Lackmuß, das

Lackmuß, das

Das Láckmūß, des -es, plur. inus. eine röthlich blaue Farbe, welche aus dem mit Kalk und Urin zubereiteten und hierauf getrockneten Safte der Lackmußpflanze, jetzt aber auch aus der Steinflechte verfertiget, und in großen langwürfeligen Stücken zu uns gebracht wird. Die Lackmußpflanze, Croton tinctorium L. Franz. Turnesol, ist in den wärmern Gegenden Europens einheimisch, und wird auch von einigen Krebskraut genannt. Lack bedeutet in dieser Zusammensetzung eine aus Pflanzen bereitete Farbe. Muß scheinet auf die Art der Zubereitung zu gehen, indem die Farbe, ehe sie getrocknet wird, zu einem Muße oder Breye gekocht werden muß. Im Latein. wird sie von einigen Lacca musica genannt, welcher Ausdruck vermuthlich aus Urkunde der Bedeutung des Deutschen Nahmens entstanden ist. Im Franz. heißt die Farbe gleichfalls Tournesol.


http://www.zeno.org/Adelung-1793. 1793–1801.

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  • Lack, der — Der Lack, des es, plur. doch nur von mehrern Arten, die e, 1) Ein rothes durchsichtiges Gummi oder vielmehr Harz, welches aus Ostindien zu uns kommt, zu künstlichen Firnissen gebraucht wird, und auch Gummi Lacca heißt. Daher in weiterer Bedeutung …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Bläue, die — * Die Bläue, plur. car. im gemeinen Leben, so wohl die blaue Stärke, welche in andern Mundarten das Blau genannt wird; als auch die blaue Beschaffenheit, für das Blau. Lackmuß gibt eine egale Bläue. Die Bläue des Himmels, besser, das Blau …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

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