zu seyn scheinet. Es wird auch Köddik, Köek, Keek, Küdik gesprochen …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

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