Monkalb, das

Monkalb, das

Das Monkalb, des -es, plur. die -kälber, ein fleischiges Gewächs, welches sich zuweilen in der Bärmutter des weiblichen Geschlechtes erzeuget; Lat. Mola. Die Benennung ist ein wenig dunkel. Die letzte Hälfte Kalb bedeutet hier ohne Zweifel eine jede Geburt, ein jedes Junges, (S. Kalb,) welches durch die Niedersächsische Benennung eines Monkalbes, welche Manenkind lautet, bestätiget wird; wenn nicht der Hochdeutsche Ausdruck zunächst von solchen Gewächsen in der Bärmutter der Kühe entlehnet ist. Die erste Hälfte ist allem Ansehen nach das alte mein, man, falsch, unecht, S. Meineid, Mangel und 2. Mönch; so daß der ganze Ausdruck eine falsche unechte Geburt, ein unechtes Kind, ein Afterkind, welches die ältern Oberdeutschen Ausdrücke Aberkalb, Alberkalb, Eberkalb, von after, aber, falsch, unecht, bestätigen. Frisch führet aus den Breslauischen Sammlungen auch den Nahmen Eggekalb an. Um dieses mon, mein willen wird dieses Wort richter Monkalb als Mondkalb geschrieben.


http://www.zeno.org/Adelung-1793. 1793–1801.

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  • Kalb, das — Das Kalb, des es, plur. die Kälber, Diminut. das Kälbchen, Oberd. Kälbelein. 1. Überhaupt, ein Junges verschiedener Thiere. So nennen die Jäger die Jungen des Rothwildbretes, so lange sie noch nicht ein völliges Jahr alt sind, Kälber. Ein… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Muttergewächs, das — Das Muttergewächs, des es, plur. die e, ein fleischiges fehlerhaftes Gewächs, welches sich zuweilen in der Bärmutter des andern Geschlechtes erzeuget; das Monkalb, S. dieses Wort …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Mondkalb, das — Das Mondkalb, S. Monkalb …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Mönch (2), der — 2. Der Mönch, des es, plur. die e, ein gleichfalls nur in einigen Gegenden übliches Wort, ein geschnittenes Thier, besonders aber ein geschnittenes Pferd, einen Wallach zu bezeichnen, in welchen Gegenden denn auch das Zeitwort mönchen oder… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Meineid, der — Der Meineid, des es, plur. die e. 1) Ein mit Wissen und Vorsatz geschworner falscher Eid, ein falscher Eid; zum Unterschiede von einem bloß unwahren Eide, welchen man auch wider sein Wissen und Willen schwören kann. Einen Meineid schwören. 2) Die …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

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