Molken, die

Molken, die

Die Molken, sing. inus. der wässerige Theil der Milch, nachdem der fettere, dichtere Theil davon geschieden worden; das Käsewasser, Milchwasser, in Oberdeutschland die Schotten, Milchschotten, Sirpen, (Serum,) Suffy, Strotten, im Nieders. Waddick, Wattke, Wacke, Schwed. Wassla, Engl. Whay, ohne Zweifel von Wasser, Nieders. Water, Schwed. Wattn; im Dithmarsischen Heu oder Hei. Die Molken-Cur gebrauchen, Molken zur Gesundheit trinken. Im gemeinen Leben einiger Gegenden wird dieses Wort auch in der einfachen Zahl gebraucht, und da ist es in Meißen ungewissen Geschlechtes: ein leichtes Molken wird dem bäuerischen Kinde die beste Mandelmilch, Gell. In Österreich ist es, dem Aichinger zu Folge, männlichen, der Molken, und in der Schweiz weiblichen Geschlechtes, die Molke:


Hier preßt ein stark Gewicht den schweren Satz der Molke,

Hall.


Anm. Es ist mit Milch, Nieders. Melk, genau verwandt. Noch im Nieders. bedeutet Molken, so wie das Angels. Molcen, nicht so wohl das Käsewasser, als vielmehr die Milch selbst, und alles was von der Milch kommt, und in diesem Verstande scheinet es auch in der Schweiz üblich zu seyn. Die Sibentaler und Saner Käs haben vnder allen Helvetischen Mulcken den Preis, heißt es noch bey dem Stumpf. S. das folgende.


http://www.zeno.org/Adelung-1793. 1793–1801.

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  • Molken — (Waddike, Schotten, Käswasser, Sirte, lat. Serum lactis), die schwach gelbliche, etwas trübe, fade schmeckende Flüssigkeit, die zurückbleibt, wenn in der Milch der Käsestoff gerinnt. Da hierbei die Butter von dem Käsestoff eingeschlossen wird, so …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Molken — 1) das Gemolkene, also so v.w. Milch; 2) (Serum lactis), die nach Abscheidung des Käses aus der abgerahmten Milch u. Klären mit Eiweiß zurückbleibende, wässerige, süßliche Flüssigkeit; je nach der Wirkung, welche man von ihrer Anwendung erwartet …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Molken — Molken, Sirte, Waddike, Strotten, Käswasser, die Flüssigkeit, die nach Abscheidung des Fettes und des Käsestoffes aus der Milch übrig bleibt; sie besteht aus Wasser, Milchzucker, geringen Mengen von Eiweißstoffen, den Salzen der …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Molken — (serum lactis), Schotten, der wässerige Theil der Milch nach Ausscheidung des Fetts und Käsestoffs, ist schwachnährend, gelinde auflösend, kühlend und wird als Arznei besonders bei Lungenleiden gebraucht. Man bereitet die M. theils durch das… …   Herders Conversations-Lexikon

  • Molken — Syrovátka …   Deutsch Wikipedia

  • Molken — Molke, landsch. auch: Molken »Käsewasser«: Das westgerm. Wort mhd. molken, asächs., afries. molken, aengl. molcen ist eine Bildung zu dem unter ↑ melken behandelten Verb und bedeutet demnach eigentlich »Gemolkenes«. Noch in mhd. Zeit wurde das… …   Das Herkunftswörterbuch

  • Milch, die — Die Milch, plur. car. 1. Überhaupt, ein jeder weicher, weißer, milder Körper; in welcher weitesten Bedeutung es doch nur noch in einigen Fällen üblich ist. So werden in der Bienenzucht die jungen Bienen, so lange sie noch in Gestalt der Maden in… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Waddick, die — Die Waddick, plur. car. ein besonderes Niederdeutsches Provinzial Wort, den abgeschiedenen wässerigen Theil der Milch, d.i. die Molken, zu bezeichnen, welche in Oberdeutschland Schotten und Zieger heißen. Vielleicht von dem Niederd. Water, Wasser …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Kühmolken, die — Die Kühmolken, sing. inus. die Molken von der Kühmilch …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Sirpen, die — Die Sirpen, sing. inusit. ein nur in der Schweiz übliches Wort, welches eine Art Molken bezeichnet, welches bey dem Käsemachen, nach dem von den Buldern geschiedenen Käse übrig bleiben, aber, weil sie noch viel Vettes enthalten, über ein… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

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