Kauz (1), der

Kauz (1), der

1. Der Kauz, des -es, plur. die -e, ein nur in den niedrigen Sprecharten übliches Wort, wo man einen reichen Mann, einen reichen Kauz zu nennen pfleget, welchen Luther einen Geldkauz nennet. Wohl nicht, wie Frisch vermuthet, als eine Figur des folgenden Wortes, weil reiche Leute einen solchen Zulauf von Schmeichlern haben, als der Kauz von andern Vögeln; sondern vielleicht, weil etwa ein bekannter reicher Mann Kauz geheißen haben mag. In der R.A. ein wunderlicher Kauz, ein närrischer Kauz, ein seltsamer Kauz, einen seltsamen Menschen zu bezeichnen, wo es einige auf eine noch seltsamere Art von den alten Chaucis herleiten, kann es eher eine Figur des folgenden Wortes seyn. Im Nieders. nennt man ein flüchtiges Mädchen eine wilde Kutze, wo es aber von dem veralteten katzen, jagen, Ital. cacciare, oder auch vom Schwed. Kåt, lustig, muthwillig, Französ. gai, herstammet. S. 3. Katze. Im Schwed. ist Kufe so wohl ein Kalb, von Ko, eine Kuh, als auch ein Mann, welcher sich eine Herrschaft über andere anmaßet.


http://www.zeno.org/Adelung-1793. 1793–1801.

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  • Kauz (2), der — 2. Der Kauz, des es, plur. die e, oder des en, plur. die en, Diminut. das Käuzchen, Oberd. Käuzlein, die kleinste Art der Nachteulen, welche so groß wie eine Taube sind, und sich in wüsten Gebäuden und hohlen Bäumen aufhalten; Strix Passerina L.… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Kauz — der; es, Käu·ze; 1 eine Art Eule <der Kauz ruft, schreit> 2 pej od hum; jemand, der sich (auf sympathische Weise) seltsam benimmt ≈ Sonderling <ein seltsamer, sonderbarer, komischer Kauz> || zu 2 kauzig Adj …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

  • Kauz — Kauz: Der nur dt. Vogelname (spätmhd. kūz‹e›) gehört wahrscheinlich zu der unter ↑ kaum dargestellten Gruppe von Lautnachahmungen. Der Kauz wäre demzufolge nach seinem Geschrei benannt. Im übertragenen Gebrauch bedeutet »Kauz« »seltsamer Mensch« …   Das Herkunftswörterbuch

  • Kauz — Sm std. (15. Jh.) Stammwort. Vor allem als (stein)kūz(e) Steinkauz . Sicher ursprünglich eine lautmalende Bildung (vgl. mhd. kūz(e) Schreihals , mndd. kuten schwatzen ), obwohl der Ruf des Käuzchens einen u Laut nicht nahelegt (er wird meist mit… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • Kauz — der Kauz, ä e (Oberstufe) jmd., der in seinem Verhalten merkwürdig erscheint Beispiel: Seine Nachbarn halten ihn für einen wunderlichen Kauz, weil er seine Wohnung nur selten verlässt …   Extremes Deutsch

  • Kauz — Kauz, 1) im gemeinen Leben alle mittelgroßen Eulen ohne Federohren, daher die Schleiereule, die eigentliche Eule etc.; 2) (Noctua et Surnia), bei Cuvier Untergattung aus der Raubvögelgattung Eule geschieden, hat ausgeschnittene Ohrmuschel, mit… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Kauz — der; es, Käuze …   Die deutsche Rechtschreibung

  • Der kleine Bär — Originaltitel Little Bear Fernsehserie Produktionsland …   Deutsch Wikipedia

  • Kauz — Käuzchen; Original (umgangssprachlich); (ausgefallener, besonderer) Mensch * * * Kauz [kau̮ts̮], der; es, Käuze [ kɔy̮ts̮ə]: 1. der Eule verwandter, kleinerer Vogel mit großem, rundem Kopf: der Ruf des Kauzes. 2. (ugs.) Mann, der auf seine… …   Universal-Lexikon

  • Kauz — 1. Das ist ein närrischer Kauz, der nüchtern auf Einem Bein hüpft. Lat.: Nemo saltat sobrius, nisi forte insanit. (Cicero.) (Philippi, II, 16.) 2. Wer nit kauzen (Habicht) hat, der muss mit eulen beyssen. – Franck, II, 103b, 114a u. 124b; Eyering …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

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