Heucheley, die

Heucheley, die

Die Heuchelēy, plur. die -en. 1) In der weitesten Bedeutung, dasjenige Betragen, da man aus Begierde zu gefallen anders spricht und handelt, als man denkt, da man aus Verlangen zu gefallen wider seine Überzeugung und Neigung denkt und handelt; ingleichen, die Fertigkeit so zu handeln. In engerer Bedeutung, das Betragen, da man aus Begierde zu gefallen, im Äußern besser zu scheinen sucht, als es die innere Beschaffenheit verstattet; ingleichen, die Fertigkeit so zu handeln. Es ist nur Heucheley. Etwas aus Heucheley thun. Suche nicht Ruhm vor den Leuten durch Heucheley, Sir. 1, 35. In der engsten Bedeutung, in der Theologie, das Bestreben nach einem bessern Scheine seines Verhaltens gegen Gott, als es der innern Gemüthsfassung gemäß ist, und die Fertigkeit dazu. Siehe zu, daß deine Gottesfurcht nicht Heucheley sey, Sir. 1, 34. Gott weiß wohl, was recht gethan oder Heucheley ist, Kap. 15, 20. In allen diesen Fällen ist der Plural nicht üblich. 2) Ein aus Heucheley herrührendes Verhalten in einzelnen Fällen, ein heuchlerisches Betragen in einzelnen Fällen; wo auch der Plural Statt finden kann. S. Heucheln.


http://www.zeno.org/Adelung-1793. 1793–1801.

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  • Gleißnerey, die — Die Gleißnerēy, plur. inus. die Bemühung, von außen anders, und besonders besser zu scheinen, als die innere Beschaffenheit es verstattet, ingleichen die Fertigkeit dieser Bemühung, die Heucheley; im Oberdeutschen und der höhern Schreibart der… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Gottesfurcht, die — Die Gottesfurcht, plur. car. die Furcht vor Gott, doch nur in engerm Verstande, die Gesinnung, und in noch engerer Bedeutung, die Fertigkeit, um Gottes willen alles zu vermeiden, was demselben mißfällig ist, da es denn zuweilen den Umfang aller… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

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  • Heuchelbuße, die — Die Heuchelbuße, plur. inus. in der Theologie, eine verstellte, mit Heucheley verbundene Buße; im Gegensatze der wahren Buße …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Teufel — (s. ⇨ Teixel). 1. A mol muess ma m Teuffel uff de Wedel treta. – Birlinger, 1036. 2. All, wat de Düwel nich lesen kann (will), dat sleit he vörbi (oder: sleit he äwer). – Frommann, II, 389, 123; Eichwald, 346; Goldschmidt, 57; Kern, 1430. 3. Als… …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

  • Ihr lieben Christen, freut euch nun — Daniels Vision …   Deutsch Wikipedia

  • Heuchelei — 1. Heuchelei bekommt s Geld, und Wahrheit geht betteln. 2. Heuchelei ist des Fanatismus Hure. 3. Heuchelei ist Trumpf. 4. Heuchelei und Gleissnerei sind des Teufels Liberei. 5. Heuchelei und Schmeichelei sind der Freundschaft Henkerei. (Litauen.) …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

  • Euphuismus — Schwulst (von mhd. swulst zu swëllen „Anschwellung“) war ursprünglich der Ausdruck für eine Schwellung oder für das Geschwollene. Das Adjektiv schwulstig, dem das heutige schwülstig entspricht, wurde im Frühneuhochdeutschen schon von Luther in… …   Deutsch Wikipedia

  • Schwulststil — ist eine Bezeichnung der Literaturkritik, die sich im 18. Jahrhundert etablierte und der Literatur des Barock rückwirkend prunkhafte Aufgeblasenheit vorwarf. Im engeren Sinne gilt Schwulst als Merkmal des manieristisch übersteigerten Einflusses… …   Deutsch Wikipedia

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