Anberahmen

Anberahmen

Anberahmen, verb. reg. act. ansetzen, bestimmen, welches aber nur noch in der Redensart üblich ist: einen Tag anberahmen, festsetzten, bestimmen. Daher die Anberahmung.

Anm. Ram bedeutete bey den ältesten Fränkischen Schriftstellern ein Ziel, und Ottfried so wohl als Notker gebrauchen ramen für zielen. Die Sächsischen und Nordischen Mundarten haben dieses Wort gleichfalls, indem das Schwed. rama, das Dän. beramme, und das Nieders. beramen und anberamen mit dem Hochdeutschen gleiche Bedeutung haben. Die Oberdeutschen der mittlern Zeit verwandelten das a des Stammwortes in ihren Lieblings-Doppellaut au; denn Stryker gebraucht schon raumen für fest setzen, und einige Hochdeutsche sagen noch jetzt anberaumen. Ein mehreres von diesem Worte haben Schilter, Wachter, Haltaus und Ihre in Gloss. v. Ram und Ramen, und du Fresne und Spelmann v. Adrhamire. In dem Lateine der mittlern Zeiten findet sich auch adterminare in eben dieser Bedeutung. S. auch Berahmen, und Rahmen.


http://www.zeno.org/Adelung-1793. 1793–1801.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Berahmen — Berahmen, oder Beraumen, verb. reg. act. welches nur noch in der Schreibart der Kanzelleyen für bestimmen, ansetzen, üblich ist, und besonders von der Bestimmung einer Zeit gebraucht wird. Einen Tag zu einem gütlichen Vergleiche, einen Termin… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Betagen — Betagen, verb. reg. welches nur noch zuweilen in einer doppelten Gattung vorkommt. I. Als ein Activum, einen Tag ansetzen, anberahmen. Sich mit jemanden betagen, eine Zusammenkunft auf einen gewissen Tag und an einem gewissen Orte verabreden.… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Rahmen (1) — 1. Rahmen, verb. reg. act. et neutr. welches im letztern Falle das Hülfswort haben erfordert, zielen; in welcher Bedeutung es aber nur in einigen Sprecharten, besonders Nieder Deutschlandes, üblich ist. Nach etwas rahmen, zielen. Es kommt auch… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”