Leim (2), der

Leim (2), der

2. Der Leim, des-es, plur. doch von mehrern Arten, die -e. 1) Überhaupt, ein jeder flüssiger, klebriger Körper, welcher nach dem Erhärten zwey Körper oder Flächen mit einander verbindet; in welcher allgemeinen Bedeutung es nur noch in einigen Fällen üblich ist. Der Vogelleim, ein solcher aus dem Mistelbeeren oder Rinden der Stechpalmen gemachter zäher Körper, kleine Vögel damit zu fangen. Die Mahler pflegen auch einen solchen zähen Körper, welchen sie aus Gummi oder auch aus Honig zu den Goldgründen verfertigen, gleichfalls einen Leim zu nennen. 2) In engerer Bedeutung, ein aus gewissen thierischen Theilen gesottener Leim; zum Unterschiede von dem Gummi, Kleister, Kitt, Pappe u.s.f. Der gemeine Leim oder Tischlerleim, welcher aus Ochsenfüßen und Häuten, Schaffüßen und Schafhäuten gesotten wird. Der Pergamentleim, welchen man aus den Abgängen des Pergamentes bereitet. Der Buchbinderleim oder Mundleim, welcher nur mit dem Munde befeuchtet werden darf, und aus den reinsten Abgängen des Pergamentes bereitet wird. S. auch Haufenblase, welche ein aus Fischblasen gesottener Leim ist und daher auch Fischleim heißt. Das Schreibpapier hat keinen Leim, wenn es nicht gehörig geleimet worden.

Anm. Im Nieders. Liem, im Angels. Lim, im Engl. Lime, im Dän. Liim, im Schwed. Lim, im Isländ. Lijm. Es ist mit Lehm ein und eben dasselbe Wort, und Eines Geschlechtes mit klamm, Schlamm, Schleim, Kley, kleben u.s.f. S. diese Wörter.


http://www.zeno.org/Adelung-1793. 1793–1801.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Leim (1), der — 1. Der Leim, oder Leimen, eine gelbe zähe Erde, S. Lehm …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Leim, Leimfabrikation — Leim, Leimfabrikation. Leimgebende Körper oder Kollagene heißen jene Gewebe der Wirbeltiere, die durch anhaltendes Kochen mit Wasser in Leim verwandelt werden. Diese sind das eigentliche Bindegewebe, die Zwischensubstanzen der Sehnen, Bänder,… …   Lexikon der gesamten Technik

  • Leim — Leim: Das altgerm. Wort mhd., ahd. līm, niederl. lijm, engl. lime (»Kalk; Vogelleim«), schwed. lim (»Leim; mundartlich auch: Kalk«) bezeichnete ursprünglich eine zum Verschmieren, Verkleben oder dgl. dienende klebrige Erdmasse. Im Dt. ging das… …   Das Herkunftswörterbuch

  • Leim — Leim, das durch anhaltendes Kochen leimgebender Substanzen (s. Kollagen) mit Wasser erhaltene Produkt, das im wesentlichen aus Glutin (s. unten) besteht. L. wird hergestellt aus Häuten und Leder, Knochen, Fischschuppen etc. Man verwendet dazu… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Leim - info! — Leim: Die umgangssprachliche Redewendung jemandem auf den Leim gehen beruht auf einer heute in Deutschland verbotenen Methode des Vogelfangs. Früher bestrichen die Vogelfänger verschiedene Äste eines Baumes mit stark klebendem Leim. Diese wurden… …   Universal-Lexikon

  • Leim — Leim, 1) klebrige Materie, welche zwischen zwei Gegenstände gestrichen, nach dem Erhärten dieselben an einander befestigt, daher so v.w. Kleister, Kitt; 2) thierische Gallerte, wird aus der in den leimgebenden Geweben sogenannten (bes.… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Leim — Sm std. (9. Jh.), mhd. līm, ahd. līm, as. līm Stammwort. Aus g. * leima m. Leim, Kalk , auch in anord. lím n., ae. līm. Das Wort gehört zur gleichen Sippe wie Lehm und bezeichnet offenbar zunächst einen Stoff zum Verschmieren (von Wänden u.ä.),… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • Leim — der; (e)s, e; ein Klebstoff, mit dem man besonders Holz und Papier klebt <Leim auftragen; Leim anrühren> || K: Holzleim || ID etwas geht aus dem Leim gespr; etwas fällt oder bricht auseinander: Dieser Stuhl geht schon aus dem Leim; jemandem …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

  • Leim — Leim, die bekannte klebrige Materie, die durch das Verkochen thierischer Stoffe: Knochen, Sehnen, Häute, Knorpel etc. entsteht und erkaltet zu einer Gallerte erstarrt. Der bekannteste ist der Tischler L., der Fisch L. (s. Haufen), der Mund L.,… …   Herders Conversations-Lexikon

  • Leim — der Leim (Mittelstufe) wasserlöslicher, zähflüssiger Klebstoff für die Verbindung von Holz, Papier o. Ä. Beispiel: Er hat die Bretter mit Leim bestrichen …   Extremes Deutsch

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”